Pressestimme: 'Handelsblatt' zu Scholz/Grönland
DÜSSELDORF - Das "Handelsblatt" kommentiert:
"Natürlich hat der Kanzler in der Sache recht - Trumps Provokationen sind unerträglich und gefährlich. Aber glaubt Scholz wirklich, dass demnächst amerikanische Truppen in Grönland stationiert werden? Klar, bei einem Egomanen wie Trump kann man nichts ausschließen. Aber so einfach wird es wohl nicht werden. Ganz anders die Gewaltfantasien anderer Mächtiger - und hier zeigt sich die außenpolitische Schwäche des Kanzlers. Einer, der sehr konkret an territorialen Verschiebungen arbeitet und auch offen darüber spricht, ist der mächtigste chinesische Führer seit Mao Zedong: Xi Jinping. Der chinesische Staats- und Parteichef rüstet seit Jahren das chinesische Militär massiv auf und lässt Militärstützpunkte errichten (.). Wo war die Empörung, wo die eilig anberaumte Pressekonferenz von Scholz, als Xi 2022 öffentlich erklärte, er schließe Gewaltanwendung bei der Einverleibung Taiwans nicht aus? Empörung kann unter bestimmten Umständen ein gutes Mittel sein. Aber sie muss durchdacht platziert sein."/yyzz/DP/men