Deutsche Börse-Aktie dennoch merklich schwächer: Deutsche Börse bleibt auf Wachstumskurs
Dank eines günstigen Marktumfeldes hat die Deutsche Börse ihre Prognose erneut nach oben geschraubt.
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Vor allem steigende Handelsvolumen mit Finanzderivaten und Gasprodukten bescherten dem DAX-Konzern im abgelaufenen dritten Quartal satte Erträge.
Trotz starker Quartalszahlen und erneut angehobener Jahresziele hat die Aktie der Deutsche Börse am Donnerstag zu den schwächsten DAX-Werten gehört. Analysten lobten zwar überwiegend den am Vorabend vorgelegten Geschäftsbericht, manch einer verwies aber zugleich auch auf Schwächen. Zudem ist die Aktie in diesem Jahr ziemlich gut gelaufen, kämpft aber inzwischen mit gleich mehreren charttechnischen Widerständen.
Bis Handelsende büßten die Papiere des Marktbetreibers und Datenanbieters via XETRA im etwas stärkeren DAX 3,74 Prozent auf 157,20 Euro ein. Trotz des Kursminus summieren sich die Gewinne 2022 immer noch auf rund 7 Prozent. Damit sind die Papiere unter nur fünf Gewinnern im Dax.
Der Abwärtstrend der Aktie begann Anfang des Monats nur wenige Cent unter ihrem im Sommer erreichten Rekordhoch von 175,90 Euro. Eine Erholung endete am Dienstag an der gleitenden 21-Tage-Linie bei 166,30 Euro. An diesem Morgen rutschten sie nun wieder unter die 200-Tage-Linie bei etwas unter 162 Euro. Diese Indikatoren signalisieren charttechnisch interessierten Anlegern den kurz-und längerfristigen Trend der Aktie.
>Auf Jahressicht sollen die Nettoerlöse nun auf über 4,1 Milliarden Euro steigen, wie die Deutsche Börse am Mittwoch nach Börsenschluss in Frankfurt mitteilte. Zuvor waren "deutlich" über 3,8 Milliarden Euro das Ziel. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) will der Konzern mehr als 2,3 Milliarden Euro einfahren. Zuvor hatte er "deutlich" über 2,2 Milliarden Euro angepeilt.Gerade beim operativen Ergebnis erwarte die Mehrheit der Analysten aber bereits einen Wert von über 2,3 Milliarden Euro, schrieb Berenberg-Analyst Peter Richardson am Donnerstag. Die neue Prognose dürfte ihm zufolge also nicht dazu führen, dass die Experten ihre Erwartungen anheben. Im Gegenteil könnte es laut Richardson sogar bestehende Sorgen befeuern, dass wachsende Kosten für die Deutsche Börse zum Problem werden.
So äußern sich die Analysten
Zum abgelaufenen Quartal äußerten sich viele Analysten, die sich auf die fundamentale Bewertung konzentrieren, positiv. Analyst Benjamin Goy von der Deutschen Bank lobte etwa die starken Umsätze des Börsenbetreibers und hält die erneut hochgesetzten Jahresziele nach wie vor für "konservativ". Die Aktie bleibt sein Favorit unter den Finanzwerten.
UBS-Analyst Michael Werner betonte, dass dank der überraschend starken Quartalsumsätze auch ergebnisseitig die Konsensschätzungen übertroffen und die Jahresziele angehoben worden seien. Das abgelaufene Quartal sei außerdem nach dem ersten des Jahres dasjenige mit dem zweithöchsten operativen Ergebnis (Ebitda) in der Geschichte des Unternehmens. "Das ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass das dritte Jahresviertel aufgrund der Sommersaisonalität im Allgemeinen das schwächste ist."
Weniger euphorisch äußerte sich dagegen Analyst Peter Richardson von der Privatbank Berenberg. Zwar attestierte auch er ein besseres Quartal als erwartet. In diesem habe die Deutsche Börse deutlich von höheren Zinsen und verstärkten Marktschwankungen profitiert.
Allerdings liege die durchschnittliche Analystenschätzung für das operative Ergebnis 2022 mit 2,4 Milliarden Euro immer noch über dem neuen Ziel der Deutschen Börse von "mindestens 2,3 Milliarden Euro". Dies könnte weiter steigende Markterwartungen bremsen und bereits bestehende Bedenken um Kosteninflation nähren.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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