Morgan Stanley optimistisch für Elon Musks SpaceX: Langfristbewertung verdoppelt
Morgan Stanley hat seine Langfristbewertung für Elon Musks privates Raumfahrtunternehmen SpaceX kürzlich angehoben. Warum die Experten glauben, dass SpaceX seine Position in der Raumfahrtindustrie noch weiter ausbauen kann und was die Schlüssel dafür sind.
Werte in diesem Artikel
• Morgan Stanley verdoppelt Langfristbewertung für SpaceX
• Experten optimistischer für Bullen-, Basis- und Bären-Fall
• Starlink wichtiger Faktor für SpaceX-Bewertung
Die Analysten von Morgan Stanley glauben, dass das aktuell nicht börsennotierte Raumfahrtunternehmen SpaceX aufgrund seiner Position in der Raumfahrtindustrie auf lange Sicht einen Wert von 101 Milliarden US-Dollar erreichen wird.
Morgan Stanley optimistisch
Die neue Langfristbewertung, die Morgan Stanley für SpaceX abgegeben hat, liegt mit 101 Milliarden US-Dollar doppelt so hoch wie die vorherige Schätzung, wie "CNBC" berichtet. Im Juli belief sich Morgan Stanleys Basismodell für die Bewertung von SpaceX noch auf 52 Milliarden US-Dollar. Laut Adam Jonas, Analyst bei Morgan Stanley, hat sich seit der Veröffentlichung vor drei Monaten aber einiges geändert.
Für den Bullen-Fall, in dem das Unternehmen von Tesla-Chef Elon Musk die Erwartungen übertrifft, hob Morgan Stanley seine Prognose auf 203 Milliarden US-Dollar an. Zuvor waren die Experten von 175 Milliarden US-Dollar ausgegangen. Im Bären-Fall traut Morgan Stanley dem Raumfahrtkonzern von Elon Musk nicht mehr eine Bewertung von nur noch 200 Millionen US-Dollar, sondern von 5,4 Milliarden US-Dollar zu.
Für den Bären-Fall geht Morgan Stanley davon aus, dass das bestehende Raketengeschäft von SpaceX zum alleinigen Teil des Geschäfts wird und kein Mehrwert von Starlink ausgeht. Im Basisfall wächst das Raketen-Geschäft von SpaceX auf 11,7 Milliarden US-Dollar und Starlink auf 80,9 Milliarden US-Dollar an. Das Unternehmen hat in diesem Fall zudem ein Geschäft mit "Punkt-zu-Punkt-Raumfahrt" im Wert von 8,7 Milliarden US-Dollar. Im Bullen-Fall rechnet Morgan Stanley mit einem 52,5-Milliarden-Dollar-Geschäft bei der Raketendivision. Starlink steigt in diesem Fall auf 132,8 Milliarden Dollar, mit einem Wert der "Punkt-zu-Punkt-Raumfahrt" von 17,4 Milliarden Dollar.
"Die Treiber unseres Bewertungsanstiegs sind Änderungen unserer zugrunde liegenden Annahmen in den Einheiten Launch und Starlink", gibt "CNBC" Adam Jonas wieder. "Unsere Bewertungsbereiche werden aus unserem SpaceX-Ertragsmodell und dem 20-jährigen [Discounted Cash Flow] der verschiedenen Geschäftsbereiche berechnet."
Starlink entscheidend für SpaceX-Bewertung
Starlink plant den Aufbau eines vernetzten Internet-Netzwerks mit Tausenden von Satelliten, das Hochgeschwindigkeits-Internet auf der ganzen Welt bereitstellen soll. Laut Morgan Stanley beziehe sich der größere Teil des Bewertungsmodells auf das Starlink-Satelliten-Internet von SpaceX - dieses sei aber erst noch zu etablieren. Die Basiserwartung für Starlink verdoppelte Morgan Stanley von 42 Milliarden US-Dollar auf 81 Milliarden US-Dollar. Grund hierfür seien die "bedeutenden Fortschritte", die SpaceX bei der Bereitstellung kommerzieller Dienste mache.
Wie "CNBC" berichtet, will SpaceX den Beta-Test seines Starlink-Satelliten-Internetdienstes erweitern. Das Unternehmen habe bereits E-Mails an Personen versendet, die Interesse an einer Anmeldung für den Dienst bekundet hatten. Der Service, der als "Better Than Nothing Beta"-Test bezeichnet werde, koste laut Screenshots der E-Mail, die "CNBC" vorliegt, 99 US-Dollar pro Monat, zuzüglich 499 US-Dollar Kosten für die Bestellung des Starlink-Kits.
Gründe für die hohe Bewertung
SpaceX konnte in diesem Jahr einige wichtige Erfolge erzielen, so zum Beispiel die Rückkehr seiner ersten NASA-Astronauten aus dem Weltraum Anfang August. Der Musk-Konzern erhielt des Weiteren einen Pentagon-Auftrag in Höhe von 149 Millionen Dollar für den Bau von Raketen-Tracking-Satelliten. Im August hat SpaceX außerdem weitere 57 Satelliten für ein erdumspannendes Internet-Netz ins All gebracht.
"SpaceX festigt seinen Platz als 'Missionskontrolle' für die aufstrebende Weltraumwirtschaft weiter. Wichtige Meilensteine mit Starlink-, Starship- und Regierungsverträgen fügen sich zusammen, sodass eine Erhöhung unserer Basisfallbewertung unterstützt wird ", zitiert "CNBC" Adam Jonas aus einer Mitteilung an die Anleger.
"Die Teile kommen für SpaceX zusammen, um ein wirtschaftliches und technologisches Schwungrad zu schaffen", so Jonas. "Investoren und Branchenbeobachtern ist klar, dass die Startkostenvorteile von SpaceX genutzt werden, um die Bereitstellung seines LEO-Breitbandnetzwerks zu beschleunigen. Da das Unternehmen die Pole-Position in LEO erreicht, von der viele glauben, dass es ein Gewinner ist, nimmt das Versprechen eines tragfähigen und leistungsfähigen Satelliten-Breitbanddienstes zu, was dem Unternehmen hilft, große Kapitalmengen zu attraktiven Preisen anzuziehen Dies ermöglicht die Entwicklung noch leistungsfähigerer Startarchitekturen (Starship), die die Kosten für den Satellitenstart weiter vertiefen und erweitern."
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: SpaceX
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