Inflation im Euroraum springt im Oktober auf neues Rekordhoch
Die Inflation im Euroraum ist im Oktober erstmals seit der Einführung des Euro über die Marke von 10 Prozent geklettert.
Die jährliche Inflationsrate stieg auf 10,6 (Vormonat: 9,9) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Schätzung vom 31. Oktober war zunächst eine Rate von 10,7 Prozent gemeldet worden.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, stieg im Oktober ebenfalls. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) erhöhte sich auf 5,0 (Vormonat: 4,8) Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Die erste Meldung wurde somit bestätigt.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im Oktober in der Gesamtrate um 1,5 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung 0,6 Prozent. Die vorläufigen Daten wurden damit - wie von Volkswirten erwartet - bestätigt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist alarmiert wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung der hohen Inflation führen könnten. Die EZB hat ihre Leitzinsen zuletzt erneut um 75 Basispunkte erhöht, für Dezember aber eine vorsichtigere Gangart angedeutet.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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