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Lufthansa-Aktie höher: Lufthansa-Chef zeigt sich optimistisch für kommendes Jahr - Pilotengewerkschaft ruft bei Eurowings zu Streik auf

14.10.22 20:16 Uhr

Lufthansa-Aktie höher: Lufthansa-Chef zeigt sich optimistisch für kommendes Jahr - Pilotengewerkschaft ruft bei Eurowings zu Streik auf | finanzen.net

Lufthansa-Chef Carsten Spohr blickt optimistisch in die Zukunft. Trotz Kriegsgeschehens und hoher Energiekosten werde der internationale Luftverkehr seinen Erholungskurs fortsetzen, sagte Spohr am Freitag in Frankfurt.

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Derzeit überwögen die positiven Nachrichten, etwa die Öffnung Japans. Mit einer ähnlichen Entwicklung rechne er in China nach dem Parteitag der Kommunistischen Partei. Deutlich zu beobachten sei zudem die Rückkehr der Geschäftsreisenden, die neue Beziehungen zu ihren diversifizierten Lieferanten aufbauen müssten.

Lufthansa stellte am Freitag neben der ersten Boeing 787-9 "Dreamliner" in der Flotte die neuen Sitze und weitere Produktinnovationen vor, die bis 2025 in mehr als 100 Langstreckenflugzeuge eingebaut werden sollen. Das Investitionsvolumen beträgt laut Unternehmen rund 2,5 Milliarden Euro. Der Austausch von mehr als 30.000 Sitzen sei in der Geschichte des Konzerns einmalig und mache den Premium-Anspruch der Lufthansa deutlich.

Der Lufthansa-Chef bekräftigte frühere Aussagen, dass der MDAX-Konzern im laufenden Jahr einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) erzielen werde. Im Sommer habe man trotz des vergleichsweise kleinen Angebots rund eine Milliarde Euro verdient, sagte Spohr. Die Auslastung der Passagiermaschinen sei mit 86 Prozent wie in den besten Jahren gewesen. Im kommenden Jahr will Lufthansa 87 Prozent der Vorkrisen-Kapazität anbieten - nach 75 Prozent in diesem Jahr. Aktuell sind laut Spohr bereits 650 der ursprünglich 750 Flugzeuge der Konzernflotte wieder in der Luft.

Lufthansa muss aber weiterhin bis 2025 warten, bis sie ihr neues Flaggschiff, die Boeing 777-9 mit rund 400 Plätzen, in Frankfurt begrüßen kann, wie Boeing-Vertreter Stan Deal bestätigte. Der Hersteller hatte die Auslieferung der modernisierten Neuauflage des Verkaufsschlagers Boeing 777 nach Problemen bei Entwicklung und Zulassung um mehrere Jahre verschieben müssen. Es sei zwar operativ schmerzhaft, wenn sich Auslieferungen verzögerten, sagte Spohr. Gleichzeitig führe die aktuelle Flugzeug-Knappheit aber dazu, dass weltweit keine Überkapazitäten angeboten werden könnten, was zu stabilen Preisen führe. "Wir sehen gesunde Jahre vor uns."

Die in Frankfurt vorgestellte 787-9 soll am Montag in der Bundeshauptstadt auf den Namen "Berlin" getauft werden. Sie verfügt noch nicht über die angekündigte Kabinenausstattung. Um schneller beliefert zu werden, hatte die Lufthansa fünf Boeing-Verträge der chinesischen Airline Hainan übernommen, die in der Corona-Krise abgesprungen war. Die Hainan-Kabine wurde in den vergangenen Wochen auf den Lufthansa-Stil angepasst.

Die Papiere der Lufthansa notieren im XETRA-Handel zeitweise 1,97 Prozent höher bei 6,52 Euro.

Pilotengewerkschaft ruft bei Eurowings zu dreitägigem Streik auf

Die Pilotenvereinigung Cockpit hat erneut zu einem Streik bei der Lufthansa-Tochter Eurowings aufgerufen. Die Piloten sollen von Montag, 00.00 Uhr bis einschließlich Mittwoch (19.10.) ihre Arbeit niederlegen. Grund sei das unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite zum Manteltarifvertrag, erklärte die Gewerkschaft am Freitagabend in Frankfurt.

Die Piloten hatten bereits am 6. Oktober den Flugbetrieb der Eurowings in einer ersten Welle bestreikt und rund die Hälfte der geplanten Flüge ausfallen lassen. Durchschnittlich führt die Lufthansa-Tochter täglich rund 500 Flüge zu Reisezielen in Deutschland und Europa durch. Zehntausende Passagiere mussten deshalb auf andere Flüge oder die Bahn ausweichen - oder ihre Reise verschieben. Es war bereits der dritte große Ausstand von Beschäftigten der Lufthansa-Gruppe in diesem Jahr.

Der Streikaufruf gilt erneut nur für die deutsche Teilgesellschaft der Eurowings, nicht aber für die in Österreich lizensierte Eurowings Europe und auch nicht für die Eurowings Discover. Erneut dürften die dezentralen Flughäfen in Deutschland außerhalb der Drehkreuze München und Frankfurt am stärksten getroffen werden. Eurowings hatte bereits die erste Streikwelle als unverhältnismäßig bezeichnet.

Es gehe um die Reduzierung der Arbeitsbelastung der Beschäftigten im Cockpit, erklärte die Gewerkschaft. Die maximalen Flugdienstzeiten müssten begrenzt und Ruhezeiten verlängert werden. Die VC bezeichnete das jüngste Angebot der Geschäftsführung als unzureichend und nicht verhandlungsfähig. Die Verhandlungen seien daher gescheitert.

"Dieser Streik wäre nicht notwendig, wenn Eurowings mit uns auf Augenhöhe verhandeln würde", sagte VC-Sprecher Matthias Baier. Der Arbeitgeber betreibe Augenwischerei und scheine auf Zeit spielen zu wollen.

FRANKFURT (dpa-AFX)

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