OTS: KPMG AG / Umfrage / Mittel- und Osteuropa gewinnt wirtschaftlich weiter ...

05.02.25 09:31 Uhr

Umfrage / Mittel- und Osteuropa gewinnt wirtschaftlich weiter an

Bedeutung: 22 % der befragten deutschen Unternehmen erwägen

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Produktionsverlagerungen in die Region

Berlin (ots) -

- Mehr als jedes zweite Unternehmen (55 %) erwartet bis 2030 eine zunehmende

wirtschaftliche Bedeutung der Region

- Mittel- und Osteuropa wird als Investitionsstandort attraktiver: 42 % wollen

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hier auf Jahressicht investieren; 56 % binnen fünf Jahren

- Top-3-Standortfaktoren: Binnennachfrage (40 %), Verfügbarkeit qualifizierter

Fachkräfte (37 %) sowie niedrige Arbeitskosten (33 %)

- Top-3-Zielländer für Investitionen: Polen (51 %), Rumänien (43 %) sowie

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Ukraine (41 %)

- Größte Herausforderungen: politische Risiken bzw. fehlende Sicherheit (67 %),

Korruption (38 %) sowie bürokratische Hürden (31 %)

- Besonders relevant: Fast jedes zweite befragte Unternehmen erwägt

Investitionen in der Ukraine

Deutsche Unternehmen, die in Mittel- und Osteuropa tätig sind, rechnen mit einer

zunehmenden Bedeutung der Region als Markt und Investitionsstandort. Mehr als

jedes zweite befragte Unternehmen (55 %) erwartet bis 2030 eine wachsende

wirtschaftliche Relevanz. Mehr als die Hälfte der Befragten plant bis 2030

Investitionen in der Region.

Polen, die größte Volkswirtschaft Mittel- und Osteuropas, ist das bevorzugte

Investitionsziel der befragten deutschen Unternehmen mit Investitionsabsichten.

Die Ukraine steht nach Polen und Rumänien auf Platz drei der Zielländer der

investitionswilligen Unternehmen, gefolgt von Ungarn und Tschechien.

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (45 %) bewerten ihre aktuelle

Geschäftslage in der Region positiv: 36 % stufen ihre Lage als "gut" ein; 9 %

sogar als "sehr gut". 38 % zeigen sich zufrieden, nur 16 % bewerten ihre

Geschäftslage eher negativ.

In einem Fünfjahreshorizont sind die Unternehmen noch optimistischer: Vier von

fünf (80 %) erwarten eine noch bessere Geschäftslage.

Das sind zentrale Ergebnisse des " German CEE-Business Outlook 2025 ". Die

Umfrage der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) und des

Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft e.V. wurde zwischen dem 20. November

und dem 31. Dezember 2024 durchgeführt. Sie analysiert die Geschäftserwartungen

deutscher Unternehmen in Mittel- und Osteuropa. Für die Zwecke dieser Studie

bezieht sich Mittel- und Osteuropa auf die folgenden Länder: Albanien, Bosnien

und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Tschechische Republik, Estland, Georgien,

Ungarn, Kosovo, Lettland, Litauen, Moldawien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen,

Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien und Ukraine. 133 Unternehmen mit

Osteuropa-Geschäft haben sich daran beteiligt.

"Die Region Mittel- und Osteuropa ist ein Chancenraum, in dem die guten

Geschäftsmöglichkeiten die hier und da noch bestehenden Herausforderungen bei

weitem überwiegen. Wir wünschen uns daher endlich Fortschritte bei der

Vertiefung des Binnenmarkts und der weiteren EU-Integration im östlichen und

südöstlichen Europa, um diesen Raum noch leichter zugänglich zu machen", sagt

Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen plant bis 2030 Investitionen in der Region

Die Investitionsdynamik in Mittel- und Osteuropa bleibt stark. Binnen der

nächsten zwölf Monate planen 42 % der befragten deutschen Unternehmen dort

Investitionen, 17 % mit einem Volumen von über 5 Millionen Euro. Langfristig

nimmt die Investitionsneigung weiter zu: Bis 2030 beabsichtigen 56 % der

Unternehmen entsprechende Investments.

Für das Gros der deutschen Unternehmen mit Investitionsabsichten steht der

Ausbau oder die Errichtung von Produktionskapazitäten im Mittelpunkt. Für das

laufende Geschäftsjahr sagen dies 30 %. Bis 2030 steigt der Anteil auf 33 %.

Auch der Dienstleistungsbereich bleibt ein wichtiges Investitionsziel für 28 %

der Unternehmen. In Sachen Export und Vertrieb punktet die Region ebenfalls: 18

% der Unternehmen planen entsprechende Investitionen in diesen Bereichen.

"Deutschen Unternehmen bieten sich attraktive Chancen, ihre Sourcing-Strategien

effizient zu gestalten und ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten.

Angesichts der wachsenden Bedeutung von Nearshoring und widerstandsfähigeren

Lieferketten in unsicheren geopolitischen Zeiten wird dieses immer wichtiger",

so Andreas Glunz (KPMG), Bereichsvorstand International Business bei KPMG in

Deutschland.

Verlagerungen von Produktion aus Deutschland nach Mittel- und Osteuropa für 2025

auf dem Prüfstand

Mehr als jedes fünfte befragte Unternehmen (22 %) zieht dabei eine Verlagerung

von Produktionsaktivitäten aus Deutschland nach Mittel- und Osteuropa in

Betracht. Innerhalb der nächsten zwölf Monate erwägen 19 % entsprechende

Schritte. Aber erst bei 3 % ist die Entscheidung bereits gefallen.

