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25.11.24 09:36 Uhr

Konjunkturentwicklung Bauhauptgewerbe 2024: Viel Schatten und wenig

Licht

Berlin (ots) - Durststrecke bis zum Herbst 2025 befürchtet - Nächste

Bundesregierung muss Baukrise beenden

Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur

Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe bei den Betrieben mit 20 und mehr

Beschäftigten im September 2024 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer

Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

"Die Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe hat sich auch im dritten Quartal

weiter spürbar eingetrübt. Im Wohnungsbau gehen die Baugenehmigungen nun schon

seit 29 Monaten ununterbrochen zurück. Gegenüber den Jahren 2021/2022 fehlen uns

im laufenden Jahr bis zum September jetzt schon ca. 120.000 Genehmigungen.

Entsprechend schwach bleiben die Impulse bei den Auftragseingängen im

Wohnungsbau. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wird das niedrige Niveau in etwa

gehalten. Betrachtet man die Entwicklung vom ersten Quartal 2024 bis Ende des

dritten Quartals, gingen die Aufträge im Wohnungsbau um nominal 4,3 Prozent,

real um 5 Prozent zurück. In Zahlen sind das fast 620 Mio. Euro weniger.

Nach dem Scheitern der Regierung ist es daher entscheidend, dass die

Bundesregierung die Neubauförderprogramme in der vorläufigen Haushaltsführung

2025 weiterführen will. Es ist wichtig, dass hier angesichts der schwierigen

Marktlage nicht weiter Verunsicherung durch Förderstopps entsteht. Dies würde

uns im Wohnungsbau, wo jede Wohnung dringend gebraucht wird, weiter

zurückwerfen. Die Menschen in diesem Land suchen händeringend bezahlbare

Wohnungen und dürfen nicht die Leidtragenden der Regierungskrise sein.

Auch im Tiefbau verlieren wir in den letzten Monaten an Schwung. Großprojekte

aus der Energie- und Mobilitätswende stützen noch die Nachfrage, während im

kommunalen Bereich angespannte Haushalte immer weniger Investitionsspielräume

zulassen. Der Bereich der kommunalen Infrastruktur ist aber besonders wichtig,

da hier rund zwei Drittel aller Aufträge vergeben werden. Die Kommunen sind

immer weniger in der Lage, ihre Infrastruktur in Ordnung zu halten. Im Tiefbau

liegen die Order per September aufgrund der Projekte im Bereich Energie- und

Mobilitätswende (insbesondere Ausbau ÖPNV und Schienenverkehr bei der DB) noch

um real ca. zwei Prozent über dem Vorjahresniveau.

Insgesamt liegen die Order im Bauhauptgewerbe per September um real zwei Prozent

unter dem Vorjahresniveau. Auch wenn zwei Prozent nicht dramatisch klingen, muss

beachtet werden, dass wir zum Niveau der Vorjahre schon mehr als 10 Prozent

verloren haben.

Die schwache Auftragslage zeigt sich auch bei der Umsatzentwicklung. Das

Umsatzvolumen insgesamt ist per September mit knapp 80 Mrd. Euro real um 1,4

Prozent zurückgegangen. Der Wohnungsbau verliert dabei mit einem Umsatz von ca.

17 Mrd. Euro real ca. 13 Prozent!

Der Hochbau insgesamt hat mit einem Umsatz von ca. 40 Mrd. Euro per September

etwa drei Mrd. Euro an Volumen zum Vorjahr verloren (nominal ca. -7 Prozent,

real ca. -8,0 Prozent). Im Tiefbau sieht es mit einem nominalen Umsatzzuwachs um

gut acht Prozent auf 39,5 Mrd. Euro etwas erfreulicher aus.

Die ohnehin schlechte Baukonjunktur droht durch das Scheitern der Regierung und

damit auch des Bundeshaushalts 2025 weiter Schaden zu nehmen. Die Mittel für die

Förderprogramme im Wohnungsbau, für die Sanierung von bröckelnden Brücken und

Straßen sowie für den Ausbau der Schienennetze drohen leerzulaufen.

Die nächste Bundesregierung muss schnellstmöglich die Prioritäten im Haushalt in

Richtung einer verlässlichen Bau- und Infrastrukturpolitik setzen. Derzeit droht

uns eine weitere Durststrecke bis zum Herbst 2025 - die darf nicht zur traurigen

Wirklichkeit werden."

Pressekontakt:

Iris Rabe

Leiterin Abteilung Kommunikation und Presse

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