Pessimismus für 2014

Hugo Boss senkt Prognose - Aktie bricht ein

04.11.14 09:00 Uhr

Hugo Boss senkt Prognose - Aktie bricht ein | finanzen.net

Der Modekonzern Hugo Boss hat seine Prognose wegen eines zunehmend schwierigen konjunkturellen Umfeldes gesenkt.

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Damit überraschte das Unternehmen eine Reihe von Analysten, die eigentlich mit einer Bestätigung gerechnet hatten. Die Aktie verliert zeitweise mehr als 8 Prozent.

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   Zuletzt hatten schon einige Mode- und Luxusgüterkonzerne wie LVMH oder Kering die schwindende Dynamik insbesondere in Asien beklagt. Vor allem im chinesischen Luxusgütermarkt, lange Jahre Wachstumsgarant, werden die Geschäfte schwieriger. Und auch in Europa halten sich die Konsumenten zunehmend zurück.

   Auch Hugo Boss sich dem Branchenumfeld nicht entziehen. Zwar wuchs der Modekonzern im dritten Quartal stärker als im ersten Halbjahr, jedoch gilt die zweite Jahreshälfte traditionell als die stärkere eines Geschäftsjahres. Und vor allem zum Ende des dritten Quartals hat sich die Wachstumsdynamik spürbar abgekühlt, wie Hugo Boss berichtete.

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   Das Unternehmen erwartet daher für 2014 nun einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von noch 6 bis 8 Prozent, das bereinigte EBITDA soll zwischen 5 und 7 Prozent steigen. Bislang hat Hugo Boss bei beiden Kennziffern ein prozentual hohes einstelliges Wachstum prognostiziert.

   Im dritten Quartal erhöhte sich der Umsatz sowohl währungsbereinigt als auch in Euro um 9 Prozent auf 717 Millionen Euro, dank guter Geschäfte in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik. Auch in Europa erzielte das Unternehmen mit 8 Prozent ein robustes Wachstum.

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   Vorstandsvorsitzender Claus-Dietrich Lahrs sprach von einem soliden Wachstum im Quartal. "In den vergangenen Wochen haben wir allerdings die schwache Branchenentwicklung in Europa und die Unsicherheiten in Asien verstärkt auch in unserer Geschäftsentwicklung gespürt", kommentierte er. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich, dass sich Hugo Boss besser entwickeln werde als die Luxusgüterbranche.

   Im eigenen Einzelhandel ließ die Dynamik im dritten Quartal nach: Der um Wechselkurseffekte bereinigte Umsatz lag um 11 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im zweiten Quartal waren es noch 17 Prozent Plus gewesen. Flächen- und währungsbereinigt belief sich das Wachstum in diesem Kanal auf 4 Prozent.

   Die eigenen Läden spielen eine immer stärkere Rolle - nicht nur bei Hugo Boss, sondern auch bei anderen Herstellern prominenter Mode- oder Luxusgütermarken. Die Margen sind höher als im Großhandelsgeschäft. Hugo Boss will das Segment ausbauen, in diesem Jahr sollen ohne Berücksichtigung von Übernahmen rund 50 neue Stores eröffnet werden. Investitionen von rund 130 Millionen Euro sollen maßgeblich in die Ausweitung und Renovierung des eigenen Einzelhandelsnetzes fließen.

   Im Großhandel sind die Umsätze auf währungsbereinigter Basis um 7 Prozent gestiegen. Dabei profitierte dieser Vertriebskanal von einer im Vergleich zu den Vorquartalen besseren Auftragsentwicklung sowie der Verschiebung von Auslieferungen zwischen dem zweiten und dem dritten Quartal.

   Wegen höherer Kosten stiegen die Ergebnisse zum Umsatz unterproportional. Das bereinigte operative Ergebnis EBITDA etwa nahm um 5 Prozent auf 182 Millionen Euro zu. Das geringere Wachstum begründete Hugo Boss mit höheren Ausgaben für Marketing und Vertrieb. Das Konzernergebnis legte um 2 Prozent auf 115 Millionen Euro zu.

   Nach den ersten neun Monaten stehen damit ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 6 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden und ein Anstieg des bereinigten EBITDA um 4 Prozent zu Buche.

   Die Ergebniszahlen lagen dabei unter den Erwartungen der Analysten.

  Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.

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Bildquellen: Hugo Boss

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