Prognose bestätigt

Siltronic-Aktie zieht kräftig an: Ergebnis zum Jahresstart kräftig verbessert - Risikoeinschätzung für Beschaffungsmärkte erhöht

10.05.22 17:59 Uhr

Siltronic-Aktie zieht kräftig an: Ergebnis zum Jahresstart kräftig verbessert - Risikoeinschätzung für Beschaffungsmärkte erhöht | finanzen.net

Siltronic hat im ersten Quartal dank starker Nachfrage und Preissteigerungen operativ und unter dem Strich deutlich mehr verdient, die Margen verbessert und den Umsatz gesteigert.

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Für die Prognose im Gesamtjahr sieht sich der Silizium-Wafer-Hersteller, der im MDAX und TecDAX notiert ist, auf Kurs, warnt aber aufgrund des Krieges in der Ukraine vor "erhöhten Versorgungsrisiken" und möglichen Preissteigerungen. "Der Verlauf des Geschäftsjahrs 2022 liegt bisher im Rahmen der Erwartungen", teilte Siltronic mit.

Im Zeitraum Januar-März erwirtschaftete die Siltronic AG einen operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 186 Millionen Euro nach 92 Millionen im Vorjahresquartal. Die entsprechende EBITDA-Marge verbesserte sich auf 44,6 Prozent von 29 Prozent.

Im Quartal profitierte der Konzern von 50 Millionen Euro Beendigungsgebühr, die dem Konzern von Globalwafers nach der gescheiterten Übernahme zusteht.

Nach Steuern verdoppelte sich der Gewinn nahezu auf 114,8 (Vorjahr 58,4) Millionen Euro. Nach Steuern und Dritten betrug er 104,2 Millionen bzw. 3,47 (1,67) Euro je Aktie. Der Umsatz legte zu auf 417 Millionen Euro von 316 Millionen.

Im Gesamtjahr plant Siltronic weiter einen Umsatz 15 bis 22 Prozent über Vorjahr und eine EBITDA-Marge von 34 bis 37 Prozent.

Siltronic: Risikoeinschätzung für Beschaffungsmärkte erhöht

Der Silizium-Wafer-Hersteller Siltronic sieht sich aufgrund des Krieges in der Ukraine und Preissteigerungen einem höheren Risiko auf der Beschaffungsseite ausgesetzt.

Zum einen könnten ausbleibende Erdgaslieferungen zu einer Unterbrechung der Produktion in Deutschland führen und Absatz sowie Ertrag belasten, schreibt der MDAX-Konzern in seinem Quartalsbericht. Zum anderen könnte unerwartete Preiserhöhungen den Ertrag schmälern. Derzeit seien "dynamische und sich verstetigende Preissteigerungen bei vielen wichtigen Betriebs- und Rohstoffen, die über das Geschäftsjahr 2022 hinaus gehen", zu beobachten. Eine Qualifizierung neuer Lieferanten könne längere Zeit dauern.

Erdgas benötigt Siltronic vor allem zur Klimatisierung der Reinräume, aber auch für die Herstellung verschiedenster Produktionsmedien sowie von elektrischem Strom. Der Konzern sei im Austausch mit lokalen Energieversorgern, Behörden und Lieferanten, die ebenfalls von möglichen Handelsembargos betroffen sein könnten.

Im operativen Geschäft sieht sich der Konzern dank starker Nachfrage und steigender Preise auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen.

"Wir erwarten aufgrund der nachhaltig hohen Nachfrage und steigender Preise eine sehr positive Entwicklung des Geschäftsverlaufs 2022", sagte CEO Christoph von Plotho.

So regiert die Siltronic-Aktie

Die Aktien von Siltronic haben am Dienstag nach Geschäftszahlen ihre Talfahrt einstweilen gestoppt. Sie gewannen zum Handelsschluss unter den Favoriten via XETRA im etwas erholten MDAX 3,21 Prozent auf 82,00 Euro.

Gestiegene Verkaufspreise und eine unverändert hohe Nachfrage nach Halbleiterwafern verliehen dem Unternehmen zum Jahresauftakt Rückenwind. Dazu profitierte Siltronic von einer millionenschweren Ausgleichszahlung im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme durch die taiwanische Globalwafers.

Umsatzseitig habe das Unternehmen die Markterwartungen übertroffen, höhere Kosten lasteten aber auf dem Gewinn, schrieb Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Reaktion. Experte Jürgen Wagner vom Investmenthaus Stifel sprach von einem starken ersten Jahresviertel. Trotz der niedrigen Aktienbewertung blieb er aber bei seinem "Hold"-Votum, da sinkende Kassapreise für Speicherchips (DRAM) kurzfristig den Kurs weiter belasten könnten.

Die Aktien sind in diesem Jahr bislang schlecht gelaufen, mit einem Verlust von derzeit mehr als 41 Prozent. Die Talfahrt begann Mitte Januar mit den ersten Gerüchten über ein mögliches Scheitern der Übernahme durch Globalwafers. Im schwachen Börsenumfeld ging es bis zum Vortag hinab bis auf 79,40 Euro, dem tiefsten Kurs seit Anfang November 2020. Am Ende desselben Monats hatten damals erste Meldungen über einen möglichen Kauf durch Globalwafers den Kurs in die Höhe getrieben.

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)

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