OTS: Allianz Trade / Allianz Trade Studie: Turbulenzen voraus für Airlines ...

25.04.25 09:44 Uhr

Allianz Trade Studie: Turbulenzen voraus für Airlines und Tourismus

durch US-Zölle

Hamburg (ots) -

Wer­bung

- Dunkle Wolken am US-Tourismus-Himmel: Nachfrage aus Westeuropa sinkt im März

2025 deutlich, insbesondere deutsche und spanische Reisende meiden die USA

(-28 % bzw. -25 %)

- Auslastung bei Flügen innerhalb und in die USA seit Zollankündigung von 84 %

auf 78 % gesunken

- USA Top 3 am Weltmarkt bei Tourismus und Passagieraufkommen -

nordamerikanische Airlines leiden stärker als europäische Fluggesellschaften

Wer­bung

- Trotz Nachfragerückgang: Umsatz dürfte 2025 bei europäischen Airlines um

durchschnittlich 10 % steigen

- Margen stabil - deutlich gesunkene Kerosinpreise verschaffen Rückenwind bei

Finanzen

- Gegenwind durch begrenzte Kapazitäten und steigende Flugzeugkosten: bis 2030

könnten Flugzeuge nochmals um 20 % teurer werden

Die US-Zölle und damit verbundene Unsicherheiten bringen nicht nur die

Wer­bung

Weltwirtschaft und den Welthandel ins Wanken (https://www.allianz-trade.de/press

e/pressemitteilungen/allianz-trade-studie-insolvenzen-steigen-durch-us-zoelle.ht

ml). Sie sorgen auch in der Tourismusbranche und bei den Fluggesellschaften für

Turbulenzen. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Analyse des weltweit führenden

Kreditversicherers Allianz Trade. Flugzeugkosten dürften in die Höhe schnellen

und die Nachfrage nach Reisen (weiter) sinken. Und das zu einem Zeitpunkt, an

dem Fluggesellschaften nach der Pandemie wieder im Aufwind waren. Der aktuelle

Handelskrieg hat den finanziellen Höhenflug der Jahre 2023 und 2024 jäh

ausgebremst, in denen die Umsätze der Airlines um +23 % (2023 vs. 2022)

beziehungsweise +7 % (2024 vs. 2023) gegenüber dem Vorjahr stiegen und die

Gewinne wieder positiv wurden.

"Nach der Schönwetterphase in den vergangenen Jahren ziehen nun dunkle Wolken

auf am Tourismus-Himmel", sagt Maria Latorre, Branchenexpertin bei Allianz

Trade. "Die Pandemie hat die Tourismusbranche unwetterartig verwüstet.

Fluggesellschaften hatten drei Jahre in Folge mit Gewinnverlusten zu kämpfen.

Nach kurzer Verschnaufpause fliegen sie in die nächste Zone mit Turbulenzen,

ausgelöst durch das Zoll-Gewitter über den USA. Dies treibt insbesondere die

Flugzeugkosten in die Höhe und verschärft damit die bestehenden

Produktionsprobleme. Unter allen aktuellen Herausforderungen ist die begrenzte

Kapazität besorgniserregend. Aber auch der Tourismus in die USA dürfte weiter

ins Trudeln geraten."

Reiseunlust: Besonders deutsche und spanische Touristen meiden die USA

Die Flugrouten des US-Tourismus verlagern sich. Das dürfte sich vor allem auf

Fluggesellschaften mit hoher Exposition gegenüber dem US-Markt auswirken.

Jüngste Daten des National Travel and Tourism Office (NTTO) zeigen, dass der

Tourismus aus Westeuropa in die USA im März deutlich eingebrochen ist.

"Tatsächlich sind zuletzt deutlich weniger Touristen aus Westeuropa in die USA

gereist", sagt Latorre. "Im März brachen die Zahlen um 17 % gegenüber dem

Vorjahr ein, in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 um 7 % gegenüber dem

Vorjahreszeitraum. Besonders deutsche (-28 % im März 2025 im Vergleich zum

Vorjahreszeitraum) und spanische Touristen (-25 %) meiden derzeit die USA."

Nicht ohne Folgen: US-Markt beim Tourismus und Passagieraufkommen unter den Top

3

Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen, denn sowohl beim Tourismus als auch

beim Passagieraufkommen der Fluggesellschaften sind die USA in den Top 3.

