Philips rechnet mit höheren Belastungen

Der niederländische Elektrokonzern Philips hat vor seiner Aufspaltung weiter mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
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Negative Währungseffekte aus Schwellenländern fallen stärker ins Gewicht als gedacht, wie Philips am Dienstag in Amsterdam mitteilten. Außerdem schwächeln mehrere Märkte und die Produktion in einem US-Werk war lange gestoppt. Aktionären schmeckte der Tenor der Nachrichten nicht: Die Aktie sackte am Vormittag um mehr als zwei Prozent ab.
Ein späterer Produktionsanlauf am Standort Cleveland drückt nun bei dem Konzern das operative Ergebnis auf Jahressicht um rund 225 Millionen Euro statt wie bisher geschätzt um 180 Millionen Euro. Am Standort im Bundesstaat Ohio wird etwa Medizintechnik hergestellt. Seit Jahresbeginn 2014 stand die Produktion mit tausenden Mitarbeitern lange still, nachdem die US-Gesundheitsaufsicht FDA nicht näher genannte Punkte moniert hatte.
Die Probleme schlagen auch auf das vierte Quartal durch: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) dürfte konzernweit im vierten Quartal rund 735 Millionen Euro betragen, das berichtete Ebita werde wohl bei 255 Millionen Euro landen, hieß es weiter. Der Unterschied zum bereinigten Ergebnis sei auf bereits mitgeteilte höhere Rücklagen für Rechtsstreitigkeiten und Umbaukosten zurückzuführen. Ein Jahr zuvor hatte das bereinigte Ebita bei 915 Millionen Euro gelegen - allerdings passt der Konzern die Rechnungslegung wegen der geplanten Aufspaltung ab dem vierten Quartal an, weshalb die Werte nicht zwingend miteinander vergleichbar sind.
Schon der Jahresstart verlief bei den Niederländern holprig. Danach wurde es nicht spürbar besser - im dritten Quartal rutschten sie in die roten Zahlen, die ursprünglichen Gewinnziele 2014 wurden kassiert.
Die Medizintechnik mit Geräten wie Computertomographen ist die wichtigste Sparte des Konzerns. Allerdings enttäuschte auch sie zuletzt häufiger. Dennoch will das Management um Konzernchef Frans van Houten das Unternehmen hier noch mit einer Übernahme verstärken: Für den US-Anbieter Volcano will Philips inklusive Schulden rund eine Milliarde Euro auf den Tisch legen.
Dem vor mehr als 120 Jahren gegründeten Konzern steht eine Aufspaltung bevor: Die Sparte mit LED-Bauteilen und Autoleuchten steht teilweise zum Verkauf und soll ab 2016 als eigenständiges Unternehmen geführt werden. Dafür werden die Sparten Medizin und Konsumentenelektronik, in der unter anderem die Philips-Haushaltsgeräte angesiedelt sind, zusammengelegt. Unterhaltungselektronik und die TV-Sparte hat Philips bereits in den vergangenen Jahren abgegeben.
Die Philips-Aktie fällt am Dienstag bei XETRA zeitweise rund 4 Prozent. /men/fri/stb
AMSTERDAM (dpa-AFX)
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