QIX Deutschland: Barclays weist bei ProSiebenSat.1 Media auf Unterbewertung des Digitalgeschäfts hin

Der Qualitäts-Index notiert demnach am Nachmittag kaum verändert bei 14.435 Punkten. Barclays bekräftigt günstige Bewertung der ProSiebenSat.1 Media-Aktie und lobt das Digitalgeschäft. Siemens will den Healthineers-Börsengang bereits Mitte Februar formell ankündigen.

Einer der heutigen Gewinner im Qualitäts-Index ist die ProSiebenSat.1 Media-Aktie, die aktuell leicht auf 29,90 Euro zulegen kann. Die britische Investmentbank Barclays hat heute das Kursziel für die Aktie von 37,50 auf 38,00 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Sie bevorzugen unter den frei empfangbaren TV-Sendern die am besten diversifizierten, schrieben Analysten in einer Branchenstudie. Dazu zähle auch ProSiebenSat.1, deren Aktien günstig bewertet seien in Relation zum Wachstum. Investoren unterschätzten zudem das Digitalgeschäft des Unternehmens.

Das letzte Jahr war für die Aktie der ProSiebenSat.1 Media nicht das erfolgreichste. Einer der Hauptgründe hierfür waren unter anderem die Verschiebungen von Produktionen, höhere Programmkosten und Herausforderungen in der Digital Entertainment-Sparte. Dies führte letztlich dazu, dass der Medienkonzern Anfang November seine Jahresprognose insgesamt leicht nach unten anpassen musste. Die Aktie notiert inzwischen nur noch knapp unter dem Konsens-Kursziel, das die Analysten derzeit auf 31,50 Euro taxiert haben. Es sind aber vor allem die Bewertungskennziffern, die nicht nur auf eine deutliche Unterbewertung hinweisen, sondern auch verlockend sind. So beträgt das 2018er KVG bei einem geschätzten Gewinn von 2,39 Euro je Aktie moderate 13. Zudem bietet ProSiebenSat.1 Media seinen Aktionären aufgrund der anhaltend hohen Ausschüttungsquote eine stattliche Dividendenrendite von 6,3 Prozent.

Allerdings bleibt das klassische Fernsehgeschäft die große Herausforderung, da der Konzern hier im zurückliegenden Jahr Marktanteile eingebüßt hat. Dabei ging allein die Quote der wichtige Flaggschiffe Sat.1 und ProSieben von 7,1 auf 6,5 Prozent bzw. von 4,9 auf 4,6 Prozent zurück. Der ProSiebenSat.1 Media-Konzern ist aber mittlerweile so aufgestellt, dass bereits mehr als 50 Prozent der Umsätze abseits des klassischen TV-Werbegeschäfts erzielt werden. Gelingt es dem Free-TV Anbieter im neuen Geschäftsjahr mit dem Wachstum der anderen Sparten die wohl weiteren Einbußen im Stammgeschäft zu übertreffen, dann dürfte die Aktie die derzeitige Erholung fortsetzen.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Im Qualitäts-Index legt heute die Siemens-Aktie ebenfalls leicht zu und steht damit aktuell bei 121,60 Euro. Der Technologiekonzern will dem Nachrichtendienst Bloomberg zufolge den geplanten Börsengang der Medizintechnik-Sparte bereits Mitte bis Ende Februar formell ankündigen. Wie der Nachrichtensender weiter berichtet, sei die Handelsaufnahme dann im März geplant. Siemens dürfte dabei zwischen 15 und 25 Prozent der Anteile platzieren und dafür 6 bis 10 Mrd. Euro einnehmen. Das Geld solle dann sowohl für Zukäufe als auch zum Schuldenabbau eingesetzt werden. Analysten rechnen beim Schritt auf das Frankfurter Börsenparket mit einer großen Nachfrage nach Aktien der Siemens Healthineers AG. Durch die jüngst beschlossene Abspaltung der hochprofitablen Tochter dürfte der Siemens-Konzern als Konglomerat von der Börse sogar neu bewertet werden. Noch wird das industrielle Geschäft von Siemens mit einem deutlichen Abschlag gegenüber den meisten Wettbewerbern gehandelt. Dies dürfte sich nach dem erfolgreichen Börsendebüt aber ändern. Der Industriekonzern wird zunächst am 31.1. seine Zahlen für das 1.Quartal des laufenden Geschäftsjahres vermelden und könnte damit für gute Stimmung sorgen.

Die Siemens-Aktie ist auch nach dem jüngsten Anstieg weiterhin moderat bewertet. Neben dem aktuellen KGV von 14 ergibt sich für die Aktie angesichts der angekündigten Dividende von 3,70 Euro eine Rendite von 3,1 Prozent. Dabei überzeugt Siemens nicht nur mit seiner auf Nachhaltigkeit ausgelegten Dividendenpolitik. Auch die Eigenkapitalrendite von 24 Prozent und die solide EBIT-Marge von 11 Prozent sind beachtlich. Die Aktie entspricht damit wichtigen Kriterien im Qualitätsaktien-Index (QIX).

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.