Profiteur der Corona-Krise

Shop Apotheke-Aktie im Plus: Shop Apotheke fährt operativen Gewinn ein

06.08.20 13:51 Uhr

Shop Apotheke-Aktie im Plus: Shop Apotheke fährt operativen Gewinn ein | finanzen.net

Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke hat im zweiten Quartal dank einer deutlich höheren Nachfrage in der Corona-Krise einen operativen Gewinn eingefahren.

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Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke hat im zweiten Quartal dank einer deutlich höheren Nachfrage in der Corona-Krise einen operativen Gewinn eingefahren. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg auf 6,3 Millionen Euro, wie das im Nebenwerteindex SDAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Venlo bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte. Ein Jahr zuvor stand noch ein kleiner operativer Verlust von 0,5 Millionen Euro zu Buche. Unter dem Strich schrieb die Firma im ersten Halbjahr allerdings immer noch rote Zahlen. Der Fehlbetrag konnte aber im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Viertel auf minus 5,1 Millionen Euro verringert werden.

Shop Apotheke Europe NV profitierte im zweiten Quartal davon, dass in der Pandemie immer mehr Medikamente und viele weitere Produkte online bestellt wurden. Die Nachfrage stieg in allen Regionen deutlich. Während die Erlöse im klar umsatzstärksten Raum Deutschland, Österreich und Schweiz um rund ein Drittel zulegten, haben sie sich im internationalen Geschäft (Belgien, Frankreich, Italien und die Niederlande) sogar mehr als verdoppelt. Wie bereits bekannt, hatte Shop Apotheke seinen Gesamtumsatz im Berichtszeitraum um 42 Prozent auf rund 233 Millionen Euro gesteigert und auch die Zahl seiner Neukunden deutlich erhöht.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Unternehmenschef Stefan Feltens. Er sprach von einem "außergewöhnlich erfolgreichen ersten Halbjahr" und verwies darauf, dass Shop Apotheke seine Marktanteile habe signifikant ausbauen können. "Für den weiteren Jahresverlauf sind wir daher sehr zuversichtlich", betonte Feltens.

Ende Juli hatte Shop Apotheke seine Jahresprognose dank der gut laufenden Geschäfte angehoben und rechnet seitdem für 2020 mit einem Umsatzwachstum von mindestens 30 Prozent. Vorher standen mindestens 20 Prozent auf dem Zettel. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) peilt das Unternehmen eine Umsatzmarge von 1 bis 2 Prozent an. Vorher war lediglich ein positives bereinigtes Ebitda in Aussicht gestellt worden.

Das Unternehmen setzt auf die Einführung des E-Rezepts. "Unsere Vorbereitungen für den Launch des E-Rezepts in Deutschland liegen voll im Plan", unterstrich Feltens. Das Unternehmen begrüße, "dass die jüngsten gesetzlichen Regelungen den offenen Zugang für alle Marktteilnehmer betonen," sagte der Manager.

Weitere Initiativen lägen ebenfalls im Plan: So werde derzeit der Same-Day-Delivery Service - also die Auslieferung von Produkten noch am selben Tag - auf weitere Metropolregionen erweitert, hieß es. Zudem sei noch im zweiten Halbjahr 2020 der Start des Marktplatzes angedacht. Auch die Fertigstellung des neuen Logistikzentrums und der Zentrale im niederländischen Sevenum bei Venlo schreite voran. Somit sei das Unternehmen gewappnet, um die steigende Nachfrage in den kommenden Jahren bedienen zu können.

Shop Apotheke ist laut eigenen Angaben eine der führenden und am stärksten wachsenden Online-Apotheken in Kontinentaleuropa. Das Sortiment des Unternehmens umfasst unter anderem Schönheits- und Pflegeprodukte, rezeptpflichtige Medikamente sowie Naturkost- und Gesundheitsprodukte und Sportnahrung. Insgesamt werden über 100 000 Produkte angeboten, die Zahl der aktiven Kunden lag zuletzt bei 5,5 Millionen - im Jahresvergleich ein Zuwachs von 1,3 Millionen./eas/tav/fba

Am Kapitalmarkt kamen die Nachrichten gut an. Die Shop-Apotheke-Aktie legte kurz nach Handelsbeginn rund fünf Prozent zu und notierte zuletzt via XETRA noch 2,90 Prozent im Plus bei 134,80 Euro. Im laufenden Jahr gehören die Titel zu den größten Gewinnern der Krise und haben ihren Wert mehr als verdreifacht. Auf längere Sicht sieht es sogar noch besser aus: In den zurückliegenden drei Jahren steht ein Plus von rund 260 Prozent zu Buche.

/eas/mis

VENLO (dpa-AFX)

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