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21.04.25 10:00 Uhr

KfW Research: Substanzielle Anpassungskosten und reduzierte

Wachstumsaussichten durch US-Zollpolitik

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Frankfurt am Main (ots) -

- Unsicherheit belastet globale Investitionstätigkeit

- Negative Folgen auch für die Vereinigten Staaten

- Stärkere Diversifizierung der EU-Handelsbeziehungen sinnvoll

- Wachstumsimpuls durch Infrastrukturpaket dürfte Verluste beim deutschen

Bruttoinlandsprodukt ausgleichen

Auf Deutschland kommen wegen der Zollpolitik der US-Regierung substanzielle

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wirtschaftliche Anpassungskosten und langfristig reduzierte Wachstumsaussichten

zu - zumindest dann, wenn der Konflikt zu einer Deglobalisierung und

grundlegenden Neugestaltung des internationalen Handels führt. Treten die Zölle

der USA in vollem Umfang in Kraft, wird der Anteil der Vereinigten Staaten am

internationalen Warenhandel weiter zurückgehen.

Auch der Vertrauensverlust in die Handelspolitik der USA wird nachwirken. "Der

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Geist der Unsicherheit ist schwer in die Flache zurückzubringen", sagte Dr. Dirk

Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. Länder dürften verstärkt ihre kritischen

Abhängigkeiten in den Wirtschaftsverflechtungen mit den USA überprüfen und

anpassen - mit negativen Folgen auch für die USA.

Die an einem regelgebundenen Austausch interessierten Staaten müssten den

Auswirkungen entgegenwirken und das internationale Handelssystem

weiterentwickeln. "Es steht außer Frage, dass faire und zeitgemäße Regeln für

den internationalen Handel notwendig und im Interesse aller sind", erklärte der

KfW-Chefvolkswirt. Verlässliche Regeln würden auch eine stärkere

Diversifizierung der Handelsbeziehungen der EU erleichtern, was sinnvoll wäre.

Zudem müssten Europa und Deutschland ihre Attraktivität im weltweiten

Standortwettbewerb erhöhen, etwa mit Blick auf seinen Finanzmarkt.

In Deutschland gehen seit Jahrzehnten steigende Pro-Kopf-Einkommen und

wirtschaftliche Offenheit Hand in Hand, unterstrich KfW Research. "Jetzt könnten

auf Deutschland langfristig reduzierte Wachstumsaussichten zukommen", warnte

Schumacher. Vorerst hält KfW Research an seiner Konjunkturprognose von minus 0,2

Prozent für 2025 und plus 0,3 Prozent für 2026 fest. "Der Fiskalimpuls durch das

im März vom Bundestag beschlossene Infrastrukturpaket wird den Verlusten durch

den US-Protektionismus entgegenwirken", sagte Schumacher.

KfW Research zufolge dürfte eine zollinduzierte Preisanhebung bei deutschen

Produkten in den USA um 10 Prozent beziehungsweise 20 Prozent innerhalb von etwa

einem Jahr zu einem Rückgang der deutschen Exporte in die USA um 10 Prozent

beziehungsweise 20 Prozent führen. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) würde

kurzfristig um 0,15 Prozent beziehungsweise 0,3 Prozent (bei einem Zoll von 20

Prozent) sinken.

Längerfristig werden die US-Verbraucher noch stärker auf heimische Produkte

ausweichen. Allerdings bleibt der Fortbestand der Zölle in der nächsten

Präsidentschaft unklar - was das Ziel untergräbt, industrielle Wertschöpfung in

die USA zurückzuholen.

Die Unsicherheit über die Handelspolitik der kommenden Jahre wird laut KfW

Research dazu führen, dass Unternehmen ihre Investitions- und Privatleute ihre

Konsumentscheidungen zurückstellen. Auf die gegenwärtig relativ niedrige globale

Investitionstätigkeit komme damit ein weiterer Belastungsfaktor hinzu. Die

Auswirkungen würden sich längerfristig in einem geringeren weltweiten

Potenzialwachstum niederschlagen, sollte die Investitionszurückhaltung aufgrund

der erhöhten Unsicherheit anhalten. Zusätzlich drohten potenziell erhebliche,

aber kaum quantifizierbare Abwärtsrisiken aus den heftigen Reaktionen an den

Finanzmärkten und noch nicht bekannten Verletzlichkeiten im globalen

Finanzsystem.

Die Studie ist zu finden unter Fokus Volkswirtschaft | KfW (https://www.kfw.de/%

C3%9Cber-die-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/Fokus-Volkswirts

chaft/)

Wo steht die deutsche Wirtschaft aktuell? Was braucht das Land, um zukunftsfest

zu werden? KfW Research thematisiert diese Fragen im Positionspapier

"Transformation bewältigen, Wachstum stärken" - mit Standortbestimmungen und

Handlungsempfehlungen in fünf Politikfeldern. Das Papier steht zum Download

bereit unter Studien und Materialien | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW

/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/Studien-und-Materialien/?kfwmc=k

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