Trotz Rekordbewertung: Warum SpaceX einen Börsengang meidet
SpaceX erzielt derzeit eine beeindruckende Bewertung von 350 Milliarden US-Dollar auf dem privaten Markt. Das Raumfahrtunternehmen wird wohl dennoch nicht so schnell an die Börse gehen. Das steckt dahinter.
Werte in diesem Artikel
• SpaceX-Bewertung steigt auf 350 Milliarden Dollar
• Ein Börsengang scheint vorerst unwahrscheinlich
• SpaceX profitiert vom privaten Markt
Die private Marktbewertung von SpaceX steigt auf 350 Milliarden US-Dollar an und macht den Tech-Giganten damit zum wertvollsten Unternehmen der Welt, wie Bloomberg Anfang Dezember 2024 erstmals bestätigte. Laut der letzten Überprüfung von MarketWatch, die sich auf Daten der Handelsplattform für private Unternehmensaktien ForgeGlobal bezieht, hatte SpaceX zuvor eine private Marktbewertung von etwa 212 Milliarden US-Dollar. Damit steigt die Bewertung um beeindruckende 138 Milliarden US-Dollar.
CEO Elon Musk äußerte sich in einem X-Beitrag vom 11. Dezember 2024 zur aktuellen Entwicklung und bestätigte damit nochmals die neue Bewertung: "Was wirklich verrückt daran ist, ist, dass fast keine Investoren Aktien verkaufen wollten, selbst bei einer Bewertung von 350 Milliarden Dollar! SpaceX reduzierte die Menge an Aktien, die es von Mitarbeitern zurückkaufte, um einigen neuen Investoren den Einstieg zu ermöglichen," schrieb er.
Diese Entwicklung sorgt für großes Aufsehen und lässt Anleger spekulieren, ob ein Börsengang bevorsteht. Doch viele Faktoren deuten darauf hin, dass SpaceX wohl nicht so bald den Schritt an die Börse wagen wird.
Kein Börsengang in Sicht: Elon Musk setzt auf private Investoren
SpaceX nutzt aktuell die Möglichkeit, Kapital über den privaten Markt zu beschaffen, anstatt einen Börsengang in Betracht zu ziehen. Eine geplante Kapitalerhöhung mit einer Bewertung von 350 Milliarden US-Dollar zeigt, dass das Unternehmen weiterhin von privaten Investoren unterstützt wird. Dabei handelt es sich um akkreditierte Investoren, die in privat gehaltene Aktien investieren dürfen, was ein Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar abzüglich des Wertes der primären Wohnimmobilie des Investors erfordert.
Warum immer mehr Tech-Riesen den Börsengang meiden
SpaceX ist nicht das einzige Unternehmen, das den Börsengang meidet. Immer mehr Tech-Unternehmen, wie beispielsweise Stripe oder Databricks, entscheiden sich, privat zu bleiben. Die hohen regulatorischen Anforderungen und die Gefahr von unkontrollierten Marktbewegungen könnten potenziell mehr Schaden als Nutzen bringen. Ein Börsengang birgt die Gefahr, dass das Unternehmen anfällig für Marktverkäufe wird, die wenig mit der tatsächlichen Unternehmensleistung zu tun haben.
Die Entscheidung, sich auf den privaten Markt zu konzentrieren, ermöglicht es SpaceX, mehr Flexibilität in seiner Kapitalbeschaffung zu bewahren und sich auf langfristige Ziele zu konzentrieren, ohne sich der unmittelbaren Aufmerksamkeit und den Anforderungen des öffentlichen Marktes stellen zu müssen. In der aktuellen Marktsituation, in der viele Tech-Unternehmen mit Unsicherheiten und volatilen Märkten zu kämpfen haben, dürfte SpaceX daher den Vorteil einer privaten Bewertung weiterhin schätzen.
Begehrte Tech-Unternehmen wie SpaceX, Stripe oder Databricks, die mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet wird "können unbegrenzt privat bleiben", und werden nicht in Eile sein, an die Börse zu gehen, so Matthew Kennedy, Senior-Stratege bei Renaissance Capital gegenüber MarketWatch-Kolumnistin Therese Poletti. "Ich erwarte, dass diese Unternehmen keine Schwierigkeiten haben sollten, Mittel privat zu beschaffen, solange sie es wünschen", so Kennedy weiter. Da private Investoren stark an der Teilnahme an einer Kapitalerhöhung von SpaceX interessiert sind, ist es wahrscheinlicher, dass das Unternehmen weiterhin auf private Finanzierungsquellen setzt, anstatt einen Börsengang an der NASDAQ zu verfolgen.
Kein Börsengang für SpaceX: Anleger müssen sich vorerst gedulden
Das Beispiel SpaceX zeigt, dass immer mehr Unternehmen den Börsengang meiden, um sich eine größere Kontrolle über ihre Finanzen und strategischen Entscheidungen zu bewahren. Ein Börsengang ist für SpaceX, mit seiner aktuellen Bewertung von 350 Milliarden Dollar und einer starken Kapitalbasis, nicht dringend notwendig. Die Vorteile der privaten Finanzierung und die hohe Nachfrage von Investoren bieten SpaceX die Möglichkeit, weiterhin ohne den Druck eines öffentlichen Marktes zu wachsen. In einer Zeit, in der immer mehr Technologieunternehmen den Schritt an die Börse meiden, bleibt es abzuwarten, ob und wann SpaceX diese Entscheidung ändern wird.
Redaktion finanzen.net
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