So beeinflusst die US-Wahl 2020 die amerikanische Biotech- und Pharmabranche
Die kommende US-Wahl wird darüber entscheiden, ob die Börsenrally der großen US-Pharmatitel fortgesetzt werden kann oder zu einem bitteren Ende kommt. In der Konsequenz wird das Thema Gesundheitsversorgung einen bedeutenden Stellenwert im Wahlkampf einnehmen.
Werte in diesem Artikel
• Pharmabranche im Fadenkreuz der Politik
• Trump arbeitet an Gegenvorschlag für Obamacare
• Langfristige Chancen des Sektors bleiben bestehen
Obwohl die nächste Präsidentschaftswahl erst am 3.November 2020 stattfindet, bringen sich die Kandidaten der Demokraten schon jetzt in Stellung um den amtierenden Präsident Donald Trump von seinem Posten abzulösen. Das Feld der demokratischen Kandidaten wird sich dabei in den nächsten Wochen und Monaten auf immer weniger Namen reduzieren. Joe Biden, Bernie Sanders, Elizabeth Warren, Kamala Harris, Pete Buttigieg und Andrew Yang sind aktuell die aussichtsreichsten Bewerber der Demokraten.
Investoren fürchten sich vor linker Wirtschaftspolitik
Jeder diese Kandidaten hat selbstverständlich auch sein eigenes Wahlkampfprogramm und seine persönlichen Überzeugungen, die mit den Präferenzen der US-Wirtschaft und der Wall Steet nicht unbedingt übereinstimmen. So vertreten die Kandidaten Bernie Sanders und Elizabeth Warren innerhalb der Demokratischen Partei beispielsweise sehr linke Positionen in Bezug auf die US-Wirtschaftspolitik. Dies ist vielen Investoren ein Dorn im Auge. Einer der größten Streitpunkte zwischen Donald Trump und seinen politischen Kontrahenten aus dem Lager der Demokraten ist dabei die am 23. März 2010 verabschiedete US-Gesundheitsreform Obamacare.
Pflichtversicherung ist Trump ein Dorn im Auge
Der Patient Protection and Affordable Care Act kurz PPACA oder Obamacare ist eine Versicherungsreform des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, welche gewährleisten soll, dass jeder US-Bürger eine bezahlbare medizinische Versorgung erhalten kann. Da rund 60 Millionen US-Bürger keine Krankenversicherung haben, sollen mit dieser neuen Gesundheitsreform rund 95 Prozent der 327 Millionen Amerikaner abgesichert werden.
Das Gesetz hinter dem PPACA verpflichtet dabei jeden US-Bürger dazu, eine eigene Krankenversicherung abzuschließen. Wer sich dennoch weigert eine solche Versicherung abzuschließen, muss eine Strafgebühr entrichten. Dem amtierenden Präsidenten Donald Trump missfällt dieses System jedoch schon seit seinem Amtsantritt. Dennoch konnte der US-Präsident noch keinen adäquaten Gegenvorschlag liefern. In Zentrum seiner Anpassungsvorhaben steht jedoch der Gedanke, den US-Versicherungsmarkt zu deregulieren und dem US-Bürger anstatt einer allgemeinen Versicherungspflicht eine freie Wahlmöglichkeit zu geben.
Allianz gegen Medikamentenwucher
Des Weiteren fürchtet sich die US-Pharmabranche nun auch vor umfassenden Regulierungen der Medikamentenpreise. Sollte es dabei zu einer parteiübergreifenden Einigung kommen, wäre die Branche ernsthaft unter Druck. Da sich die Preise für Arzneimittel in den vergangenen Jahren stärker als die Inflationsrate erhöht haben, sehen sich viele Kongressabgeordnete verpflichtet, auf den Unmut ihrer Wähler einzugehen. Hierbei vertreten einige Republikaner und Demokraten sogar sehr ähnliche Ansichten. Zuletzt arbeiteten das US-Repräsentantenhaus sowie der Senat sogar an einem Gesetz, welches Arzneimittel vergünstigen sollte.
Derweil hat Präsident Trump vorgeschlagen, dass Pharmaunternehmen versicherten Patienten bestimmte Präparate zu Referenzpreisen anbieten müssen, welche auf dem internationalen Markt festgelegt werden. Denn während viele europäische Staaten die Preise für Arzneimittel direkt mit den Pharmakonzernen aushandeln, können US-Konzerne ihre Medikamentenpreise frei festlegen. Neue Reformen zum Thema Referenzpreise könnten dabei einen erheblichen Rückschlag für die US-Pharmabranche bedeuten.
Arzneimittelbedarf steigt trotz möglichen Regulierungen
Experten gehen jedoch davon aus, dass der US-Kongress keine gesetzliche Lösung verabschieden wird, welche eine größere Bedrohung für die Geschäftsmodelle der Medikamentenhersteller darstellen würde. Trotz des politischen Drucks scheinen die langfristigen Chancen der Biotech- und Pharmabranche somit ausgesprochen gut. Denn die durchschnittliche Alterung der US-Bürger wird auch mit oder ohne Preisregulierung bzw. Obamacare weiter voranschreiten und somit automatisch zu einem höheren Medikamentenkonsum führen.
US-Pharmatitel bleiben attraktiv
Dementsprechend dürften die langfristigen Erfolgsaussichten der großen US-Pharmabetriebe wie Pfizer, Merck & Co., Johnson & Johnson, Gilead Sciences, AbbVie, Amgen, Eli Lilly, Bristol-Myers und Biogen nicht von der anstehenden US-Wahl tangiert werden. Dennoch ist es nicht unwahrscheinlich, dass - je nach Wahlausgang - die Volatilität innerhalb des Sektors in diesem Jahr durchaus zunehmen könnte.
Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Adam Michal Ziaja / Shutterstock.com, Dino Osmic / Shutterstock.com
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21.07.2016 | JohnsonJohnson Hold | Deutsche Bank AG | |
13.06.2016 | JohnsonJohnson Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
27.01.2016 | JohnsonJohnson Halten | Independent Research GmbH | |
21.01.2016 | JohnsonJohnson Halten | Independent Research GmbH |
Datum | Rating | Analyst | |
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17.04.2018 | JohnsonJohnson Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
21.07.2017 | JohnsonJohnson Sell | BTIG Research | |
20.05.2016 | JohnsonJohnson Sell | Standpoint Research | |
17.10.2012 | JohnsonJohnson verkaufen | Independent Research GmbH | |
10.10.2012 | JohnsonJohnson sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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