Pandemieangst

Luxus-Aktien knicken ein: Coronavirus trifft Europas Luxusbranche schwer

24.02.20 18:03 Uhr

Luxus-Aktien knicken ein: Coronavirus trifft Europas Luxusbranche schwer | finanzen.net

Die Aktien der europäischen Luxusbranche sind am Montag wegen des sich in Italien ausbreitenden Coronavirus stark unter Druck geraten.

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In Paris fielen LVMH zum Handelsende um 4,66 Prozent auf 385,65 Euro, Kering um 4,72 Prozent auf 535,10 Euro und Hermés um 3,48 Prozent auf 670,40 Euro.

In Zürich sackten Richemont um 2,77 Prozent ab auf 70,10 Franken und Swatch fielen um 3,84 Prozent auf 235,40 Franken. In London büßten Burberry 3,64 Prozent ein auf 17,95 Britische Pfund.

"Die sich fortsetzende Ausbreitung des Coronavirus erhöht kurzfristig die Risiken für die Luxusbranche", schrieb Analystin Zuzanna Pusz von der Investmentbank UBS. Vor allem ein damit verbundener Rückgang des internationalen Tourismus schlage negativ durch, denn 43 Prozent des gesamten Branchenumsatzes resultierten aus Käufen von Touristen.

Studie: Luxusgüter-Branche erwartet Milliardenbelastung

Die Coronavirus-Epidemie dürfte die Luxusgüter-Branche voraussichtlich Umsatz und Gewinn in Milliardenhöhe kosten. Das hat eine Studie der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) ergeben, die 28 Vorstands- und Finanzchefs von Luxusmarken nach ihrer Einschätzung befragt hat. Demnach könnte das Virus den Umsatz um 30 bis 40 Milliarden Euro schmälern und die Gewinne um insgesamt rund 10 Milliarden Euro schrumpfen lassen.

Der Anteil Chinas am globalen Markt für Luxusprodukte mache bereits 110 Milliarden Euro und damit rund ein Drittel aus, hat die BCG berechnet. Dazu kämen noch 280 Milliarden Dollar, die chinesische Touristen weltweit ausgeben. Bei Ausbruch des SARS-Virus im Jahr 2003 habe der Anteil Chinas am globalen Luxusmarkt nur 3 Prozent bzw. 5 Milliarden Euro betragen.

Das wahrscheinlichste Szenario ist nach Ansicht der befragten Spitzenmanager, dass sich die Coronavirus-Epidemie hauptsächlich auf China beschränken und in wenigen Monaten ihren Höhepunkt überschreiten wird. Die Branche würde in diesem Fall etwa ein halbes Jahr lang unter den Folgen leiden und sich dann rasch wieder erholen. Die meisten der befragten Manager gehen davon aus, ihre ursprünglichen Umsatzziele vor der Viruskrise ein Jahr später wieder zu erreichen.

Im schlimmsten Fall, einer globalen Pandemie, könnte es zu einer spürbaren Konjunkturverlangsamung in Asien mit Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft kommen. Dann könnten sich Luxusgüter-Erzeuger gezwungen sehen, ihre Produktion in Asien zu reduzieren und Werke sowie Geschäfte in Asien zu schließen.

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) / WIEN (dpa-AFX)

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