EZB-Chef Draghi: Wachstum zieht an - Inflation bleibt schwach
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum zieht aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) an.
"Jüngste Daten und Umfrageergebnisse zeigen, dass das Wachstum an Fahrt gewinnt", sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Montag vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung des EU-Parlaments in Brüssel. Gründe seien die gefallenen Ölpreise, die stärkere Exportnachfrage, günstige Finanzierungsbedingungen als Folge der lockeren Geldpolitik und der schwächere Euro.
Die Inflation dürfte dagegen zunächst schwach bleiben, sagte Draghi. "Wir erwarten, dass die Inflation in der Eurozone in den kommenden Monaten sehr gering oder negativ bleiben wird, denn der Rückgang der Ölpreise wird die Entwicklung im weiteren Jahresverlauf beeinflussen." Erst zum Jahresende hin dürfte die Teuerung moderat steigen.
Die neue Geldschwemme der Notenbank bezeichnete Draghi als "Schlüsselfaktor" für eine vollständige Erholung der Konjunktur und höhere Inflationsraten. Seit dem 9. März lenkt die EZB Zentralbankgeld in die Finanzmärkte, indem sie Wertpapiere wie Staatsanleihen aufkauft. Geplant sind Käufe im Volumen von 60 Milliarden Euro pro Monat. Draghi bekräftigte, die Käufe mindestens bis September 2016 fortzuführen. "In jedem Fall" aber, bis eine nachhaltige Annäherung an das Preisziel der EZB von knapp zwei Prozent zu beobachten sei./bgf/jkr
BRÜSSEL (dpa-AFX)Weitere News
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