QIX Deutschland: Analysten erwarten bei SAP starken Jahresabschluss und soliden Ausblick auf 2017

Bis zum Nachmittag erholt er sich und notiert nur noch mit 0,3 Prozent im Minus bei 11.885 Punkten. Commerzbank rechnet am Dienstag mit starken SAP-Zahlen. Bayer sieht Wachstumschancen bei umsatzstärksten Medikamenten. Bewertung von Beiersdorf liegt für die DZ Bank deutlich unter historischen Schnitt.

Einen leichten Kursrückgang zeigt heute im Qualitäts-Index die SAP-Aktie. Aktuell notiert sie bei 83,40 Euro. Die Geschäfte des Software-Konzerns laufen derzeit gut, denn die Umstellung auf Cloud-Software zur Miete zahlt sich langsam aus. SAP konnte daher im 3. Quartal kräftig zulegen. Dank eines deutlichen Plus im Neugeschäft mit gemieteter Software stieg der Umsatz um 8 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro. Das vor wenigen Jahren neu aufgebaute Cloud-Geschäft wuchs dabei um beachtliche 28 Prozent. Inzwischen macht es bereits rund 20 Prozent der Umsätze mit Software und Support aus. Das SAP-Kerngeschäft mit Softwarelizenzen wuchs dagegen nur um 2 Prozent. Allerdings verdiente SAP mit 725 Mio. Euro fast 20 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Grund hierfür waren aktienbasierte Gehaltsbestandteile für Mitarbeiter, die wegen des starken Aktienkurses stärker zu Buche schlugen.

Für das Geschäftsjahr 2016 wurde SAP dank des starken Wachstums im 3. Quartal optimistischer. Trotz des Gewinnrückgangs hob der Konzern seine Prognosen bei Umsatz und Gewinn leicht an. Aufgrund der gut gefüllten Auftragsbücher geht SAP von einem starken 4. Quartal aus. Das letzte Jahresquartal ist gewöhnlich das Stärkste für den Softwarekonzern. Denn kurz vor Jahresende werden Budgets ausgeschöpft und letzte Anschaffungen getätigt. Am 24.1. wird der Konzern seine vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlichen.

Die Commerzbank hat das Kursziel für die SAP-Aktie vor Zahlen zum vierten Quartal von 95 auf 100 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" bestätigt. Der Softwarekonzern dürfte einen starken Jahresabschluss ausweisen und einen soliden Ausblick auf 2017 geben, so die Analysten. Zudem erhöhten die Analysten ihr Ergebnisziel (bereinigtes EBIT) für 2020 um 4 Prozent.

Bei SAP erwarten die Analysten einen Gewinn je Aktie von 3,79 Euro für 2016 und von 4,32 Euro für 2017. Damit wird die SAP-Aktie für 2017 mit einem KGV von 19 bewertet. Auch die hohe Eigenkapitalquote von 50,9 Prozent überzeugt. Zudem erzielt der Software-Konzern eine Eigenkapitalrendite von 16,7 Prozent und eine beachtliche EBIT-Marge von 24,7 Prozent. Dies sind Spitzenwerte im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

Die Aktie von Bayer verbucht heute Im Qualitäts-Index leichte Verluste und notiert aktuell bei 101,45 Euro. Der Konzern kann jetzt auch in Japan auf eine schnelle Zulassung seines Krebsmedikaments Regorafenib im Einsatz gegen Leberkrebs hoffen. Bayer teilte am Freitag mit, die japanische Gesundheitsbehörde MHLW habe dem Mittel den Status der vorrangigen Prüfung gewährt. Dies passiert in der Regel, wenn ein Medikament eine wirksamere Behandlung einer schweren Erkrankung verspricht. Der Prüfungszeitraum verkürzt sich dadurch erheblich. Regorafenib wurde für die Behandlung von Patienten mit inoperablem Leberzellkarzinom entwickelt. Leberkrebs ist in Japan eine der Hauptursachen der krebsbedingten Todesfälle, erklärte der Bayer-Konzern. Neben Japan hat Bayer auch in den USA sowie der EU die Zulassung für Regorafenib beantragt. In vielen Ländern ist Regorafenib unter dem Namen Stivarga bereits für andere Krebsarten zugelassen.

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für die Bayer-Aktie nach einer Investorenveranstaltung auf "Overweight" bestätigt. Das Management der Pharmasparte sehe die Wachstumschancen der umsatzträchtigen Medikamente Xarelto, Eylea und Xofigo weiterhin positiv, so die Analysten in einer Studie.

Die Bayer-Aktie gehört im QIX Deutschland weiterhin zu den solidesten Qualitätsaktien. Bei einem für 2017 erwarteten Gewinn je Aktie von 7,97 Euro liegt das KGV nur bei 13. Zugleich bietet die Aktie eine solide Dividendenrendite von 2,65 Prozent. Der Konzern erzielt eine hohe Eigenkapitalrendite von 16,2 Prozent, die EBIT-Marge liegt bei 13,5 Prozent. Für den Chemie- und Pharmakonzern sind dies starke Werte im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Die DZ Bank hat den fairen Wert für die Aktien des Konsumgüterproduzenten Beiersdorf nach vorläufigen Umsatzzahlen von 90 auf 92 Euro angehoben. Die Einstufung wurde auf "Kaufen" belassen. Die Hamburger hätten sich 2016 trotz schwieriger Marktbedingungen solide entwickelt, so die Analysten. Die Bewertung der Papiere liege deutlich unter dem historischen Schnitt.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.