Merger-Flaute passé: 2024 könnte es wieder mehr Übernahmen und Fusionen geben
Das vergangene Jahr hielt für Investmentbanker im Geschäft mit Übernahmen und Fusionen (M&A) viele Enttäuschungen bereit. 2024 gehen Marktkenner von einer Wende aus. Der Blick der Vorstände soll sich nun wieder gen Zukunft richten.
Werte in diesem Artikel
• M&A-Experten erwarten für 2024 positive Entwicklung im Geschäft mit Übernahmen und Fusionen
• Megadeals und Zunahme an deutschen M&A-Aktivitäten denkbar
• Bedeutung von KI nimmt in M&A-Branche zu
Daten des Börse- und Finanzinformationsunternehmens LSEG zeigen, dass das Volumen der Deals mit deutscher Beteiligung im Jahr 2023 um 29 Prozent auf rund 100 Milliarden Euro eingebrochen ist. Vergleichbar schlechte Geschäfte gab es zuletzt vor zehn Jahren. Ein Blick in die Vergangenheit gibt Auskunft über die Gründe der schwachen M&A-Performance, an denen es im vergangenen Jahr gelegen hat: Im ersten Halbjahr 2023 ging es insbesondere darum, sich auf ein Umfeld mit hoher Inflation, steigenden Zinsen und konjunktureller Abkühlung einzustellen. Ende des Jahres sahen sich die Unternehmen mit neuen Problemen konfrontiert, da der Krieg in Gaza ausbrach und unter anderem zu Verzögerungen in den Lieferketten führte.
Zwar ist die geopolitische Lage weiterhin angespannt, jedoch zeichnet sich im Geschäft mit Übernahmen und Fusionen (M&A) eine Wende ab. Der Einschätzung von Jan Weber, Europachef für Mergers & Acquisitions bei der US-Bank Morgan Stanley, nach zu urteilen, sollen sogar Megadeals in diesem Jahr denkbar sein. Dem Handelsblatt zufolge erwartet er, dass 2024 wieder strategische Themen auf der Tagesordnung der Vorstände stehen werden.
Experte erwartet eine Belebung der M&A-Aktivität in Deutschland
Die herausfordernden makroökonomischen und geopolitischen Rahmenbedingungen bleiben zwar bestehen. Dr. Michael R. Drill, CEO Deutschland von Lincoln International, erwartet dennoch eine Belebung der M&A-Aktivität in Deutschland. "Unsere aktuelle Mandatspipeline bestätigt unseren Ausblick, dass 2024 die Anzahl der Deals mit deutscher Beteiligung um 20 Prozent gegenüber dem schwachen laufenden Jahr steigen wird. Nicht zuletzt aufgrund der abnehmenden Gewinndynamik vieler Unternehmen werden die Kaufpreis-Multiplikatoren weiter unter Druck kommen", erklärt er gegenüber der deutschsprachigen Fachzeitschrift "MA-Review". Darüber hinaus spricht er davon, dass der Anteil der grenzüberschreitenden Deals im kommenden Jahr auf circa 75 Prozent weiter steigen wird. "Wichtigste Käufer- und Target-Nation für deutsche Unternehmen bleiben die USA. Und schließlich dürfte ein Großteil der Transaktionen im sogenannten Mid-Cap-Segment stattfinden, während Large-Cap-Deals im Milliardenbereich die Ausnahme darstellen werden", schließt er seine Prognose ab.
Entwicklungen des M&A-Markts weltweit
Die US-Investmentbank Morgan Stanley erwartet ähnliche Entwicklungen für den M&A-Markt auf globaler Ebene. In seinem Ausblick für 2024 spricht das Investmentbankunternehmen von einem Comeback, welches das Geschäft mit Übernahmen und Fusionen nun im Jahr 2024 nach einer deutlichen Verlangsamung im letzten Jahr erleben dürfte. Die globale Inflation führte 2023 dazu, dass die Zentralbanken die Zinssätze auf einem höheren Niveau hielten, um die Inflation abzukühlen. Die Folge waren erhöhte Kreditkosten für Käufer, die M&A-Transaktionen finanzieren wollten. Ein weiteres Problem, das sich in diesem Zusammenhang stellte, war, dass M&A-Transaktionen weiterhin einer verstärkten behördlichen Kontrolle unterliegen, was sich auf die Zahl der Megadeals im vergangenen Jahr auswirkte. Nun rechnet Morgan Stanley damit, dass das globale M&A-Volumen im laufenden Jahr wieder anziehen könnte. Dabei gelten insbesondere die Sektoren Energie, Technologie und Gesundheitswesen als vielversprechend, in denen Unternehmensaktivitäten zunehmen sollen. Eine Reihe langfristiger Trends - darunter der Aufstieg von künstlicher Intelligenz (KI) - werden sich wahrscheinlich branchenübergreifend auswirken. Diese Auswirkung wird sich nicht auf die Aktivitäten einzelner Sektoren beschränken, sondern direkten Einfluss auf die Aktivitäten aller Sektoren ausüben.
Zunehmende Bedeutung von KI in der M&A-Branche
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz nimmt stetig zu - auch in der M&A-Branche zeichnen sich zunehmend Einflüsse der KI ab. Laut Andreas Kinsky, Partner bei Pava Partners, droht sogenannten White-Collar-Angestellten bereits in naher Zukunft, durch KI-basierte Systeme ersetzt zu werden. Die Erstellung einer Longlist möglicher Investoren sowie vergleichbare, datenbasierte Aufgaben werden laut ihm wegfallen. In einem Interview mit "MA-Review" verrät er, dass er dennoch an der menschlichen Arbeitskraft festhält. Er betont: "Allerdings wird es auch in unserem Geschäft Aufgaben geben, die nach meiner Einschätzung immer der menschlichen Arbeitskraft vorbehalten bleiben. Dazu gehört sicherlich die Kundenakquise und die persönliche, vertrauensvolle Beratung der Mandanten über den Prozess einer Unternehmenstransaktion hinweg, die zumeist viel diplomatisches Geschick und Fingerspitzengefühl erfordert. Das wird eine KI auch in absehbarer Zukunft nicht leisten können". Grundsätzlich gelte: KI sollte durchaus im Geschäft mit Übernahme und Fusion berücksichtigt und miteinbezogen werden. Andernfalls würden sich Tür und Tor für neue Probleme öffnen, die es zu bewältigen gelte.
Redaktion finanzen.net
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21.01.2020 | Morgan Stanley Neutral | Citigroup Corp. | |
04.04.2019 | Morgan Stanley Hold | HSBC |
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20.01.2016 | Morgan Stanley Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
25.07.2011 | Morgan Stanley underperform | RBC Capital Markets | |
02.10.2009 | Morgan Stanley underperform | Calyon Securities Inc. | |
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28.07.2005 | Morgan Stanley underweight | Prudential Financial |
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