"Die Vereinigten Staaten liegen beim internationalen Tourismus weltweit an

dritter Stelle, hinter Frankreich und Spanien auf den Plätzen eins und zwei",

sagt Latorre. "Mehr als die Hälfte (52 %) der 72 Millionen internationalen

US-Touristen stammen aus Kanada und Mexiko. Hier zeigt sich im Februar und März

ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (-6 % bzw. -8 %). Das trifft

sowohl den zuletzt boomenden Tourismussektor in den USA generell, der 2024 einen

Rekordumsatz von 215 Milliarden US-Dollar erzielte (+14 % im Vergleich zu 2023),

als auch die amerikanischen Airlines im Besonderen. Aber auch Transatlantikflüge

zeigen einen Nachfragerückgang, so dass auch viele internationale

Fluggesellschaften in unruhige Zeiten fliegen."

Gemessen am Passagieraufkommen ist Nordamerika mit einem Anteil von rund 23 % am

Weltmarkt nach Asien-Pazifik (36 %) und Europa (27 %) die drittwichtigste Region

für die Luftfahrtindustrie.

Turbulenzen ja, Bruchlandung nein: Günstige Kerosinpreise verschaffen Luft bei

Margen

Die Finanzergebnisse des ersten Quartals 2025 reflektieren den Rückgang der

Nachfrage nach Reisen in die Vereinigten Staaten. Die Auslastung[1] der

Fluggesellschaften, die innerhalb der USA und in die USA fliegen, liegt derzeit

bei durchschnittlich 78 %. Vor der Ankündigung der US-Zölle lag sie noch bei

rund 84 %. Für die großen US-Fluggesellschaften bedeutet dies für den Zeitraum

Januar bis März 2025 einen Umsatzrückgang von durchschnittlich 10 % gegenüber

dem Vorquartal. Die Prognose für das Umsatzwachstum von nordamerikanischen

Fluggesellschaften für das Gesamtjahr 2025 liegt bei mageren +1 % gegenüber dem

Vorjahr. Das ist das schwächste Umsatzwachstum unter den globalen Wettbewerbern.

Chinesische Fluggesellschaften dürften ein Umsatzwachstum von immerhin noch

durchschnittlich 3 % verzeichnen.

Europäische Airlines kommen vergleichsweise gut durch die Turbulenzen

"Die Aussichten für europäische Fluggesellschaften sind trotz der Turbulenzen

vergleichsweise gut", sagt Latorre. "Den Nachfragerückgang bekommen sie zwar

auch zu spüren, wir erwarten dennoch ein durchschnittliches Umsatzwachstum von

+10 % im Jahr 2025. Zudem arbeiten die Airlines heute mit wesentlich höheren

Margen- vor allem aufgrund von deutlich gesunkenen Kerosinpreisen. Diese

verschaffen den Fluggesellschaften Rückenwind auf dem aktuell eher unruhigen

Flug."

Die durchschnittliche EBITDA-Marge liegt für US-Fluggesellschaften bei 11 %, für

europäische bei 16 % und für chinesische Fluggesellschaften bei 20 %. Zum großen

Teil ist dies auf den deutlichen Rückgang der Kerosinpreise (-22 % im

Jahresvergleich und -56 % unter dem Höchststand von Mitte 2022) zurückzuführen.

Tatsächlich sind die Kerosinpreise ein wichtiger Faktor für die Gewinne der

Fluggesellschaften, da der Treibstoff mit 29 % der Gesamtkosten den größten Teil

ihrer Betriebskosten ausmacht. Daher gleicht dieser die Nachfragerückgänge

aktuell mehr als aus.

Begrenzte Kapazitäten und historisch lange Lieferzeiten für neue Flugzeuge

Allerdings machen den Airlines Kapazitäten und Flugzeugpreise zu schaffen, vor

allem perspektivisch.

Tatsächlich stehen die Hersteller von Flugzeugen und Schlüsselkomponenten

weiterhin vor Herausforderungen bei der Rückkehr zur Produktion auf das Niveau

vor der Pandemie, was die Auslieferungen verzögert. Die beiden größten

Flugzeughersteller lieferten 2024 nur 90 % der Flugzeuge aus, die sie vor Beginn

der Schwierigkeiten vor fünf Jahren auf den Markt gebracht hatten. Da die

Nachfrage nach neuen Flugzeugen weiter steigt, erreichte der weltweite

Auftragsbestand Ende 2024 ein noch nie dagewesenes Hoch von 17.000 Flugzeugen,

was es für die Flugzeugbauer sehr schwierig macht, die Nachfrage zu befriedigen.

