Stillstände bei Aurubis führen erneut zu Gewinnwarnung - Aktie unter Druck

Der Vorsteuergewinn werde um 5,1 bis 15 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen und damit unterhalb der aktuellen Markterwartung, teilte Aurubis mit.

Nach dem aktuellen Konsens rechnen Analysten im Schnitt mit 330 Millionen Euro Gewinn vor Steuern. Das ist etwas mehr als die 328 Millionen Euro, die für das abgelaufene Geschäftjahr nach vorläufigen Zahlen gemeldet wurden.

Ursache für die Gewinnwarnung sind ungeplante Wartungsarbeiten mit Produktionsausfällen an den Standorten Hamburg, Lünen und Pirdop. Ausfälle in Hamburg und Lünen hatten Aurubis schon zu Monatsbeginn veranlasst, eine Gewinnwarnung für das vierte Quartal auszugeben. Diese Delle hatte allerdings die Prognose für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht beeinträchtigt.

Aktie bricht ein

Die Gewinnwarnung hat den Aktien der Hamburger Kupferschmelze am Montagnachmittag hohe Verluste eingebrockt. Sie sackten auf den tiefsten Stand seit Herbst 2016. Als Schlusslicht im freundlichen MDAX verloren sie zuletzt mehr als 12 Prozent auf 46,36 Euro. Zum Ertönen der Schlussglocke wies der Aktienkurs ein Minus von 13,19 Prozent bei 45,82 Euro aus. Nach ihrem Rekordhoch von Ende Januar dieses Jahres verlief die Aktienkurs-Entwicklung ernüchternd. Das Minus beläuft sich seither auf mehr als 46 Prozent.

Drei Stillstände in nur einem Quartal erstaunten ihn etwas, nachdem Aurubis bereits über zwei im vierten Geschäftsquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres berichtet habe, schrieb Baader-Bank-Analyst Christian Obst in einer ersten Reaktion. Hinzu kämen möglicherweise niedrigere Schmelz- und Raffinerielöhne und das Risiko sinkender Schwefelsäure-Preise. Es dürfte etwas Zeit brauchen, bis sich der Aktienkurs wieder stabilisiere.

Während Obst bei seinem "Hold"-Votum blieb, änderte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank seines von "Kaufen" auf "Halten". Die Gewinnwarnung sei eine "negative Überraschung", schrieb der Experte. Weitere zusätzliche ungeplante Stillstände belasteten nun nicht nur das erste Geschäftsquartal, sondern auch das Gesamtjahr 2018/19.

FRANKFURT (Dow Jones) / HAMBURG (dpa-AFX)