Positives aus Walldorf

Wolke im Blick: Was von der SAP-Aktie zu erwarten ist

01.05.21 22:32 Uhr

Wolke im Blick: Was von der SAP-Aktie zu erwarten ist | finanzen.net

Der weltweit größte Entwickler von Firmensoftware SAP überrascht mit starken Zuwächsen bei Cloud-Software. Die Gewinne klettern kräftig.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Für SAP kommt der Impuls zum richtigen Zeitpunkt. Konkurrent Oracle hatte sich vor wenigen Wochen mit Kunden gebrüstet, die man dem deutschen Konkurrenten abgejagt hätte. Kürzlich sickerte dann durch, dass die Alphabet-Tochter Google im nächsten Monat Finanzsoftware von Oracle durch Programme von SAP ersetzen werde. Und während Anleger Oracle nach einer enttäuschenden Quartalsbilanz abstraften, wird der DAX-Konzern für die Leistungen während der ersten drei Monate des Jahres an der Börse belohnt.

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Der Auftragseingang für Abosoftware von SAP, die in der Cloud genutzt wird, legte im ersten Quartal so stark zu wie seit fünf Jahren nicht mehr, um 15 Prozent auf 7,63 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseinflüsse sind es 19 Prozent Plus. SAP liege "genau auf Kurs, robustes Cloud-Wachstum zu erzielen", freute sich Chef Christian Klein. Der DAX-Konzern aus Walldorf südlich von Heidelberg in Baden-Württemberg hob seine Prognose für den Cloud-Umsatz im laufenden Jahr am unteren Ende der Spanne um 100 Millionen auf 9,2 bis 9,5 Milliarden Euro an. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs zwischen 14 und 18 Prozent.

Der besser planbare Anteil am Umsatz, Cloud plus Service, soll im Vergleich zum Vorjahr von 72 auf 75 Prozent zulegen. Die Anhebung der Prognose zerstreute bei Anlegern die größten Sorgen, dass sich bei SAP der Wandel zu einem einflussreichen Anbieter von Cloud-Software verzögern könnte.

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Anleger reagieren erleichtert

Der Aktienkurs legte stark zu, auch wegen der soliden Bilanz für das erste Quartal. Im Vergleich zum umsatz- und wachstumsstarken ersten Quartal 2020 stiegen die Erlöse mit Abosoftware um 13 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro. Die Erlöse im herkömmlichen Geschäft mit Softwarelizenzen nahmen um sieben Prozent auf 480 Millionen Euro zu. Im letzten Quartal 2020 waren sie um 30 Prozent überraschend stark eingebrochen. Den Anstieg nun werten Analysten als Signal der Stabilisierung.

Allerdings belasten negative Währungseffekte Umsatz und operativen Gewinn. Der Erlös schrumpfte im ersten Quartal um drei Prozent auf 6,35 Milliarden Euro, das operative Ergebnis verringerte sich um fast ein Viertel auf 1,74 Milliarden Euro. Was Investoren jedoch freute, ist der deutliche Anstieg der Profitabilität. Die operative Marge kletterte um 4,9 Prozentpunkte auf 27,4 Prozent.

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Cloud-Software soll 2021 rund 40 Prozent des auf 23 Milliarden Euro geschätzten Umsatzes liefern. Chef Klein will an der Börse für SAP Ähnliches erreichen wie Microsofts Lenker Satya Nadella. Investoren sollen SAP als großen Cloud-Anbieter registrieren. Das hätte deutlich höhere Bewertungen zur Folge. Das Potenzial dafür ist vorhanden: SAP hat 400.000 Kunden. Von 16.000 Firmen, die sich S4/Hana, die Cloud-Version von SAPs wichtigster Software ERP gegönnt haben, nutzen erst 2.000 das Programm in der Cloud.

Aufwind: Die vorläufigen Quartalszahlen schieben den Kurs stark an. Die charttechnische Hürde bei 110 Euro ist überwunden. Attraktiv.










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