"Die bekannten Standortschwächen Deutschlands veranlassen Unternehmen

hierzulande ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Mittel- und Osteuropa ist

dabei ein präferierter Standort. Dort ist die deutsche Wirtschaft bereits massiv

investiert, kennt sich aus und bleibt zugleich dem Heimatland nah", erläutert

Andreas Glunz (KPMG).

Polen, Rumänien und Ukraine sind Top-Investitionsstandorte

Polen, Rumänien und die Ukraine sind kurz- und mittelfristig die drei

wichtigsten Zielländer für deutsche Investoren. Polen, die größte

Volkswirtschaft Mittel- und Osteuropas, ist das bevorzugte Ziel der befragten

deutschen Unternehmen mit Investitionsabsichten. Fast jedes Zweite von ihnen (48

%) hat im östlichen Nachbarland bereits investiert.

45 % planen dort in den kommenden zwölf Monaten weitere Investitionen; 51 % auch

innerhalb der kommenden fünf Jahre. Die wichtigsten Gründe für Investitionen in

Polen sind die Nähe zu Deutschland (25 %) und die unkomplizierten

Geschäftsmöglichkeiten (18 %). Kurzfristig planen 45 % der Befragten

Investitionen in Rumänien; binnen der nächsten fünf Jahre sind es 43%.

Die Ukraine folgt an dritter Stelle: 35 % der befragten Unternehmen planen dort

in diesem Jahr Investitionen, bis 2030 sind es sogar 41 %. Aktuell ist hier

bereits jedes fünfte der befragten Unternehmen (21 %) investiert. 18 % wollen im

Falle eines Friedensabkommens in der Ukraine investieren.

"Die Ukraine hat das Potenzial, für die Europäische Union zu einer neuen

Energiedrehscheibe zu werden, ein alternativer Produktionsstandort zu sein und

in den Bereichen IT und Outsourcing für europäische Unternehmen eine bedeutende

Rolle zu spielen", so Nicolai Kiskalt, Leiter des Zentral- und Osteuropa-Desks

von KPMG in Deutschland.

Die Tschechische Republik verzeichnet mit einem Plus von acht Prozentpunkten das

stärkste Wachstum im Investitionsinteresse (Anstieg von 23 % im Jahr 2025 auf 31

% bis 2030).

Lokale Nachfrage, Fachkräfte und niedrige Arbeitskosten als Standortvorteile

Die hohe Binnennachfrage ist für 40 % der Unternehmen der wichtigste

Standortvorteil in Mittel- und Osteuropa. 37 % der von KPMG und Ost-Ausschuss

Befragten schätzt die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte. Ein weiteres

Drittel (33 %) sieht die niedrigen Arbeitskosten als entscheidenden Grund, in

der Region aktiv zu sein.

Sicherheitsfragen, Korruption und Bürokratie als größte Herausforderungen

Den Krieg in der Ukraine und die Bedrohung durch Russland nehmen die befragten

deutschen Unternehmen als Risiko in der Region wahr. Zwei Drittel der Befragten

(67 %) sehen politische Risiken und fehlende Sicherheit in einzelnen Ländern als

größte Standortnachteile der Region. Mit deutlichem Abstand folgen Probleme

durch Korruption in einigen Ländern Mittel- und Osteuropas (38 %) und die

Bürokratie (31 %).

Über den "German CEE-Business Outlook 2025"

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und der Ost-Ausschuss der Deutschen

Wirtschaft e.V haben für den " German CEE-Business Business Outlook 2025 "

Tochtergesellschaften deutscher Konzerne sowie deutsche Unternehmen mit

Geschäftstätigkeiten in Ost- und Mitteleuropa befragt. Insgesamt 133 Unternehmen

nahmen daran teil. Der Durchführungszeitraum lag zwischen dem 20. November und

dem 31. Dezember 2024. Die Fragen konzentrierten sich auf die wirtschaftlichen

Perspektiven der deutschen Unternehmen in der Region sowie auf deren

Herausforderungen und Geschäftschancen.

Über KPMG

KPMG ist ein Zusammenschluss unabhängiger Mitgliedsfirmen mit mehr als 275.000

Mitarbeitern in 142 Ländern und Territorien. Auch in Deutschland ist KPMG eine

der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen und beschäftigt über

14.500 Mitarbeiter an 28 Standorten. Unsere Dienstleistungen gliedern sich in

die folgenden Bereiche: Audit, Tax, Performance & Strategy, Deal Advisory und

Beratung. Rechtsberatungsleistungen werden von einer rechtlich unabhängigen

Gesellschaft erbracht.

KPMG in Deutschland hat für alle relevanten Geschäftskorridore Country Practices

zwischen Deutschland und anderen Ländern bzw. Regionen eingerichtet. In allen

Country Practices sind Länderexperten tätig, die die Besonderheiten und das

regulatorische Umfeld dieser Märkte kennen, regelmäßig in diesen Ländern

arbeiten und deutsche und globale multinationale Unternehmen bei ihren länder-

und korridorbezogenen Fragen beraten.

Über den Ost-Ausschuss

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (gegründet 1952) fördert die

deutsche Wirtschaft in 29 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, des

Südkaukasus und Zentralasiens. Der deutsche Osthandel steht insgesamt für rund

ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels und ist damit bedeutender als

der Handel mit den USA und China zusammen. Der Ost-Ausschuss hat rund 350

Mitgliedsunternehmen und -verbände und wird von sechs Spitzenverbänden der

deutschen Wirtschaft - BDI, BGA, Bankenverband, DIHK, GDV und ZDH - getragen.

Pressekontakt:

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Katrin Häbel, Leiterin Unternehmenskommunikation

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Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

Christian Himmighoffen, Leiter Presse und Kommunikation

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