Nach der Rally atmet der QIX durch. Industriekonzerne Siemens und Linde schieben an

Nach drei starken Aufwärtstagen und dem Ausbruch aus der Handelsspanne konsolidiert der QIX auf hohem Niveau. Im Rahmen des intakten Aufwärtsimpulses ist das eine völlig normale Marktreaktion. Für ein wenig Verunsicherung sorgt das US-BIP für das erste Quartal, das mit +0,8% zwar unter den Erwartungen von +0,9% lag, aber die Erstschätzung von +0,5% deutlich übertraf. Eine Leitzinserhöhung im Juni bleibt weiterhin offen. Die Marktteilnehmer erhoffen sich diesbezüglich von Fed-Päsidentin Janet Yellen um 19:15 Uhr neue Hinweise. Von daher verschiebt sich die Aufmerksamkeit heute verstärkt auf die Unternehmensseite. Dabei stehen die Technologiekonzerne Siemens und Linde im Fokus.

Zunächst zu Siemens. Der Technologiekonzern kann heute von dem erfolgreichen Börsengang des Philips-Spin-Offs "Philips Lighting" profitieren. Die Lichtsparte des Konzerns startet heute mit 21,74 Euro in den Börsenhandel, was deutlich über dem Ausgabepreis von 20 Euro liegt. Das IPO wird als Stimmungsbarometer für die Technologiekonzerne gesehen. Im Schlepptau der Philips-Aktie, die um +1,27% zulegt, kann auch Siemens +0,85% auf 98,53 Euro hinzugewinnen. Damit handelt der Anteilschein knapp unterhalb des Dezemberhochs bei 99,00 Euro. Gelingt die Überwindung dieser Hürde, wäre ein mehrmonatiger Doppelboden vollzogen, der weiteres Aufwärtspotenzial verspricht.

Lange Zeit war es still um die Linde AG. Jetzt sorgt die britische Investmentbank Barclays für Bewegung in der Aktie, die um fast +0,6% zulegen kann. In einer Ersteinstufung wurde die Aktie mit "Overweight" und einem Kursziel von 160 Euro bewertet. Dies entspricht einem Kurspotenzial von rund 17%. Begründet wird dieser Schritt mit der starken Stellung die Linde im Gesundheitsbereich inne hat und einer derzeitigen Unterbewertung, die auf allgemeine Zurückhaltung der Investoren im Industriebereich zurückzuführen ist. Mit einem aktuellen KGV von 18,61 liegt man unter dem 5-Jahresdurchschnitt, der sich bei 19,89 befindet. Auch die aktuelle Dividendenrendite von 2,61% bewegt sich oberhalb des 10-jährigen Mittels von 2,24%. Sollte sich die wirtschaftliche Lage weiter aufhellen, dürften zyklische Werte wie die Linde AG wieder auf der Einkaufsliste stehen.

Auch die QIX-Automobilwerte - BMW, Daimler, ElringKlinger - konsolidieren heute und weisen leichte Abgaben auf. Daimler überrascht mit der Meldung, dass man die Investitionen in bessere Verbrauchs- und Emissionswerte bei Dieselfahrzeugen um 400 Mio. Euro auf insgesamt 3 Mrd. Euro anhebt. Die zusätzlichen Mittel werden für die aktuelle Serienproduktion von Dieselautos und einen neuen Partikelfilter für Benzinmotoren verwendet. Damit reagiert der Konzern auf die hohen Abgaswerte bei seinen Dieselfahrzeugen. Der VW-Konzern könnte sogar noch einen Schritt weiter gehen. Offenbar plant Volkswagen nach dem Dieseldesaster nun doch den großen Schwenk in die Elektromobilität und will offenbar eine eigene Batteriefabrik bauen. Nachdem Daimler seine Batterieproduktion in Sachsen eingestellt hat, könnte das Thema auch für die Schwaben und BMW wieder auf die Tagesordnung kommen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipiert die finanzen.net GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.