Vonovia-Aktie gewinnt: Vonovia verdient operativ mehr
Steigende Mieten und Zukäufe im Ausland haben bei Vonovia im ersten Halbjahr für deutlich mehr Gewinn gesorgt.
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Zudem profitierte Deutschlands größter Immobilienkonzern von seinem Geschäft mit der Projektentwicklung sowie geringeren Kosten bei der Bewirtschaftung der Wohnungen. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr bestätigte der DAX-Konzern am Freitag.
In den ersten sechs Monaten 2019 steigerte der DAX-Konzern das operative Ergebnis - gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations (FFO) - im Jahresvergleich um knapp 13 Prozent auf 609 Millionen Euro. Das war etwas mehr als von Analysten erwartet wurde. Dieser Wert ist unter anderem deshalb wichtig, da sich die Dividende danach richtet.
Das Unternehmen peilt für 2019 weiter ein operatives Ergebnis (FFO) von 1,17 bis 1,22 Milliarden Euro an. Ein Jahr zuvor hatte der Immobilienkonzern 1,13 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Mieteinnahmen stiegen im ersten Halbjahr bei einem weiterhin geringen Leerstand um 13,9 Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Die Nettomiete legte auf 6,64 Euro pro Quadratmeter zu - das 4,4 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig steckte Vonovia mit knapp 600 Millionen Euro rund 65 Prozent mehr in Modernisierung und Neubau.
Vonovia steht wie auch alle anderen großen Immobilienkonzerne seit einiger Zeit wegen anziehender Mieten in der Kritik. "Wohnen bleibt ein sensibles Thema", sagte Konzernchef Buch am Freitag. Bezahlbarer Wohnraum werde in Metropolen knapper. Er wehrte sich aber erneut gegen den Vorwurf von Mietwucher: Mit einem monatlichen Mietpreis von 6,64 Euro pro Quadratmeter sei Vonovia kein Luxusanbieter. Viele Wohnungen des Immobilienkonzerns seien nicht teurer als Sozialwohnungen.
"Und durch Enteignung und Mietendeckel entsteht keine einzige neue Wohnung", warnte der Vonovia-Chef. Erst kürzlich hatte sich der Berliner Senat auf Eckpunkte für einen Mietendeckel geeinigt, mit dem die Mieten in der Hauptstadt in den kommenden fünf Jahren eingefroren werden sollen. Eine Berliner Bürgerinitiative will zudem die Enteignung großer Immobilienunternehmen durchsetzen.
Zum geplanten Mietendeckel in Berlin sagte er: Momentan sei es noch zu früh, um zu sagen, wie Vonovia mit diesem umgehen werde. Sollte das Papier zum Einfrieren der Mieten in Berlin kommen, wo von er ausgehe, könnten die Mittel für Investitionen aber mit Sicherheit irgendwo anders auch eingesetzt werden. Nur etwa jede zehnte Wohnung von Vonovia befinde sich in der Hauptstadt.
Um für mehr Wohnraum zu sorgen, führe kein Weg am Neubau vorbei. In den ersten sechs Monaten habe das Unternehmen rund 800 Wohnungen fertiggestellt. Bis Ende des Jahres sollen es rund 2500 Einheiten werden. Zudem will Vonovia keine bestehenden Mietwohnungen in Eigentum umwandeln.
Vonovia wächst seit Jahren durch Übernahmen, zuletzt expandierte das Unternehmen auch ins Ausland. Mittlerweile gehören Vonovia knapp 400 000 Wohnungen. Die Bochumer sind in den vergangenen Jahren vor allem durch Zukäufe von Rivalen wie Gagfah, Süddeutsche Wohnen (Südewo), Franconia und Wiener Conwert stark gewachsen. 2018 kamen Buwog aus Österreich und Victoria Park aus Schweden hinzu. Auch zukünftig werde sich der Konzern nach Zukäufen in Österreich und Schweden umsehen, sagte Buch. Auch in Deutschland plant er Akquisitionen, aber derzeit seien diese sehr teuer.
