Lufthansa-Aktie zieht zum Handelsschluss an: Lufthansa fliegt im dritten Quartal operativen Gewinn ein
Lufthansa-Aktie: Die Deutsche Lufthansa hat im dritten Quartal ihren Umsatz fast verdoppelt und erstmals seit Beginn der Krise wieder einen operativen Gewinn erwirtschaftet.
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Der Airline-Konzern bestätigte seine Prognose für den Umsatz und die Kapazität im Gesamtjahr und präzisierte den Ausblick für das operative Ergebnis.
In den Monaten Juli bis September stieg der Umsatz um 96 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) verringerte sich auf 17 Millionen von 1,262 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Konzernverlust schrumpfte auf 72 Millionen bzw. 0,15 Euro je Aktie von 1,967 Milliarden Euro bzw 3,80 Euro je Anteil.
Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 5,512 Milliarden, einem bereinigten EBIT von minus 33 Millionen Euro und einem Ergebnis je Aktie von minus 0,40 Euro gerechnet.
Konzernchef Carsten Spohr sprach von einem "Meilenstein" auf dem Weg aus der Krise. "Jetzt geht es darum, den Weg der erfolgreichen Veränderungen weiterzugehen." Die Deutsche Lufthansa hat bereits Kosten in Höhe von jährlich rund 2,5 Milliarden Euro eingespart. Dies entspricht mehr als 70 Prozent der bis 2024 geplanten jährlichen Einsparungen von 3,5 Milliarden Euro.
Der bereinigte freie Cashflow erreichte 13 Millionen Euro, trotz der Zahlung von gestundeten Steuern bei Lufthansa Technik in Höhe von 443 Millionen Euro. Hier hatten die Marktbeobachter noch ein Minus von 43 Millionen Euro erwartet. Der operative Cashflow lag bei 442 Millionen Euro. Der Konzern hatte sich zum Ziel gesetzt, den operativen Mittelabfluss im dritten Quartal zu stoppen und ein positives EBITDA zu erwirtschaften.
Die Lufthansa Group verfügte zum 30. September über liquide Mittel von insgesamt 11,9 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Erlöse aus der Kapitalerhöhung, der bereits im Oktober erfolgten Rückzahlung der staatlichen Stillen Beteiligung I und der bis Jahresende geplanten Rückzahlung bzw. Kündigung der verbleibenden Stillen Beteiligungen, belief sich die verfügbare Liquidität per Ende September pro forma auf 8,5 Milliarden Euro. Die Liquidität liege damit auch ohne die staatlichen Stabilisierungsmittel aus Deutschland über dem mittelfristigen Zielkorridor von 6 bis 8 Milliarden Euro, teilte die Deutsche Lufthansa mit.
Der Konzern geht weiterhin davon aus, dass die Angebotskapazität im Gesamtjahr 2021 bei 40 Prozent des Vorkrisenniveaus liegen wird. Im Gesamtjahr 2021 erwartet er auch weiterhin einen Anstieg des Konzernumsatzes und geht nun davon aus, den operativen Verlust, gemessen am bereinigten EBIT, mindestens halbieren zu können. Bislang hatte der Konzern lediglich eine Verringerung des operativen Verlusts in Aussicht gestellt.
Deutsche Lufthansa kommt mit Personalabbau weiter voran
Die Deutsche Lufthansa kommt mit dem im vergangenen Jahr begonnen Personalabbau weiter voran. Ende September waren noch insgesamt rund 107.000 Menschen bei dem Konzern beschäftigt, wie er bei der Vorlage der Quartalszahlen mitteilte. Zum Jahresende 2020 waren es etwa 110.000. Vor der Corona-Krise hatte die Lufthansa Group weltweit gut 140.000 Mitarbeiter, am Ende der Krise soll die Belegschaft auf 100.000 Mitarbeiter geschrumpft sein.
Die Resonanz auf die in Deutschland angebotenen Freiwilligenprogramme für die Mitarbeitenden der Deutschen Lufthansa AG und der Lufthansa Technik AG habe die ursprünglichen Erwartungen deutlich übertroffen. Durch Freiwilligenprogramme, Fluktuation und Sozialpläne hätten in Deutschland allein im Jahr 2021 bislang 4.000 Mitarbeitende das Unternehmen verlassen, mit 3.000 weiteren seien darüber hinaus bereits diesbezüglich Vereinbarungen getroffen worden. Aktuell bestehe damit in Deutschland noch ein Überhang von rechnerisch bis zu 3.000 Mitarbeitenden bzw. entsprechender Personalkosten.
Am 1. November startete ein weiteres Freiwilligenprogramm für das Kabinenpersonal bei Lufthansa mit einer Laufzeit bis Ende März 2022.
Im XETRA-Geschäft stiegen Lufthansa-Aktien schlussendlich um 6,97 Prozent auf 6,31 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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