POLITIK/Israel: Rechtsextreme Politiker fordern Verschärfung des Gaza-Kriegs
TEL AVIV (dpa-AFX) - Rechtsextreme Mitglieder der israelischen Regierung haben nach Medienberichten eine Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen gefordert. Bei einer Sitzung des sogenannten Sicherheitskabinetts am Dienstagabend hätten der ultrarechte Finanzminister Bezalel Smotrich und andere Minister ein deutlich härteres Vorgehen gefordert, berichteten israelische Medien. Dazu gehöre eine größere Bodenoffensive zur Eroberung des Gazastreifens mit Einberufung zahlreicher Reservisten. Ziel sei die komplette Zerstörung der Terrororganisation Hamas.
Der Sender Kan berichtete jedoch unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsvertreter, Israel wolle den indirekten Verhandlungen mit der Hamas über eine neue Waffenruhe noch eine Chance geben.
Die letzte Waffenruhe-Phase endete vor einem Monat, nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf die Modalitäten für die nächste Phase hatten einigen können. Die israelischen Streitkräfte nahmen ihre Angriffe im Gazastreifen daraufhin wieder auf. Dort werden nach israelischen Angaben noch 24 Geiseln festgehalten sowie die Leichen von 35 Entführten.
Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mehr als 51.200 Menschen getötet./le/DP/mis