Prognose erhöht

Deutsche Wohnen-Aktie nach Gewinnsprung an MDAX-Spitze

15.11.16 13:00 Uhr

Deutsche Wohnen-Aktie nach Gewinnsprung an MDAX-Spitze | finanzen.net

Die Deutsche Wohnen AG hat in den ersten neun Monaten weiter zugelegt und einen um nahezu ein Drittel höheren operativen Gewinn erzielt.

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Die Deutsche Wohnen hat dank des Booms am Wohnungsmarkt und weiterer Einsparungen den Gewinn in den ersten neun Monaten stärker gesteigert als erwartet. Eine höhere Bewertung des Immobilienbestands vor allem in Berlin veranlasste das Unternehmen zu einer Anhebung der Prognose des Nettoinventarwerts (NAV) 2016. Die gute Entwicklung soll auch den Aktionären zugute kommen. Ihnen wird eine höhere Dividende in Aussicht gestellt. An der Börse kommt vor allem die höhere Schätzung gut an, die Aktie ist Tagessieger im MDAX.

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Die Funds from Operations (FFO I) - die gängige Kennziffer in der Immobilienbranche für den operativen Gewinn - kletterten in den neun Monaten um 32 Prozent auf 301 Millionen Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten 295 Millionen Euro erwartet. Der FFO II, der das Verkaufsergebnis berücksichtigt, verbesserte sich um ein Fünftel auf 347,8 Millionen Euro. Die Konsensschätzung lautete auf rund 342 Millionen Euro.

2016 sollen die FFO I "mindestens" 380 Millionen Euro betragen, bekräftigte Deutsche Wohnen. Dies lasse eine Dividende von rund 73 Cent je Aktie erwarten, etwa 35 Prozent mehr als im Vorjahr.

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Eine Prognose zum FFO 2017 traut sich der Konzern noch nicht zu. Diese werde Anfang des neuen Jahres genannt, sagte Finanzvorstand Philip Grosse in einer Telefonkonferenz.

Besonders profitieren konnte das Unternehmen von den guten Geschäften in Berlin, wo der MDAX-Konzern bei Transaktionen Preise erzielt, die deutlich über der Bewertung vergleichbarer Immobilien des Bestands lägen. Auch in den kommenden Jahren dürften die Preise in Berlin weiter deutlich steigen, sagte Chief Investment Officer Lars Wittan. Der Großraum Berlin steht für rund 70 Prozent der Wohnungen am Portfolio.

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Besser als am Markt erwartet lief es für das Unternehmen in der Wohnungsbewirtschaftung. Das Ergebnis wuchs in den neun Monaten um 13 Prozent auf 445 Millionen Euro. Die Vertragsmieten stiegen auf 526 Millionen von 473 Millionen Euro. Zugleich ging der Leerstand leicht zurück.

Hohe Preise lassen Zuversicht steigen

Dank der hohen Preise dürfte der Nettoinventarwert (NAV) 2016 höher ausfallen als bisher erwartet, schreibt Deutsche Wohnen. Der nach Kriterien der European Public Real Estate Association (EPRA) ermittelte NAV gibt den Wert der Immobilien nach Abzug der Schulden an. Der Konzern rechnet 2016 mit einer Neubewertung seines Portfolios von 2,2 Milliarden Euro. Davon seien 0,7 Milliarden bereits zum Halbjahr vollzogen worden. Den NAV 2016 sieht der Konzern daher bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen und ohne Sondereffekte nun bei rund 30 Euro je Aktie nach zu 26 Euro. Nach neun Monaten lag er bei 25,10 Euro je Anteil.

Deutliche Ausweitung des Investitionsprogrammes

Organisches Wachstum sei ein "key element" der Strategie der Deutsche Wohnen, sagte CEO Michael Zahn. Daher will das Unternehmen die Qualität des Bestandes mit hohen Investitionen verbessern. Bis 2021 soll nun in rund 30.000 Wohnungen mit überdurchschnittlichen Zukunftsperspektiven 1 Milliarde Euro fließen. Zuvor umfasste das Investitionsprogramm 0,4 Milliarde Euro. Bis 2021 will der Konzern in rund 30.000 Wohnungen mit überdurchschnittlichen Zukunftsperspektiven investieren. Die Mittel werden vor allem nach Berlin fließen. "Berlin steht am Anfang einer glänzenden Entwicklung hin zu einer internationalen Metropole", sagte Zahn und ergänzte, nicht kurzfristige Renditeziele, sondern nachhaltige Investition und Wertschaffung laute die Maxime.

Darüber hinaus sollen in den nächsten vier Jahren für knapp 0,5 Milliarden Euro rund 2.200 Wohnungen entstehen.

Ende September besaß Deutsche Wohnen rund 160.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit einem Fair Value von rund 13,5 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Vertragsmiete im Gesamtbestand belief sich auf 6,05 je Quadratmeter bei einem Leerstand von 1,8 Prozent.

Vor wenigen Tagen hatte auch Wettbewerber Vonovia über gute Geschäfte berichtet und eine höhere Dividende in Aussicht gestellt. Zudem rechnet das Unternehmen für 2017 mit einer starken operativen Entwicklung und beschloss für 2017 Investitionen von 1 Milliarde Euro, vor allem für Neubau, Dachaufstockung und Bestandsverbesserung.

Börse honoriert höhere NAV-Schätzung

Am Markt kommt die erhöhte Prognose zum NAV gut an. Die Aktie schafft es mit einem Kursanstieg um 4,7 Prozent an die Spitze des MDAX und übertrumpft damit auch andere Immobilienwerte, die aber immer noch 2 Prozent fester tendieren.

Nach dem deutlichen Kursrückgang der Aktie seit August von rund 20 Prozent handele Deutsche Wohnen nun mit einem Discount von 2 Prozent auf den von ihm erwarteten NAV für 2017, sagte Analyst Andre Remke von Baader Helvea. Angesichts einer höheren Bewertung des Portfolios zum Jahresende könnte die NAV-Schätzung 2017 aber bis auf 31 Euro steigen, unterstreicht Remke.

DJG/bam/kla Dow Jones Newswires

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