Walmart erhöht Jahresprognose für bereinigten Gewinn je Aktie - Größtes Kursplus seit 10 Jahren
Der Einzelhandelsriese Walmart hat im zweiten Geschäftsquartal wegen des mehrheitlichen Verkauf seines Brasilien-Geschäfts zwar erwartungsgemäß einen Verlust eingefahren, bereinigt um diesen Sondereffekt verdiente der US-Konzern dagegen mehr als erwartet und hob seine Prognose für das Geschäftsjahr 2018/19 an.
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Demnach plant Walmart für das laufende Geschäftsjahr nun mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 4,90 bis 5,05 Dollar nach bislang in Aussicht gestellten 4,75 bis 5,00 Dollar.
Mit 1,29 US-Dollar lag das bereinigte Ergebnis je Aktie im Berichtsquartal per 31. Juli über den Erwartungen der Analysten, die auf 1,22 Dollar je Anteilsschein gelautet hatte. Unterm Strich verbuchte Walmart einen Verlust von 861 Millionen Dollar oder 29 Cent je Aktie nach einem Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar oder 96 Cent je Aktie vor einem Jahr.
Der Löwenanteil der Ergebnis schmälernden Sonderaufwendungen entfällt auf den Verkauf von 80 Prozent des Brasilien-Geschäfts an den Private-Equity-Investor Advent International, der wie bereits angekündigt herbe Wechselkursverluste nach sich zieht. Entsprechend sieht Walmart das Ergebnis je Aktie in diesem Geschäftsjahr nur noch bei 2,90 bis 3,05 Dollar nach bislang prognostizierten 4,75 bis 5,00 Dollar.
Der Umsatz legte im abgelaufenen Geschäftsquartal um 3,8 Prozent auf 128 Milliarden Dollar zu. Das ist etwas mehr, als Analysten mit im Mittel 126 Milliarden Dollar veranschlagt hatten.
Aktie mit größtem Plus seit 10 Jahren
Das starke Wachstum des US-Handelskonzerns hat am Donnerstag den Aktien kräftig Auftrieb gegeben. Die Papiere sprangen zu Börsenschluss um 9,33 Prozent auf 98,64 US-Dollar in die Höhe. Zu Handelsbeginn hatten sie sogar ein Plus von rund 11 Prozent und damit den höchsten prozentualen Tagesgewinn seit zehn Jahren verzeichnet.
Damit waren die Walmart-Aktien der klare Favorit im festen US-Leitindex Dow Jones. Inzwischen notieren die Anteilsscheine wieder auf dem höchsten Niveau seit Februar. Seinerzeit hatte der Handelskonzern die Anleger mit einer Abschwächung der im Internet erzielten Umsätze geschockt.
Walmart war es nun gelungen, im zweiten Quartal insgesamt stark abzuschneiden. In den drei Monaten bis Ende Juli kletterten die Erlöse in den USA auf vergleichbarer Basis um 4,5 Prozent und mehr als doppelt so stark wie Analysten im Schnitt erwartet hatten. Es war der stärkste Umsatzzuwachs seit mehr als zehn Jahren.
Vor allem Lebensmittel liefen besser. Der Handelsriese erhöhte dank der florierenden Geschäfte und etwas besserer Umsatzaussichten seine um Sondereffekte bereinigte Gewinnprognose je Aktie für das Geschäftsjahr und überraschte auch damit positiv.
Die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal seien ein Spiegelbild verschiedener Initiativen des Konzerns in seinen Läden und im Online-Bereich, schrieb Credit-Suisse-Analyst Seth Sigman. Sie deuteten auf solide Marktanteilsgewinne und einen insgesamt gesunden Verbraucherhintergrund hin.
Positiv äußerte sich auch Analyst Matthew Fassler von der US-Bank Goldman Sachs. Die Sam's-Club-Warenhäuser und die internationalen Geschäfte seien profitabler gewesen als gedacht.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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