Nokia-Aktie gewinnt: Nokia verabschiedet sich von Jahreszielen - Lizenzgebühr-Verhandlung dauert an
Der Telekomausrüster Nokia rechnet nicht mehr mit dem Erreichen seiner Jahresziele.
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Dies betreffe frühere Aussagen zum Nettoumsatz, zur bereinigten operativen Marge und zum Free Cashflow, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens vom Samstag. Hintergrund ist den Angaben zufolge die noch nicht beendete Verhandlung über ausstehende Lizenzgebühren bei Nokia Technologies. Diese sollen nun 2024 abgeschlossen werden und dann zur Geschäftsentwicklung beitragen.
So reagiert die Nokia-Aktie
Die Aktien von Nokia notierten am ersten Handelstag des Jahres deutlich im Plus, obwohl der finnische Telekommunikationsausrüster noch kurz vor Jahresende seine Finanzziele für 2023 kassiert hatte. Dies war am Markt jedoch erwartet worden. Am Dienstag notierten Nokia an der Nasdaq Nordic zeitweise 3,11 Prozent im Plus bei 3,147 Euro.
Nokia teilte am späten Freitagabend mit, der Konzern rechne damit, seine Ziele für 2023 zu verfehlen, da die Diskussionen über die Lizenzverlängerungen bis ins Jahr 2024 andauern könnten. Der Finanzausblick für 2023 habe den Abschluss der Lizenzverlängerungen bei Nokia Technologies vorausgesetzt. Nokia erwartet insbesondere, dass die Finanzprognosen für den Nettoumsatz, die vergleichbare operative Marge und den freien Cashflow nicht erreicht werden. Von dem Abschluss der Verhandlungen dürften dann aber die Ergebnisse 2024 profitieren.
Den Citi-Analysten zufolge deutet Nokias Mitteilung darauf hin, dass das Unternehmen trotz Fortschritten bei den Verhandlungen über geistige Eigentumsrechte (intellectual property rights, IPR) beschlossen hat, langfristigem Wert Vorrang vor der Erfüllung der Erwartungen für das vierte Quartal einzuräumen. "Wir sind der Meinung, dass der Markt einen solchen Rückstand bei den IPR für das vierte Quartal erwartet hatte, aber angesichts des Updates des Unternehmens Mitte Dezember glauben wir nicht, dass der Markt einen weiteren Rückstand in den Netzwerksparten erwartet hat", schreiben die Analysten. "Die Gewinnwarnung von Nokia kommt nicht aus dem Nichts", so ein Marktteilnehmer.
Der finnische Konzern teilte weiter mit, das Unternehmen könne keine vorläufigen Finanzergebnisse vorlegen, da der Berichtszeitraum noch nicht abgeschlossen sei. Auf Basis bisher vorliegender Daten würden die Quartalsergebnisse auf eine "signifikante Verbesserung" des Nettoumsatzes im Vergleich zum Vorquartal hindeuten. Die Ergebnisse hingegen würden immer noch durch Ausgabenbeschränkungen auf Kundenseite gedrückt.
Anfang Dezember hatte Nokia mitgeteilt, dass es infolge der schwierigen Marktbedingungen im Bereich Mobilfunknetze den Ausblick für die operative Marge senken werde. Nokia erwartet außerdem, dass sein Anteil an den Einnahmen von AT&T in den kommenden Jahren zurückgehen wird, nachdem der US-Telekommunikationsanbieter einen 14 Milliarden Dollar schweren Liefervertrag mit dem schwedischen Wettbewerber Ericsson unterzeichnet hat.
Mit den Zahlen zum dritten Quartal hatte Nokia trotz schwacher Geschäftszahlen den Ausblick für das Gesamtjahr noch bestätigt. Dies hätte den LBBW-Analysten zufolge, die das Timing erhoffter Lizenzzahlungen aus Patentstreitigkeiten als elementar eingestuft hatten, ein sehr starkes Schlussquartal vorausgesetzt.
Die Citi-Analysten hatten bereits nach der AT&T-Entscheidung die Nokia-Aktie auf Verkaufen herabgestuft. Obwohl die Nokia-Aktie derzeit günstig sei, befürchten die Analysten, "dass der Druck auf die Aktie bei anhaltend negativen Schätzungen weiter zunehmen wird".
ESPOO (dpa-AFX)/ (Dow Jones)
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