GEA streicht wegen Konjunkturschwäche Mittelfristziele - Aktie bricht ein
Der Maschinenbauer GEA stampft seine auf ein halbes Jahrzehnt angelegten Mittelfristziele bereits nach nicht einmal einem Jahr wieder ein.
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Nach vorläufigen Zahlen für das Vorjahr und mit einem mauen Ausblick auf das neue Jahr zog der Vorstand die Notbremse und erklärte die Ziele bis 2022 per Mitteilung vom Mittwochabend für obsolet.
Für das laufende Jahr kalkuliert das im MDAX notierte Unternehmen einen moderaten Umsatzrückgang von vorläufig 4,83 Milliarden Euro ein. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte auf zwischen 440 und 480 Millionen Euro weiter sinken.
In diesen Tagen steht an der Spitze des Unternehmens ein Wechsel ins Haus. Der langjährige Vorstandschef Jürg Oleas gibt Mitte Februar nach über 14 Jahren sein Amt an Stefan Klebert weiter, der bereits im Vorstand sitzt. Auch Finanzvorstand Helmut Schmale steht vor dem vorzeitigen Abgang, seine Nachfolge steht aber noch nicht fest.
Ausschlaggebend für die weiteren Aussichten seien die sich zunehmend eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hieß es in der Mitteilung der Düsseldorfer. Erhöhter Preisdruck und steigende Personal- und IT-Infrastrukturkosten würden sich im laufenden Jahr ebenfalls belastend auswirken.
Im Jahr 2018 war der Umsatz auf Basis konstanter Wechselkurse noch um 7,9 Prozent geklettert. Das operative Ergebnis fiel aber bereits von 564 Millionen Euro im Vorjahr auf 515 Millionen bis 520 Millionen Euro.
Eigentlich hatte GEA sich vorgenommen, von 2018 bis 2022 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum um 3,5 bis 4,5 Prozent hinzubekommen und die operative Marge (Ebitda) bis dahin auf 13,5 bis 15,5 Prozent zu steigern. Die endgültigen Zahlen für das Jahr 2018, den Dividendenvorschlag und den finalen Ausblick für das Jahr 2019 veröffentlicht GEA am 14. März 2019.
Anleger strafen GEA-Aktie nach gestrichenen Zielen ab
Nach der Streichung der Ziele sind die Aktien des Anlagenbauers am Donnerstag eingebrochen. Sie stürzten um mehr als 14 Prozent auf 20,70 Euro ab und fanden sich damit auf dem niedrigsten Stand seit Sommer 2012 wieder. Mit dem Minus lagen sie zudem weit abgeschlagen am Ende des MDAX. Zu Börsenschluss wiesen die Titel einen Abschlag von 18,04 Prozent auf 19,76 Euro aus. Der Ausblick sei desaströs, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Die Prognose für den operativen Gewinn liege weit unter seiner Annahme und der Konsensschätzung. Die Glaubwürdigkeit des Unternehmens leide zunehmend. Lars Brorson von der britischen Bank Barclays wertete die Gewinnwarnung als massiv. Auch die Ergebnisse für 2018 seien schwächer als erwartet ausgefallen.
Sebastian Growe von der Commerzbank sprach von einem Konzern "außer Kontrolle". Er bleibe skeptisch, weil das Umkrempeln der IT im Unternehmen und die regionale Neuausrichtung Jahre dauern würden. Erst im November hatte GEA die Prognose für 2018 gekappt, auf trübe Aussichten für 2019 hingewiesen und damit die Finanzmärkte geschockt.
/jsl/men
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12.11.2024 | GEA Buy | UBS AG | |
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