QIX Deutschland: Bayer prüft Stellenabbau in der Pharmaforschung im Zuge der Monsanto-Transaktion
Die Aussicht auf eine Regierung in Italien schieben den QIX Deutschland am Freitag wieder an. Dem Index hilft dabei auch die wieder optimistischere Stimmung und so klettert er letztlich bis zum Nachmittag um 1,1 Prozent auf 14.140 Punkte.
Werte in diesem Artikel
Einer der heutigen Tagesfavoriten im Qualitäts-Index ist wieder die Bayer-Aktie, die dabei aktuell um 1,7 Prozent auf 103,60 Euro zulegt. Die Baader Bank hat die Einstufung für die Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 140 Euro bestätigt. Bayer bleibe angesichts der günstigen Bewertung, die 15 Prozent niedriger als die der europäischen Vergleichsgruppe sei, einer der kurzfristig aussichtsreichsten Werte, schrieben die Analysten in einer Studie. Bei einer erfolgreichen Übernahme von Monsanto könnte das Unternehmen von einer zyklischen Erholung der Agrochemie entsprechend profitieren.
Neben dem laufenden Monsanto-Deal durchleuchtet Bayer weltweit auch alle Pharma-Standorte für Forschung und Entwicklung. Ein Konzernsprecher bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der Wirtschaftswoche. Danach läuft das Projekt unter dem Codenamen "Super Bowl". Allerdings wollte sich der Sprecher zum Zeitplan oder zu möglichen Stellenstreichungen nicht äußern. Dem Magazinbericht zufolge will sich der Bayer-Vorstand im Juni mit dem Thema intensiver beschäftigen. Mitarbeiter fürchteten demnach, dass in Deutschland immerhin bis zu 1.000 Arbeitsplätze abgebaut werden könnten. Insgesamt beschäftigt der Konzern derzeit weltweit über 8.000 Mitarbeiter in der Pharmaforschung und -entwicklung. In der Vergangenheit hatten bereits einige Aktionäre die Sorge geäußert, dass Pharmageschäft könnte wegen der milliardenschweren Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto zu kurz kommen. Derweil hat der Deal in dieser Woche die letzte entscheidende Hürde genommen. Das US-Justizministerium genehmigte den Zukauf durch Bayer, allerdings nur unter strengen Auflagen.
Die Aktie von Bayer überzeugt indes auch nach dem jüngsten Kursanstieg mit einer ausgesprochen attraktiven Bewertung. Auf Basis des geschätzten 2018er Gewinns liegt das derzeitige KGV bei 16. Durch die jüngste Dividendenerhöhung ergibt sich außerdem eine mehr als solide Rendite von 2,6 Prozent. Sowohl die Eigenkapitalrendite des Konzerns von 20 Prozent als auch die EBIT-Marge von 17 Prozent im operativen Geschäft sind eindrucksvoll. Mit diesen Kennzahlen erfüllt die Aktie wichtige Aufnahmekriterien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Ein weiterer Favorit im Qualitäts-Index ist heute auch die Siemens-Aktie, die dabei auf 112,80 Euro ansteigt. Die geplante Zug-Allianz zwischen dem Industriekonzern und dem französischen Konkurrenten Alstom kommt wieder ein Stück voran. Das französische Ministerium für Finanzen und Wirtschaft habe Siemens die Genehmigung einer Auslandsinvestition erteilt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Zustimmung des Ministeriums kommt nicht unerwartet, nachdem die französische Politik von Anfang an in das Fusionsprojekt eingebunden war. Zudem erspart die französische Börsenaufsicht AMF dem Siemens-Konzern ein womöglich milliardenschweres Übernahmeangebot an die übrigen Aktionäre des Bahntechnik-Unternehmens Alstom. Dafür habe die AMF eine Ausnahmegenehmigung ausgestellt, gab Siemens ebenfalls am Mittwoch bekannt. Die Münchner bringen ihre Zug-Sparte Siemens Mobility in Alstom ein und bekommen dafür 50,67 Prozent der Anteile an dem fusionierten Konzern. Dieser soll den Namen Siemens Alstom erhalten. Die Zug-Allianz hatten Siemens und Alstom bereits im vergangenen Herbst angekündigt. Die neue Gesellschaft käme auf rund 15 Mrd. Euro Umsatz und Aufträge von 61 Mrd. Euro. Der neue Hauptsitz soll zudem bei Paris angesiedelt werden. Zunächst ist aber die notwendige Abstimmung der Alstom-Aktionäre für den 17. Juli geplant. Siemens und Alstom wollen mit dem Bündnis dem chinesischen Branchenriesen CRRC Paroli bieten, der aggressiv immer mehr auch nach Europa drängt.
Trotz der zuletzt gezeigten Kurserholung ist die Siemens-Aktie moderat bewertet. So ergibt sich für die Aktie gegenwertig ein 2018er KGV von 14. Zudem bietet sie nach der Dividendenerhöhung im Februar eine durchweg solide Rendite von 3,3 Prozent. Der Technologiekonzern überzeugt aber nicht nur mit seiner nachhaltigen Dividendenpolitik. Auch die hohe Eigenkapitalrendite von 14 Prozent im operativen Geschäft sowie die EBIT-Marge von 10 Prozent sind bemerkenswert.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Weitere News
Bildquellen: Traderfox