QIX Deutschland: BMW rechnet bei geplanter US-Steuerreform mit zusätzlichem Milliardengewinn

US-Steuerreform könnte BMW-Konzern in diesem Jahr bis zu 1,55 Mrd. Euro an zusätzlichen Gewinnen bringen. Fresenius Medical Care rechnet 2017 durch US-Steuererleichterung vorerst mit einmaligem Buchgewinn von 200 Mio. Euro.

Einer der heutigen Tagesfavoriten im Qualitäts-Index ist mit einem kleinen Zugewinn auf 87,65 Euro die BMW-Aktie. Der Autokonzern rechnet infolge der am Freitag verabschiedeten US-Steuerreform von Trump mit einem milliardenschweren Geschenk. Die Neubewertung von Steuerpositionen werde zu einem positiven Effekt auf das Konzernergebnis von 0,95 bis 1,55 Mrd. Euro führen, teilte BMW am Freitagabend mit. Die genaue Höhe könne erst im Rahmen des Konzernabschlusses 2017 berechnet werden. Neben der Senkung des Steuersatzes rechnet BMW darüber hinaus ab 2018 auch mit möglichen negativen Effekten aus der Reform. In den ersten 9 Monaten kam der Münchener Autobauer auf knapp 6,2 Mrd. Euro Gewinn, nach 5,4 Mrd. im Vorjahr. Die Prognose von Analysten für das Gesamtjahr 2017 belief sich bislang im Schnitt auf rund 7,3 Mrd. Euro. Der US-Präsident hatte am Freitag die bislang größte Steuerreform aller Zeiten unterzeichnet. Die darin beschlossenen Steuererleichterungen haben laut Analysten einen Umfang von 1,5 Bio. USD. Einer der wichtigsten Punkte ist dabei die massive Senkung der Ertragsteuer für Unternehmen von bisher 35 auf 21 Prozent. Diese Steuersenkung soll ab 2018 in Kraft treten.

Auch nach dem jüngsten Kursanstieg überzeugt die BMW-Aktie als Qualitätsaktie mit günstiger Bewertung. Die Aktie bietet dabei neben einem niedrigen KGV von 8 auch weiterhin eine attraktive Dividendenrendite von 4,0 Prozent. Dazu ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis mit 0,6 ebenfalls niedrig. Im operativen Geschäft erwirtschaftet der BMW-Konzern zudem eine solide Eigenkapitalrendite von 14 Prozent. Das sind solide Zahlen und die Aktie entspricht damit wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein weiterer Profiteur der geplanten US-Steuerreform ist im Qualitäts-Index die Fresenius Medical Care-Aktie. Aktuell liegt sie leicht im Minus bei 88,25. Angesichts der Senkung der Unternehmenssteuersätze rechnet der Dialysespezialist mit einem einmaligen Buchgewinn von knapp 200 Mio. Euro in diesem Jahr. Dieser ergebe sich insbesondere aus der Neubewertung passiver latenter Steuern, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Da Fresenius Medical Care ein Großteil seines Dialyse-Geschäfts in den USA betreibt, war die Aktie in den letzten Handelswochen besonders gefragt und markierte ein neues Jahreshoch. Analysten zufolge konnte der Gewinn je Aktie dank der zu erwartenden Steuerentlastungen um mindestens 10 Prozent nach oben getrieben werden. Zudem befindet sich der Gesundheitssektor in den USA derzeit im Umbruch. So kündigte Anfang Dezember der US-Pharmaziehändler CVS die Übernahme des Versicherungskonzerns Aetna für 69 Mrd. USD an. Die geplante Fusion soll es CVS ermöglichen, steigende Gesundheitsausgaben durch günstigere medizinische Dienste in Apotheken abzufedern. Wenige Tage später gab der US-Krankenversicherer United¬Health bekannt, dass Ärzte-Netzwerk des Dialyse-Dienstleisters ¬DaVita für rund 4,9 Mrd. USD kaufen zu wollen. Auch wenn es derzeit keine Übernahmegerüchte um Fresenius Medical Care selbst gibt, so wirken sich diese Meldungen meist positiv auf den gesamten Sektor aus.

Das Medizinunternehmen wird bei einem geschätzten 2018er Gewinn von 4,30 Euro je Aktie aktuell mit einem KGV von 21 bewertet. Daneben ist Fresenius Medical Care nicht nur mit einer Eigenkapitalquote von 41 Prozent bestens finanziert sondern erzielt auch operativ eine solide EBIT-Marge von 15 Prozent. Bei der Auswahl für den deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) ist dies ein wichtiges Aufnahmekriterium.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen