Praktiker-Pleite-Profititeur

Hornbach: Achtung, hier wird umgebaut!

aktualisiert 22.05.15 21:55 Uhr

Hornbach: Achtung, hier wird umgebaut!	 | finanzen.net

Seit der Praktiker-Pleite konsolidiert die Baumarktbranche. Hornbach verkleinert seine Läden, setzt auf mehr Service und lotet die Chancen des Onlinehandels aus.

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von Sonja Funke, Euro am Sonntag

Yippiejaja-yippie-yippie-yeah! Es gibt immer was zu tun" - mit diesem Werbeslogan und markigen TV-Spots, teils sogar preisgekrönt, lockt die Baumarktkette Hornbach seit Jahren Heimwerker und professionelle Handwerker in ihre Filialen. Die Werbung setzt auf urige Typen - an der Unternehmensspitze steht ebenfalls ein Mann mit Ecken und Kanten: Al­brecht Hornbach, der sich zumindest bodenständig gibt. "So ein bisschen Ahnung" vom Heimwerken habe er schon, sagt der Firmenchef. Das Verlegen von Parkett traut sich der Bauingenieur nach eigener Aussage jedenfalls zu.

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Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten braucht der 60-Jährige, denn die Branche ist permanent in Bewegung. Seit der Praktiker-Pleite im Jahr 2013 fand im Markt eine fortwährende Konzentration statt. Ungefähr eine Million Quadratmeter Verkaufsfläche sind verschwunden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist mehr als nur handwerkliches Geschick gefragt: Viele Wettbewerber setzen auf serviceorientierte Konzepte, kombinieren traditionelle Baumärkte mit Online- und Abhol­läden, verzahnen stationären und Onlinehandel und verkleinern die Märkte.

Außerdem versucht sich die einst so größenverliebte Branche an kleineren Formaten. Auch die Pfälzer machen das: Im vergangenen Juli eröffnete Hornbach in Bad Bergzabern in der Pfalz den ersten Compact-Markt. Eingekauft wird dort mit ­einem Tabletcomputer, jedes Produkt ist vor Ort zum Ansehen und Anfassen einmal vorhanden, ein Serviceteam berät und die Ware wird nach dem Bezahlen aus dem Lager am Standort geholt. Auf platz­intensive Bereiche wie Garten-, Zoo- und Küchenabteilung wird verzichtet. Ein zweiter Testmarkt soll im Sommer in Neunkirchen starten.

Der Wettbewerb könnte noch zunehmen. Auch ausländische Konkurrenten haben ein Auge auf den ­lukrativen deutschen Markt geworfen. Die schwedische Baumarktkette Clas Ohlson etwa strebt gleich in die Innenstädte. Noch suchen die Schweden, die in ihrer Heimat rund 200 Märkte betreiben, nach geeigneten Lagen, bevorzugt in Fußgängerzonen. Der erste Markt soll noch im laufenden Geschäftsjahr öffnen, Insidern zufolge in einer norddeutschen Großstadt.

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Auch wenn die Entwicklung zu kleineren Läden inmitten der Innenstädte Erinnerungen an die Krämergeschäfte vergangener Tage weckt: Altbacken werden die Baumärkte nicht daherkommen, dafür sorgt schon ihre zeitgemäße Verbindung mit dem Internet. Das Web werde den Handel "in den nächsten Jahren grundsätzlich ändern", sagt Albrecht Hornbach.

Um gerüstet zu sein, beschäftige sein Unternehmen sich sehr intensiv mit den Veränderungen durch die Digitalisierung und stecke viel Geld in eine "Internettruppe" am Hauptsitz in Bornheim. "Heute ist unser Onlineanteil am Umsatz noch unbedeutend. Aber das Internet wird, verschränkt mit den Filialen, eine stärkere Rolle spielen. Da wird es Spielarten geben, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können", mutmaßt der Chef.

Konsumklima schiebt


Kein Zweifel: Online kommt, auch bei den Hobbybastlern. Der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) ermittelte für den Onlinehandel mit Baumarktartikeln im zurückliegenden Jahr über alle Anbieter hinweg einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro. Für 2015 rechnet der Verband mit einer Steigerung des Umsatzes im Web von elf Prozent auf 2,6 Milliarden Euro.
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Die Nummer 3 der deutschen Baumarktbranche kann einstweilen auf das günstige Konsumklima bauen, das dem Konzern Rückenwind verleiht. Mit zuletzt knapp acht Prozent Umsatzwachstum hierzulande läuft das Geschäft der Pfälzer so gut wie die atemberaubenden Projekte in der irrwitzigen Werbung.

Investor-Info

Hornbach Baumarkt
Rekordmarke in Sicht

Die Aktie der Hornbach Baumarkt AG bietet mehr Dividendenrendite als das Papier der Hornbach ­Holding, die auch das Geschäft der Baustoff Union sowie die Konzernimmobilien umfasst. Die Baumarktkette profitiert von der hohen Kaufkraft der deutschen Verbraucher. Analysten rechnen 2015 mit Gewinnzuwächsen von mehr als 20 Prozent. Die Aktie läuft Richtung Allzeithoch. Solider Konsumtitel.

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Bildquellen: HORNBACH Holding, HORNBACH

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23.10.2015HORNBACH vz HoldDZ-Bank AG
14.10.2015HORNBACH vz HoldDZ-Bank AG
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07.10.2015HORNBACH vz buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
30.09.2015HORNBACH vz HoldDZ-Bank AG
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23.10.2015HORNBACH vz HoldDZ-Bank AG
14.10.2015HORNBACH vz HoldDZ-Bank AG
12.10.2015HORNBACH vz buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
07.10.2015HORNBACH vz buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
30.09.2015HORNBACH vz HoldDZ-Bank AG
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30.09.2015HORNBACH vz HaltenBankhaus Lampe KG
19.12.2014HORNBACH vz HaltenBankhaus Lampe KG
19.12.2014HORNBACH vz HaltenDZ-Bank AG
03.09.2014HORNBACH vz HaltenBankhaus Lampe KG
26.06.2014HORNBACH vz HaltenBankhaus Lampe KG
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