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Analyst: FAANG-Aktien bleiben für den Rest des Jahres heiße Investmentkandidaten

25.07.18 17:38 Uhr

Analyst: FAANG-Aktien bleiben für den Rest des Jahres heiße Investmentkandidaten | finanzen.net

Tech-Aktien zählen in diesem Jahr bisher zu den besten Performern, die berühmten FAANG-Aktien treiben die Märkte seit geraumer Zeit an. Piper Jaffray-Analyst Michael Olson glaubt, das könnte auch für den Rest des Jahres 2018 so bleiben.

Werte in diesem Artikel

Positive Zukunftsprognosen

Die FAANG-Aktien, bestehend aus Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet-Tochter Google, haben in der jüngsten Vergangenheit für die Stabilität des NASDAQ gesorgt. Sowohl die Gewinne als auch die Verluste dieser Tech-Werte beeinflussen den Gesamtmarkt in hohem Maße.

Michael Olson, Analyst bei Piper Jaffray, erwartet auch für den Rest dieses Jahres eine weiterhin überdurchschnittliche Kursentwicklung der FAANG-Aktien. Diese Einschätzung sei nicht einfach so dahin gesagt, sie beruhe vielmehr auf unternehmensspezifischen Faktoren.

Facebook wenig beeindruckt von Datenskandal

Während das Preisziel für Facebook bei 250 US-Dollar liegt, sieht Olson ein Wertsteigerungspotenzial von 20 Prozent. Der Social Media-Gigant dürfte weiterhin von digitaler Werbung profitieren, da Werbetreibende ihre Budgets zunehmend weg von Offline-Kanälen und hin zu Online-Kanälen mit einem hohen Rendite-Potenzial verschoben.

David Butler von Real Money ist außerdem der Meinung, Facebook biete einen überzeugenden Gegenwert: "Die Schwierigkeiten bei Umsatz und Gewinn, die nach dem dramatischen Datenskandal auftraten, zeigen, dass die Verbraucher relativ unbeeindruckt sind von der Aussicht, ihre Privatsphäre für überflüssige Social Media-Unterhaltung zu opfern". Diese Tatsache deute darauf hin, dass Investoren sich sicher fühlten.

Facebook-Aktien litten zwar unter dem Datenmissbrauchsskandal, dieser hatte dennoch keine allzu großen Auswirkungen auf die Ergebnisse des ersten Quartals. Am heutigen Mittwoch werden die Zahlen für das zweite Quartal 2018 vorgelegt - ob diese nun unter dem Skandal gelitten haben, bleibt noch abzuwarten.

Großes Potenzial bei Amazon

Für Amazon hält der Piper Jaffray-Analyst indes ein Kursziel von 2.075 Dollar bereit, das Wachstumspotenzial liegt seiner Meinung nach bei etwa 15 Prozent. Der Online-Händler habe großes Potenzial in den Bereichen Werbung sowie Amazon Web Services. Auch das Anzeigengeschäft könnte sich in diesem Jahr verdoppeln, glaubt Olson.

Auch Jim Cramer äußerte sich dazu: "Wir glauben, dass Amazon eine Werbefirma ist, Amazon ist ein Web-Service-Unternehmen, also ein Rechenzentrum, und Amazons Einzelhandel vielleicht der größte Einzelhandel aller Zeiten". Der Online-Versandhändler verfüge zudem über die wohl größte Wachstumsgeschichte.

Anleger warten gespannt auf neue Apple-Produkte

Für Apple hält Olson ein Aufwärtspotenzial von 11 Prozent für wahrscheinlich, während das Kursziel bei 214 Dollar liegt. Der Tech-Gigant aus Cupertino bewege sich im Einklang mit dem NASDAQ. Nach dem etwas schwächeren Verkauf des iPhone X warteten Investoren nun gespannt auf die Nachfolgermodelle, welche im Rahmen der Keynote im Herbst vorgestellt werden dürften. Diese könnten den Absatz des iKonzerns weiterhin nach oben treiben.

Netflix mit vorübergehender Schwäche

Trotz des Kursverlustes der Netflix-Aktien seit Vorstellung der Q2-Zahlen um etwas mehr als 10 Prozent hält Olson ein Kursziel von 420 Dollar sowie ein Wachstumspotenzial von 15 Prozent für durchaus plausibel. Die Ergebnisse des Streaming-Dienstes seien enttäuschend gewesen, Grund dafür dürften aber vorübergehende Ereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft oder schwache Inhalte gewesen sein, meint der Piper Jaffray-Analyst. Netflix zähle trotz allem weiterhin zu den besten Performern, die Aktie konnte seit Jahresbeginn insgesamt mehr als 80 Prozent an Wert gewinnen.

The Street merkt dabei an, wenn ein Unternehmen wie Netflix die Anleger enttäusche, beispielsweise mit schwachen Zahlen, dauere es eine Weile, bis die Begeisterung an der Wall Street wieder zurückkehre.

Starke Zahlen der Google-Mutter Alphabet treiben an

Für Alphabet liegt das Kursziel bei 1.350 Dollar, das Wachstumspotenzial bei rund 14 Prozent. Der Tech-Riese profitiere von der Verlagerung von Offline- zu Online-Marketing, Alphabet habe hier eine marktbeherrschende Position. So zähle Werbung zu einem der wichtigsten Umsatzbringer des Unternehmens.

Alphabet habe in den letzten Quartalen The Street zufolge einige Probleme hinsichtlich der Gewinnmargen gehabt. Doch insbesondere die robusten Gewinnzahlen, die Alphabet am Montag vorlegte - die Ergebnisse lagen über den Erwartungen - dürften dem Sektor nun weiteren Auftrieb verleihen. So rät auch Eric Jhonsa, Tech-Analyst von The Street, Anleger sollten sich jetzt auf Alphabet konzentrieren.

Starke Zukunftsaussichten, aber Vorsicht walten lassen

Russ Mold, Investment Director bei dem Asset Manager AJ Bell, ist der Meinung, die FAANG-Aktien - mit der möglichen Ausnahme von Netflix - seien führend auf ihrem Gebiet und erzielten "beeindruckende Gewinne in einer Zeit bescheidenen Wirtschaftswachstums mit Produkten und Dienstleistungen, für die die Menschen bereit sind zu zahlen". Diese Unternehmen hätten größtenteils wenig Schulden, aber viel Geld und würden daher als sicherer angesehen werden, als viele andere Firmen. Diese Mittel würden dann verwendet, um im Fall von Apple beispielsweise Dividenden und Rückkäufe an die Aktionäre auszuzahlen.

Mold warnt indes aber auch: "Die Gefahr für Bullen ist, dass diese Bewertungen wenig Spielraum für Fehler lassen, sollte etwas - irgendetwas - schief gehen. Obwohl sie derzeit aufgrund ihrer wahrgenommenen Immunität von weiteren wirtschaftlichen, handelspolitischen oder geopolitischen Bedenken als nahezu sichere Häfen angesehen werden, könnten diese Wahrnehmung und die ihnen zugeschriebenen Bewertungen bedeuten, dass sie alles andere als sicher sind".

Auch die Angst vor einem Handelskrieg belastet die Märkte seit geraumer Zeit. Tech-Aktien zeigen sich bisher allerdings relativ immun. Anleger glaubten, Technologiewerte seien nicht so anfällig für Handelskriegsängste wie Industriewerte, berichten Experten.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Songquan Deng / Shutterstock.com

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