Prognose bestätigt

HHLA-Aktie dennoch in Grün: Verlust im ersten Quartal

15.05.24 17:27 Uhr

HHLA-Aktie dennoch freundlich: HHLA meldet Verlust im ersten Quartal | finanzen.net

Gestörte Lieferketten und die schwächelnde Konjunktur haben dem Hafenlogistiker HHLA im ersten Quartal einen Verlust eingebrockt.

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Das Umfeld sei von andauernden Krisen und zunehmenden geopolitischen Spannungen geprägt, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. Zudem führte der militärische Konflikt im Roten Meer zu Jahresbeginn laut HHLA zu deutlichen Verspätungen und Ausfällen von Schiffen in den europäischen Häfen. Dies habe sich auf den Hinterlandverkehr ausgewirkt. Der Vorstand bestätigte dennoch seine Jahresprognose.

Der Umsatz bewegte sich mit rund 364 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging jedoch um fast ein Viertel auf 17,4 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich stand gar ein Verlust von 1,1 Millionen Euro nach einem Gewinn von 2,8 Millionen ein Jahr zuvor.

Für 2024 erwartet die HHLA-Spitze weiterhin einen moderaten Umsatzanstieg und ein Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 85 bis 115 Millionen Euro.

Die HHLA hat drei Standbeine: Den Containerumschlag in ihren Terminals, den Containertransport sowie die Immobiliensparte. Beim Containerumschlag verzeichnete das Unternehmen in den ersten drei Monaten einen Anstieg um 3,3 Prozent auf knapp 1,5 Millionen Standardcontainer (TEU). Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen stieg um 87,3 Prozent auf 10,7 Millionen Euro.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verbuchte dagegen in den ersten drei Monaten einen leichten Umsatzrückgang auf 354,9 Millionen Euro sowie einen Nettoverlust von 3,4 Millionen Euro. Der Containertransport ging um 5,5 Prozent auf 386 000 TEU zurück.

Die Umsatzerlöse bei den HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal wiederum sanken den Angaben zufolge um 2,0 Prozent auf 11,4 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern und Zinsen um 17,0 Prozent auf 3,6 Millionen Euro.

Vergangenes Jahr hatte das Unternehmen sein schlechtestes Ergebnis seit fast 15 Jahren verbucht. Um den Hafen und vor allem den Containerumschlag zu stabilisieren, will Hamburgs rot-grüner Senat beim größten Umschlagunternehmen - dem Hafenlogistiker HHLA - die Reederei MSC an Bord holen.

So sollen die Stadt und die italienische Mediterranean Shipping Company (MSC) mit Sitz in Genf die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) künftig als Gemeinschaftsunternehmen führen, bei dem die Stadt eine Mehrheit von 50,1 Prozent hält. Bislang gehören der Stadt rund 70 Prozent der börsennotierten HHLA.

Neben einer Erhöhung des Eigenkapitals der HHLA um 450 Millionen Euro ist geplant, dass MSC das Ladungsaufkommen bis 2031 auf eine Million Standardcontainer im Jahr steigert. Gegen den Deal gibt es erhebliche Widerstände vor allem von Hafenarbeitern, Betriebsräten, der Gewerkschaft Verdi und von der Opposition in der Bürgerschaft. Über das Geschäft soll das Parlament voraussichtlich Ende Mai abschließend entscheiden.

Maersk-Chef hält Hamburger Hafen für überbewertet

Der Chef der weltweit zweitgrößten Reederei Maersk, Vincent Clerc, hält den Hamburger Hafen (HHLA) für überbewertet. "Ist Hamburg das natürliche Tor zur Welt, um beispielsweise deutsche Autos zu exportieren?", sagte Clerc der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag). Wenn man sachlich auf diese Frage schaue, laute die Antwort: "Nein, Hamburg ist nicht das natürliche Tor zur Welt." Es sei bedenkenswert, "ob all die Grundstücke am Wasser mit bezahlbaren Wohnungen besser genutzt wären als mit Containerterminals".

Der Chef der dänischen Großreederei mit Sitz in Kopenhagen sagte: "Als Steuerzahler in Hamburg würde ich mich fragen, ob dieser Hafen jedes Jahr mehrere 100 Millionen Euro Steuergeld wert ist." Allein um die Fahrrinne der Elbe ausbaggern zu lassen, damit sie tief genug bleibt für große Schiffe, müssten mehr als 100 Millionen Euro aufgewendet werden.

"Das ist enorm viel Geld, wenn man bedenkt, dass 100 Kilometer entfernt ein leistungsfähiger Hafen mit ausreichend Tiefgang ist: Bremerhaven", sagte der Reederei-Chef. Bremerhaven sei günstiger, habe moderne und leistungsfähige Anlagen. Clerc räumte jedoch ein, in diesem Punkt nicht komplett neutral zu urteilen. Maersk hält Anteile am dortigen Hafen.

Als Branchen-Zweiter hat Maersk im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von rund 47,4 Milliarden Euro einen Gewinn in Höhe von etwa 3,6 Milliarden Euro gemacht. Im Rekordjahr 2022 lag der Gewinn bei einem Umsatz von 75,1 Milliarden Euro noch bei rund 27 Milliarden Euro. Ab Februar 2025 bildet Maersk gemeinsam mit Hapag-Lloyd aus Hamburg, weltweite Nummer fünf, die Schifffahrtsallianz "Gemini Cooperation".

Die HHLA-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 0,12 Prozent im Plus bei 16,82 Euro.

HAMBURG (dpa-AFX)

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Bildquellen: HHLA

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