Prognose übertroffen

Linde-Aktie schwächelt dennoch: Linde stockt Gewinnziel auf - Umsatz im ersten Quartal deutlich gesteigert

28.04.22 15:57 Uhr

Linde-Aktie schwächelt dennoch: Linde stockt Gewinnziel auf - Umsatz im ersten Quartal deutlich gesteigert | finanzen.net

Der Weltmarktführer Linde hat im ersten Quartal seine Gewinnprognose übertroffen.

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Die Prognosespanne für den bereinigten Jahresgewinn hob der amerikanisch-deutsche Industriegasekonzern an.

"Mit Blick auf die Zukunft ist das geopolitische und makroökonomische Umfeld unsicherer geworden, aber ich bin zuversichtlich, dass das Unternehmen seine Verpflichtungen gegenüber den Aktionären weiterhin erfüllen wird", sagte CEO Sanjiv Lamba.

Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 8,21 Milliarden US-Dollar, wie die Linde plc mitteilte. Das war mehr als Analysen mit 8,06 Milliarden Dollar erwartet hatten. Im Amerika-Geschäft, wo Linde den Großteil der Umsätze erwirtschaftet, legten die Einnahmen um 14 Prozent auf 3,24 Milliarden Dollar zu.

Das bereinigte operative Ergebnis legte ebenfalls um 13 Prozent auf 1,91 Milliarden Dollar zu, dank höherer Preise, starker Absätze und Produktinitiativen in allen Segmenten. Hier hatten die Marktbeobachter mit 1,845 Milliarden Dollar gerechnet. Der bereinigte Gewinn aus fortzuführenden Geschäftsbereichen stieg gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 1,50 Milliarden Dollar. Je Aktie verdiente Linde auf bereinigter Basis mit 2,93 Dollar 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Für 2022 rechnet das Unternehmen nun mit einem bereinigten verwässerten Ergebnis je Aktie in einer Spanne von 11,65 bis 11,90 Dollar, was einem Anstieg von 9 bis 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bzw bereinigt um Währungseffekte von 11 bis 13 Prozent entspreche. Zuvor hatte Linde die Ergebnisspanne bei 11,55 bis 11,85 Dollar gesehen.

Die Investitionsausgaben sollen zwischen 3 und 3,4 Milliarden Dollar liegen, um die Betriebs- und Wachstumsanforderungen zu erfüllen, einschließlich des vertraglich vereinbarten Verkaufs von Gas und Anlagen im Wert von 13 Milliarden Dollar.

Linde gibt trotz eines optimistischeren Ausblicks nach

Die Aktien von Linde haben am Donnerstag trotz positiv bewerteter Quartalszahlen und angehobener Jahresziele nachgegeben. Auf den Sprung bis hoch auf 295,70 Euro kurz nach der Bekanntgabe folgte eine rasche Talfahrt bis auf 285,00 Euro. Am Nachmittag verlor das Papier des Industriegasherstellers und Anlagenbauers im sich deutlich erholenden DAX noch 0,3 Prozent auf 290,45 Euro.

Damit fielen sie auch wieder unter die charttechnisch viel beachtete 21-Tage-Linie, die aktuell bei etwas über 292 Euro verläuft und den kurzfristigen Trend der Aktien signalisiert. Mittel- und langfristig indes scheinen die Papiere derzeit gut unterstützt.

Sowohl Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect als auch DZ-Bank-Analyst Peter Spengler sprachen von einem guten Start des Dax-Konzerns ins neue Jahr. Beide lobten auch die hohe Qualität und das starke operative Geschäft des Unternehmens. Darüber hinaus sei Linde im Zukunftsmarkt Wasserstoff bereits hervorragend positioniert und investiere zunehmend auch in grüne Wasserstoff-Aktivitäten, hob Spengler hervor und setzte den fairen Wert der Aktie von 321 auf 355 Euro hoch.

Den Kursverlust der Aktie begründete Lipkow in erster Linie damit, dass Linde in den zuletzt stürmischen Zeiten an der Börse ein Fels in der Brandung gewesen sei. Während es seit Ende März im deutschen Leitindex überwiegend abwärts gegangen war, hatten sich die Linde-Aktien stabil gehalten und zuletzt sogar weiter zugelegt. Im bisherigen Jahresverlauf gehören die Papiere mit einem Minus von aktuell rund 5 Prozent immer noch zu dem Viertel aller Dax-Mitglieder, die sich am besten entwickelt haben. Der deutsche Leitindex verlor im selben Zeitraum rund 12 Prozent.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)

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Bildquellen: Linde AG, Linde

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