QIX Deutschland: Das sind die Nachrichten die Siemens Healthineers und Infineon heute explodieren lassen
Ungeachtet des Gerichtsurteils zu den Anleihekäufen der EZB und gemischter Unternehmensberichte setzt der QIX Deutschland am Dienstag zur Erholung an.
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Am Nachmittag liegt der Index damit deutlich mit 2,2% im Plus bei 11.210 Punkten. Siemens Healthineers setzt derzeit aufgrund der Corona-Behandlungen weniger Reagenzien und Röntgengeräte ab, und rechnet für 2020 mit geringerem Wachstum als geplant. Infineon kann in Q2 trotz Gegenwind um 4% zulegen und will mit Cypress-Zukauf zügig in wichtige Wachstumsmärkte vordringen.
In Anbetracht guter Zahlen ist im Qualitäts-Index am Dienstag die Siemens Healthineers-Aktie mit einem Plus von 5,3% einer der größten Gewinner. Aktuell notiert sie damit bei 41,90 Euro. Der Medizintechnik-Hersteller hat derzeit wegen der COVID-19-Krise mit temporären Problemen zu kämpften. Vor allem weil Ärzte und Kliniken gegenwärtig weniger Patienten mit anderen Krankheiten behandeln, brauchen die Labore weniger Reagenzien für Bluttests. Und auch die Röntgengeräte und Computer-Tomografen des Unternehmens lassen sich aktuell nur mit Verspätung ausliefern und installieren. Der Vorstand von Siemens Healthineers zog deshalb heute die bisherige Umsatz- und Gewinn-Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 zurück. Weder für die Länge noch für die Intensität der Corona-Pandemie existieren derzeit gesicherte Einschätzungen, sagte der Manager. Die Talsohle werde aber wohl im laufenden 3.Quartal (April bis Juni) durchschritten. Für die Medizintechnik-Sparte von Siemens hatte er bislang einen Umsatzanstieg auf Jahressicht um 5 bis 6% und ein um 6 bis 12% steigendes Ergebnis in Aussicht gestellt, obwohl schon der Start ins Geschäftsjahr holprig verlaufen war. Das Unternehmen selbst konnte aber dennoch im ersten Halbjahr gut abschneiden. Nach 6 Monaten steht dabei immerhin ein Umsatzzuwachs von 4%, aber auch ein leicht rückläufiges Ergebnis zu Buche.
Der größte Umsatz- und Gewinnbringer war für Siemens Healthineers hierbei die Bildgebungs-Sparte (Röntgen, Ultraschall, MRT), die allein in Q2 um knapp 6 % zulegen konnte. In der Diagnostik-Sparte dagegen ging vor allem der Verbrauch der Reagenzien für die Analysegeräte zurück, mit denen das Unternehmen das meiste Geld verdient. Die Sparte setzte folglich 2,2% weniger um. Zudem hatte der Gesundheitsdienstleister einen eigenen Corona-Test zum Nachweis des Virus auf den Markt gebracht, Ende Mai soll dann noch ein Antikörper-Test folgen. Die Aktie von Siemens Healthineers wird derzeit aber inzwischen mit einem 2020er KGV von über 20 bewertet, wobei das Medizintechnikgeschäft mit einer robusten Eigenkapitalrendite von 16% ungeachtet der derzeitigen Krise nach wie vor sehr gewinnträchtig ist. Die Papiere entsprechen damit aber wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.
Auch die Infineon-Aktie gehört heute im Qualitäts-Index mit zu den stärksten Werten und steigt dabei um fast 4% auf 16,45 Euro. Der Münchner Chiphersteller rechnet im laufenden Geschäftsjahr ebenfalls aufgrund der Corona-Auswirkungen mit einem leichten Umsatzrückgang. 2020 dürften die Erlöse mit 7,6 Mrd. Euro um 5% niedriger liegen als im Vorjahr, teilte das Management bereits gestern Abend mit. Inklusive des kürzlich übernommenen US-Konkurrenten Cypress Semiconductor soll der Umsatz aber bei etwa 8,4 Mrd. Euro liegen, plus oder minus 5%. Ursprünglich wollte das Unternehmen sein Geschäft in diesem Jahr weiter ausbauen. Allerdings hatte der Konzernchef bereits im März vor der Corona-Pandemie mit einer schwierigen ersten Jahreshälfte gerechnet. Auch Infineon sei nicht immun gegen den massiven Rückgang der Weltwirtschaft, betonte der Manager, und verwies auf Probleme bei den Lieferketten sowie in der Fertigung. Der Ausblick für das zweite Geschäftshalbjahr habe sich deutlich eingetrübt. Der Halbleiterspezialist rechnet dabei mit starken Umsatzrückgängen vor allem im Autogeschäft, aus dem der Löwenanteil der Erlöse kommt. Zudem will sich Infineon in 2020 auch bei wichtigen Investitionen zurückhalten.
Das übernommene Cypress-Geschäft fließt dem Unternehmen zufolge seit dem 16.April auch in die Konzernzahlen mit ein. Und für das verbleibende Geschäftsjahr, dürfte Cypress erstmals ein Umsatzvolumen von rund 0,8 Mrd. Euro generieren. Der Vorstand zeigte sich dabei weiterhin zuversichtlich, dass der nach einer monatelangen Hängepartie geglückte, 9 Mrd. Euro schwere Zukauf, Infineon einen großen Schritt bezüglich vieler wichtiger Wachstumsmärkte voranbringt. Der Einfluss von Synergien werde aber kurzfristig noch nicht stark zu spüren sein, so der Manager. Im jüngst abgeschlossenen 2.Quartal schnitten die Münchner aber erstmal in etwa so ab wie von Analysten erwartet. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 4% auf fast 2 Mrd. Euro. Der Gewinn ging aber um 15% auf 178 Mio. Euro zurück.
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Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Bildquellen: Traderfox
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