So will Rheinmetall E-Auto-Ladesysteme revolutionieren
Obwohl Elektro-Autos in den vergangenen Jahren immer beliebter wurden, gestaltet sich die Ladeinfrastruktur vielerorts noch schwer. Mit einem neuen Projekt will Rheinmetall nun die bestehenden Ladesysteme revolutionieren.
Werte in diesem Artikel
• Netzausbau steht noch immer vor großen Herausforderungen
• Rheinmetall will mit Ladebordsteinen Lösung bieten
• Zwei Pilotprojekte zur Erprobung der Ladebordsteine sind gestartet
Problem des Netzausbaus
Wie der Merkur erklärt, ringt die Bundesregierung um den nötigen Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge. Bis zum Jahr 2030 sollen laut Planung eine Million Ladepunkte entstehen. Besonders von Bedeutung sind hierbei die Hochleistungs-Ladestationen, die ein besonders schnelles Aufladen ermöglichen. Es gibt jedoch verschiedene Hindernisse, denen entsprechende Unternehmen gegenüberstehen.
Viele Städte und Kommunen stehen noch immer vor der Herausforderung, ausreichend Flächen für den Bau von Ladestationen bereitzustellen. Besonders in innerstädtischen Gebieten sind freie Flächen knapp, was bedeutet, dass der Bau neuer Ladestationen oft auf Kosten anderer Straßenbenutzer erfolgen muss. Das Ausweichen auf größere Ladeparks am Stadtrand ist für viele Verbraucher jedoch keine attraktive Option, vor allem aufgrund von Zeit- und Kostenfaktoren. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Ausbau der Elektromobilität in Ballungsräumen ins Stocken gerät, noch bevor er richtig Fahrt aufgenommen hat, erklärt Rheinmetall.
Rheinmetall-Ladebordsteine
Nun hat Rheinmetall vor wenigen Wochen auf der VDE E-Mobility Conference ein neuartiges Ladelösungskonzept für Elektrofahrzeuge vorgestellt. Wie der Rüstungsgigant in einer Pressemitteilung erklärt, seien Rheinmetall-Ladebordsteine die Lösung für die Herausforderungen bestehender Ladesysteme von Elektrofahrzeugen. Die derzeit gängigen Ladesysteme haben einen hohen Platzbedarf, geringe Punktdichte, hohe Kosten und fügen sich nicht in das Stadtbild ein. Im Gegensatz zu anderen verfügbaren Ladelösungen setzt die Rheinmetall-Entwicklung jedoch auf die Optimierung und intelligente Nutzung bestehender städtischer Infrastruktur. Indem die Ladeelektronik in den Bordstein integriert wird, werde dieser praktisch zu einer "Ladesäule", ohne jedoch die typischen Einschränkungen für andere Verkehrsteilnehmer zu verursachen, die mit einer herkömmlichen Ladesäule verbunden sind. Zudem ermögliche es diese Lösung, Elektrofahrzeuge direkt am Bordstein zu laden, ohne lange Kabel über Gehwege verlegen zu müssen, erklärt das Unternehmen. Damit soll das Rheinmetall-System dazu beitragen, eine der größten Herausforderungen zu bewältigen: die Bereitstellung ausreichender Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge, insbesondere in Innenstädten und Ballungsräumen. Es wurde entwickelt, um den Eingriff in den öffentlichen Raum so gering wie möglich zu halten.
Zwei Pilotprojekte
Vor kurzem gingen schließlich zwei Ladebordstein-Pilotprojekte an den Start. Gemeinsam mit der TankE GmbH und der Stadt Köln initiiert der Rheinmetall-Konzern zum einen ein Pilotprojekt zur Erprobung von Ladebordsteinen im öffentlichen Verkehrsraum. Das Ziel besteht laut entsprechender Pressemitteilung darin, die von Rheinmetall entwickelten Ladebordsteine im Stadtgebiet zu integrieren und zu testen. Hierbei sollen die Akzeptanz sowie die städtebaulichen und gestalterischen Vorteile erprobt werden.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nörvenich und der Westenergie AG hat Rheinmetall ein weiteres Pilotprojekt gestartet, um die Nutzung von Ladebordsteinen im öffentlichen Verkehrsraum der Gemeinde zu testen. Das Ziel des Projekts ist es, die von Rheinmetall entwickelten Ladebordsteine an zwei verschiedenen Standorten zu integrieren und zu erproben. Die Gemeinde befindet sich im Einzugsgebiet des Ballungsraums Köln und hat etwa 12.000 Einwohner, wobei sie jedoch ländlich geprägt ist.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Postmodern Studio / Shutterstock.com, Tobias Arhelger / Shutterstock.com
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