Aktien legen zu: Analysten sehen bei E.ON und Uniper noch Luft nach oben
Positive Analystenkommentare haben den Aktien des Energiekonzerns E.ON und des abgespaltenen Kraftwerksunternehmens Uniper am Donnerstag Auftrieb verliehen.
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Die E.ON-Papiere zählten gegen Mittag mit einem Plus von 0,81 Prozent auf 6,607 Euro zu den wenigen Gewinnern im deutschen Leitindex DAX, der um mehr als 1 Prozent abrutschte.
Die E.ON-Aktie setzte damit ihre jüngste Erholung fort. Im bisherigen Jahresverlauf kommt aber auch wegen der Uniper-Abspaltung immer noch ein Minus für die von den Folgen der Energiewende gebeutelten Papiere von rund 16 Prozent zusammen.
Am Morgen hatten sich nach Spekulationen über einen Teilverkauf des Netzgeschäfts noch deutlichere Gewinne abgezeichnet. Grund war ein entsprechender Bericht der "Wirtschaftswoche", die sich auf Unternehmenskreise berief. E.ON wies die Spekulationen aber zurück. So liefert gerade das Netzgeschäft verlässliche Erträge und gilt damit als Garant für künftige Dividendenzahlungen.
Analyst Alberto Gandolfi von Goldman Sachs geht davon aus, dass E.ON die Ausschüttung je Aktie bis 2021 nahezu verdoppeln kann. Er begründet das mit einem Schuldenabbaupotenzial von mehreren Milliarden Euro. Im Zuge der Realisierung dürften die Anleger sich wieder auf die guten Gewinnperspektiven, die niedrige Aktienbewertung sowie das nach der Abspaltung des Kraftwerks- und Energiehandelsunternehmens Uniper verbesserte Geschäftsportfolio fokussieren. So stamme der Großteil der Gewinne nun aus der Netzsparte und erneuerbaren Energien. Vor diesem Hintergrund stufte Gandolfi die E.ON-Papiere auf "Kaufen" hoch und hob das Kursziel auf 7,75 Euro an.
Peter Bisztyga, Analyst bei Merrill Lynch, sieht nicht mehr ganz so viel Luft nach oben. Er reduzierte sein Kursziel von 10,60 auf 7,20 Euro und strich seine Kaufempfehlung. Eine Lösung für die Kostenverteilung bei der Entsorgung der Atom-Altlasten dürfte den Papieren zwar kurzfristig Rückenwind verleihen, schrieb er in seiner Studie. Langfristig dürften es die E.ON-Aktien aber schwer haben gegen Papiere traditioneller Versorger wie Enel und Iberdrola oder niedrig bewerteter reiner Erzeuger, die stärker von der Aussicht auf steigende Strompreisen profitieren dürften. Daher votiert er nun mit "Neutral".
Der Merrill-Lynch-Experte zieht die Aktien von Uniper vor, deren Bewertung er bei einem Kursziel von 14,90 Euro mit "Kaufen" aufnahm. Uniper biete eine einzigartige Kombination aus einer voraussichtlich hohen Dividendenrendite, unterbewerteten Vermögensgegenständen sowie Sparpotenzial. Die Dividendenpolitik werde durch einen überraschend hohen Anteil stabiler Gewinne unterstützt, hob er hervor.
Uniper-Papiere profitierten am Donnerstag von der positiven Einschätzung und stiegen um 0,45 Prozent auf 11,07 Euro. Beim Börsengang im September waren sie mit 10,015 Euro gestartet. Insgesamt habe sie seither um mehr als 10 Prozent zugelegt.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: E.ON, PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
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