Seit Jahren verdient Vonovia dank der anziehenden Mieten in den Großstädten glänzend. Dabei profitiert der Vermieter wie auch andere aus der Branche vor allem von modernisierten Wohnungen. In der Regel können sie die Mieten anschließend auch stärker erhöhen. Wegen der Wohnungsnot setzt der Konzern neben Modernisierung verstärkt auch auf Neubau und Aufstockung bestehender Gebäude.
Mit Blick auf die anhaltenden Proteste von Mietern wegen der teilweise kräftigen Mieterhöhungen nach Modernisierungen hatte Buch Ende 2018 einen Strategiewechsel angekündigt. Zukünftig steckt Vonovia deutlich weniger in energetische Modernisierungen deutscher Wohnungen, wie Dämmung oder den Austausch alter Fenster. Stattdessen nimmt das Unternehmen unter anderem mehr Geld für den Neubau und für die zugekauften Wohnungen in Schweden in die Hand. Seit Anfang des Jahres hat die Bundesregierung das Mietrecht zugunsten von Mietern verschärft.+
Vonovia-Aktie bringt etwas Licht in den trüben DAX
Gute Quartalszahlen und weiter sehr niedrige Zinsen sind für die Vonovia-Aktien die richtige Mischung für Kursgewinne. Am Freitag legten die Papiere des Immobilienkonzerns zum Handelsende um 0,33 Prozent auf 45,35 Euro zu. In einem sehr schwachen Börsenumfeld waren sie damit der beste Wert im DAX.
Analysten waren mit den Halbjahreszahlen der ehemaligen Deutschen Annington zufrieden. Jonathan Kownator von Goldman Sachs schrieb in einer aktuellen Studie, die Investitionen der Immobiliengesellschaft seien auf einem guten Weg und das Wachstum des operativen Gewinns (Ebitda) habe seine Erwartung übertroffen. Das gelte auch für das Nettoanlagevermögen, während der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft die Erwartungen in etwa getroffen habe.
Analyst Neil Green von JPMorgan sprach von einem beruhigenden Halbjahresergebnis. Die Zahlen seien stark ausgefallen.
An diesem Freitag aber war der Sektor in der europäischen Stoxx-600-Branchenübersicht der einzige Gewinner mit einem Plus von einem halben Prozent. Immobilienwerte gelten als recht konjunkturrobust und haben sich so den Status als vermeintlich sicherer Hafen erarbeitet. In konjunkturell unsicheren Zeiten greifen die Anleger deshalb gern zu "Betongold".
Die Europäische Zentralbank hatte unlängst ihre Geldpolitik noch einmal gelockert und die US-Notenbank Fed in dieser Woche erstmals seit der Finanzkrise vor zehn Jahren ihren Leitzins wieder gesenkt. Immobilienwerte profitieren im Niedrigzinsumfeld besonders. Finanzierungen von Häusern und Wohnungen werden durch niedrige Zinsen günstiger. Zudem sind die Dividendenzahlungen der Immobilienunternehmen in Zeiten niedriger Zinsen für viele Anleger attraktiv.
Den Vonovia-Anteilen fiel es zuletzt schwer, die 45-Euro-Marke nachhaltig zu überwinden. Mit dem aktuellen Kurszuwachs scheint ihnen dies nun zu gelingen. Im DAX sind die Papiere mit einem seit Jahresanfang verbuchten Zuwachs von 16 Prozent im oberen Drittel.
/mne/elm/jha/
BOCHUM (dpa-AFX)
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20.11.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Kaufen | DZ BANK | |
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Datum | Rating | Analyst | |
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20.11.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Kaufen | DZ BANK | |
07.11.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Deutsche Bank AG | |
07.11.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
07.11.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.11.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Kaufen | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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05.05.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
27.04.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
30.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
17.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG | |
08.03.2023 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.11.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
03.10.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
02.08.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
01.08.2024 | Vonovia SE (ex Deutsche Annington) Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
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