RWE-Aktie dennoch fester: Jahrhundertkälte in Texas drückt bei RWE auf Gewinn
Die Jahrhundertkälte in Texas hat beim Energiekonzern RWE im ersten Quartal zu außerordentlichen Belastungen geführt.
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Dazu lag das Windaufkommen in Nord- und Mitteleuropa weit unter dem überdurchschnittlich hohen Vorjahresniveau. Das Ergebnis des Energiekonzerns brach daher im ersten Jahresviertel ein, Analysten hatten allerdings mit noch weniger gerechnet. Seine Prognose bestätigte der Konzern. Die RWE-Aktie legte daraufhin am Mittwoch via XETRA zuletzt um 1,46 Prozent zu auf 31,25 Euro.
Der Versorger habe die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Robert Pulleyn von US-Investmentbank Morgan Stanley. Auch das US-Analysehaus Jefferies sieht die Quartalszahlen positiv. Ähnlich äußerte sich ein Händler, der auch die Bestätigung des Ausblicks und der Dividende als leicht positive Faktoren hervorhob.
Besonders gut lief es hingegen im Energiehandel, dort konnte RWE das im Vorjahresquartal bereits gute Ergebnis sogar noch übertreffen. "Das Ergebnis im ersten Quartal entspricht unseren Erwartungen", erklärte der neue Finanzvorstand Michael Müller laut einer Mitteilung am Mittwoch. Für Müller sind die Quartalszahlen der Auftakt seiner neuen Tätigkeit, nachdem sein Vorgänger Markus Krebber im Mai den Vorstandsvorsitz von Rolf Martin Schmitz übernahm.
"Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien kommen wir gut voran und festigen unsere Position als einer der führenden Anbieter weltweit." Seinen Umbau treibt RWE zügig voran: Die Investitionen hat der Energiekonzern im ersten Quartal nahezu verdoppelt, wobei der größte Teil in neue Windkraft- und Solaranlagen sowie Batterien floss. Derzeit errichtet RWE Windkraft- und Solaranlagen sowie Batteriespeicher mit einer installierten Kapazität von 3,7 Gigawatt (GW). Im Jahresverlauf sollen davon mehr als 20 Anlagen mit einer installierten Gesamtkapazität von rund 2 GW den Betrieb aufnehmen.
Gerade die Windkraft ist dem Konzern im ersten Quartal allerdings wegen des extremen Winterwetters im US-Bundesstaat Texas zum Verhängnis geworden: Stürme und damit auftretender Eisregen haben zum Ausfall mehrerer Anlagen geführt, weil sich auf den Rotorblättern eine dicke Eisschicht gebildet hatte. Dazu war Energie generell knapp, was für höhere Preise gesorgt hatte. Weil RWE aber Strom zum Teil schon auf Termin verkauft hatte, musste der Konzern kurzfristig Strom teuer zukaufen. Für den Konzern waren somit Belastungen in Höhe von 400 Millionen Euro angefallen.
So schrumpfte das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um ein Drittel auf 883 Millionen Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) war der Rückgang ähnlich drastisch. Das bereinigte Nettoergebnis halbierte sich in den ersten drei Monaten des Jahres nahezu im Vergleich zum Vorjahr auf 340 Millionen Euro.
Die Prognose und die angestrebte Dividendenerhöhung bekräftigte RWE allerdings dennoch. Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet RWE auf Konzernebene ein bereinigtes Ebitda zwischen 2,65 und 3,05 Milliarden Euro. Im Kerngeschäft soll es zwischen 1,8 und 2,2 Milliarden liegen. Beim bereinigten Ebit rechnet der Konzern mit 1,15 bis 1,55 Milliarden Euro und beim bereinigten Nettoergebnis mit 0,75 bis 1,1 Milliarden Euro. Die Dividende soll weiterhin auf 0,90 Euro je Aktie angehoben werden.
ESSEN (dpa-AFX)
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