Schaeffler wächst stärker als erwartet - Aktie dennoch schwächer
Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler ist in der Erholung von der Corona-Krise kräftiger gewachsen als erwartet und wird erneut optimistischer für das Gesamtjahr.
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Das Management um Chef Klaus Rosenfeld rechnet nun 2021 mit einem währunsgbereinigten Umsatzanstieg von mehr als 11 Prozent, wie das SDAX-Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Vorher standen über 10 Prozent im Plan. Dabei soll auch mehr operativer Gewinn herausspringen, die um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern soll nun zwischen 8 und 9,5 Prozent liegen statt nur bei 7 bis 9 Prozent. Experten hatten bereits mit Werten am oberen Ende der alten Spanne gerechnet. Auch beim Finanzmittelzufluss wird Schaeffler zuversichtlicher.
Im abgelaufenen zweiten Quartal steigerte Schaeffler den Umsatz unerwartet kräftig um die Hälfte auf 3,45 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis fiel mit 319 Millionen Euro wie von Analysten gedacht aus, die entsprechende Marge lag bei 9,2 Prozent. Vor einem Jahr hatte Schaeffler wegen der wegbrechenden Automärkte in der Corona-Krise einen operativen Verlust von 159 Millionen Euro gemacht. Auch unter dem Strich konnte das Unternehmen diesmal wieder einen Gewinn vorweisen in Höhe von 227 Millionen Euro nach einem Verlust von 175 Millionen ein Jahr zuvor.
Schaeffler-Aktie kann Abwärtstrend nach Zahlen nicht knacken
Die Aktien von Schaeffler konnten am Mittwoch ihre Anfangsgewinne nicht halten. Den Anlegern waren die Quartalszahlen und der angehobene Ausblick der Franken offenbar nicht gut genug für eine charttechnische Befreiung und auch bei den Analysten waren die Reaktionen nicht überschwänglich.
Nach einem etwa ein Prozent höheren Start notierten die Papiere des Auto- und Industriezulieferers zuletzt via XETRA 0,76 Prozent tiefer bei 7,15 Euro. Im Chart wird ersichtlich, dass sich der Kurs im Tageshoch einmal mehr vergeblich der 21-Tage-Linie näherte, die seit Anfang Juli nicht nachhaltig zurückerobert werden konnte. Im Tief waren sie zeitweise sogar bis nahe an die 7-Euro-Marke gefallen. Dort geriet die längerfristig relevante 200-Tage-Linie kurzzeitig in Gefahr.
Schaeffler wuchs in der Erholung von der Corona-Krise kräftiger als erwartet und wurde wegen besserer Aussichten in der Industrie- und der Ersatzteilsparte optimistischer für das Gesamtjahr. Das Management um Chef Klaus Rosenfeld rechnet nun 2021 mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von mehr als 11 (bisher 10) Prozent. Auch die Profitabilität soll höher als bislang angepeilt ausfallen.
Ein Problem für den Zulieferer bleiben aber die Probleme in der Lieferkette des Automobilgeschäfts. Die Aufträge im Zusammenhang mit der E-Mobilität entwickelten sich aber gut, schrieb Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion. Der Umsatz von Schaeffler liege leicht über der Markterwartung. Auch im Industriegeschäft habe das Unternehmen gut abgeschnitten.
Analyst Sascha Gommel vom Investmenthaus Jefferies sah das zweite Quartal insgesamt als im Rahmen der Erwartungen an. Der erhöhte Ausblick eröffnet aus seiner Sicht wegen der bereits optimistischeren Marktprognosen kaum Potenzial.
HERZOGENAURACH / FRANKFURT (dpa-AFX)
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