Trotz schwachem US-Arbeitsmarkt: DAX geht über 10.900 Punkten ins Wochenende
Vor dem Wochenende zeigten sich Anleger am deutschen Aktienmarkt kauffreudig.
Der DAX startete mit einem kräftigen Gewinn von 1,14 Prozent bei 10.882,44 Punkten und auch im weiteren Verlauf standen die Börsenampeln auf grün. Zur Schlussglocke wies der deutsche Leitindex einen Aufschlag von 1,35 Prozent auf 10.904,48 Zähler aus.
Am deutschen Aktienmarkt sind die Anleger am Freitag zuversichtlich geblieben. Der sehr schwache US-Arbeitsmarktbericht für April beeinflusste die Kurse kaum, zumal die Daten des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP bereits zuvor Schlimmes hatten ahnen lassen.
Die Anleger fokussierten sich vor allem weiter auf die Bekräftigung der beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China, trotz der Spannungen über den Auslöser der Pandemie an den Teilvereinbarungen im Handelskrieg festhalten wollen. Zudem nimmt "das weltweite große Wiedereröffnen Gestalt an", wie Analyst Stephen Innes vom Broker Axicorp schrieb. Denn immer mehr Staaten lockern die Restriktionen, die sie wegen der Pandemie erlassen hatten.
Gleichwohl ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den USA wegen der Coronavirus-Pandemie so verheerend wie seit Beginn des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Die Daten vom Jobmarkt seien allerdings auf den zweiten Blick nicht ganz so schlimm wie befürchtet, hieß es am Markt. Nun gelte es vor allem die Wirkung der von der Regierung ergriffenen Maßnahmen abzuwarten. "Mit einer Wiederbelebung der Konjunktur ist wohl erst in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen", schrieb Analyst Patrick Boldt von der Landesbank Helaba.
Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein ergänzte: Der Anstieg der Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent im März auf 14,7 Prozent dürfte womöglich noch höher liegen, denn die Arbeitsämter seien momentan überfordert, die ganzen Anträge zu bearbeiten. Wesentlicher aber sei das epochale Ausmaß der Krise und das, was diese mit den US-Bürgern noch machen werde.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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