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QIX Deutschland: Alstom-Aktionäre ebnen Weg für Zug-Allianz mit Siemens

18.07.18 15:35 Uhr

QIX Deutschland: Alstom-Aktionäre ebnen Weg für Zug-Allianz mit Siemens | finanzen.net

Nach dem gestern zurückgekehrten Optimismus verbucht der QIX Deutschland auch heute wieder deutliche Zugewinne.

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Der Index klettert damit den fünften Tag in Folge und notiert am Nachmittag mit 0,8% im Plus bei 14.060 Punkten. Analysten rechnen bei Brenntag mit stärkerem organischem Wachstum und erhöhen ihre Gewinnerwartungen für 2019 und 2020. Die Mehrheit der Alstom-Aktionäre stimmt der Fusion mit Siemens-Zugsparte zu, EU-Prüfung läuft allerdings noch.

Unterstützt von einer positiven Analystenstudie steigt heute im Qualitäts-Index die Brenntag-Aktie deutlich um 3,1% auf 51,90 Euro. Die Commerzbank hat die Aktie von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 59 auf 61 Euro angehoben. Die Aktien des Chemikalienhändlers böten gerade im aktuell fortgeschrittenen Chemie-Konjunkturzyklus eine gute Gelegenheit, schrieben die Analysten in einer Studie. Das Wachstum aus eigener Kraft sollte das Vertrauen der Investoren stärken, erklärten die Analysten auch mit Blick auf die Quartalszahlen Anfang August. Zudem hoben sie ihre Gewinnerwartungen für 2019 und 2020 an, um unter anderem den schwächeren US-Dollar und die jüngsten Übernahmen zu reflektieren.

Brenntag als Weltmarktführer unter den Chemie-Distributoren konnte zwar seinen Umsatz im ersten Quartal nur leicht um 0,1% auf 2,98 Mrd. Euro steigern. Ohne Währungseinflüsse wäre es aber zu einem Plus von 7,9% gekommen. Auch beim operativen Ergebnis (EBITDA) ging es nur um 2,4% auf 206,6 Mio. Euro nach oben, was währungsbereinigt einem Plus von 10,2% entsprochen hätte. Trotzdem hatte der Markt die Zahlen gefeiert, und so legte die Brenntag-Aktie damals kurz nach der Veröffentlichung der Zahlen kräftig zu. Der Grund hierfür waren die Befürchtungen, dass das Unternehmen seine Ziele nicht erreichen kann. Seinen Service hat der Vertriebshändler über die Jahre auf alle Kontinente ausgedehnt und das Lieferprogramm umfasst inzwischen rund 10.000 Industrie- und Spezialchemikalien. Zudem wird regelmäßig über kleinere Zukäufe die internationale Präsenz ausgebaut oder das bestehende Angebot sogar noch erweitert. Allein im Dezember letzten Jahres hatte Brenntag einen iberischen Konkurrenten erworben und in sein Distributionsnetz in Kolumbien investiert. Darüber hinaus wurde ein britisches Vertriebsunternehmen für Backzutaten eingegliedert sowie ein indisches Joint Venture gegründet. Dank dieser unscheinbaren Übernahmen gelingt es dem Unternehmen nicht nur, Umsatz und Marktanteile kontinuierlich zu steigern, sondern auch das Betriebsergebnis.

Fundamental ist die Aktie des Qualitätsunternehmens aber auch nach der heutigen Kursverbesserung noch attraktiv. Denn das Papier wird gerade einmal mit dem 16-fachen des geschätzten Gewinns (KGV) für 2018 bewertet. Auch die derzeitige Kapitalrendite von 2,2% kann sich durchaus sehen lassen. Zudem erzielt Brenntag operativ eine beachtliche Eigenkapitalrendite von 12%. Die Aktie befindet sich damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Nach dem kräftigen Kursplus von gestern befindet sich heute die Siemens-Aktie im Qualitäts-Index erneut leicht im Plus bei 117,60 Euro. Die Aktionäre des französischen Zugherstellers Alstom befürworten den Zusammenschluss mit der Tochter des deutschen Industriekonzerns. So stimmte die Hauptversammlung der geplanten Fusion mit der Siemens-Zugsparte am Dienstag in Paris mit großer Mehrheit zu. Damit will Siemens als ICE-Hersteller zusammen mit dem TGV-Fabrikanten Alstom vor allem der starken neuen Konkurrenz aus China Paroli bieten. Bereits seit einigen Jahren mischt besonders der chinesische Staatskonzern CRRC im weltweiten Wettlauf um Bahnaufträge kräftig mit. Allerdings steht die Zustimmung der EU-Kommission für die deutsch-französische Fusion noch aus. Erst am Freitag hatten die Wettbewerbshüter eine genauere Prüfung angekündigt. Ungeachtet dessen erwarten Siemens und Alstom aber, dass sie das Geschäft vor Mitte 2019 abschließen können. Das neue Unternehmen käme auf immerhin mehr als 15 Mrd. Euro Jahresumsatz und rund 62.300 Beschäftigte. An dem neuen europäischen Branchengiganten soll Siemens eine knappe Mehrheit bekommen, dies hatte in Frankreich teilweise für erhebliche Kritik gesorgt. Ein Vertreter von Mitarbeiter-Aktionären sprach bei der Hauptversammlung von einem recht unausgewogenen Zusammenschluss.

Auch mit dem jüngsten Kursanstieg weist die Siemens-Aktie weiterhin eine moderate Bewertung auf. Dabei ergibt sich aktuell nicht nur ein 2018er KGV von 16, angesichts der letzten Dividendenanhebung liegt die Rendite auch bei 3,1%. Der Münchner Technologiekonzern glänzt aber nicht nur mit seiner nachhaltigen Dividendenpolitik. Die hohe im operativen Geschäft erzielte Eigenkapitalrendite von 14% sowie die EBIT-Marge von 10% sind ebenfalls beachtlich.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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Bildquellen: Traderfox

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