Lieferzeiten für Flugzeuge sind in der Folge auf einem historisch hohen Niveau

insbesondere für Schmalrumpf- (Kurzstrecken) und Großraumflugzeuge

(Langstrecken).

Durch die Decke: Flugzeuge dürften bis 2030 um rund ein Fünftel teurer werden

"Der aktuelle Handelskrieg dürfte die anhaltenden Störungen in den globalen

Lieferketten sowie spezifische Probleme auf Herstellerebene verschärfen und

Flugzeuge verteuern", sagt Latorre. "Die Lieferketten der beiden großen

Flugzeugbauer sind zwar unterschiedlich komplex - zu höheren Kosten dürften

Zölle aber bei beiden führen. Tatsächlich sind Flugzeuge in den letzten fünf

Jahren bereits um 16 % teurer geworden. Angesichts der jüngsten Entwicklungen

dürften die Preise bis 2030 um weitere 20 % steigen."

Durch Zölle verursachte Preissteigerungen könnten die Marktdynamik verschieben.

Auch Regierungen haben teilweise ein Wort mitzureden: So hat zuletzt China seine

Fluggesellschaften angewiesen, Lieferungen aus den USA auszusetzen. Weitere

Regierungen könnten diesem Schritt folgen.

Die vollständige Analyse finden Sie hier:

https://bit.ly/4jriVjX

[1] Der Auslastungsfaktor ist eine Kennzahl, die in der Luftfahrtindustrie

verwendet wird, um den Prozentsatz der mit Passagieren belegten Sitzplätze zu

messen. Fluggesellschaften mit hohen Auslastungsfaktoren verkaufen den Großteil

ihrer verfügbaren Sitzplätze. Je höher der Auslastungsfaktor, desto besser kann

eine Fluggesellschaft ihre Fixkosten auf die Passagiere verteilen

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und

anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz

gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100

Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,

um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert die

Allianz Trade Gruppe täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionen

kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die

Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)

entfallen.

Mit dieser Expertise macht die Allianz Trade Gruppe den Welthandel sicherer und

gibt den weltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte

und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating

von Standard & Poor's ist die Holding von Allianz Trade mit Sitz in Paris im

Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen ist in über 40 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.800

Mitarbeiter weltweit. 2024 erwirtschaftete die Allianz Trade Gruppe einen

konsolidierten Umsatz von EUR 3,8 Milliarden und versicherte weltweit

Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.400 Milliarden.

Weitere Informationen auf http://www.allianz-trade.de

Hinweis bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen

Die in dieser Meldung enthaltenen Informationen können Aussagen über zukünftige

Erwartungen und andere zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf aktuellen

Einschätzungen und Annahmen der Geschäftsführung basieren, und bekannte und

unbekannte Risiken sowie Unsicherheiten beinhalten, aufgrund derer die

tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse von den hier gemachten

Aussagen wesentlich abweichen können. Neben zukunftsgerichteten Aussagen im

jeweiligen Kontext spiegelt die Verwendung von Wörtern wie "kann", "wird",

"sollte", "erwartet", "plant", "beabsichtigt", "glaubt", "schätzt",

"prognostiziert", "potenziell" oder "weiterhin" ebenfalls eine

zukunftsgerichtete Aussage wider. Die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen

oder Ereignisse können aufgrund verschiedener Faktoren von solchen

zukunftsgerichteten Aussagen beträchtlich abweichen. Zu solchen Faktoren gehören

u.a.: (i) die allgemeine konjunkturelle Lage einschließlich der

branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die Kernmärkte der

Allianz-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte einschließlich der

"Emerging Markets" einschließlich Marktvolatilität, Liquidität und

Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten

Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen

ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v) Ausmaß

der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii) Wechselkursentwicklungen

einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii) Entwicklung der

Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche Änderungen

einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der Europäischen

Währungsunion, (x) Änderungen der Geldpolitik der Zentralbanken bzw.

ausländischer Regierungen, (xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich

der damit verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen,

sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem örtlichen,

regionalen, nationalen oder internationalen Rahmen. Die

Eintrittswahrscheinlichkeit vieler dieser Faktoren kann durch Terroranschläge

und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen übernimmt keine

Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren.

Pressekontakt:

Allianz Trade

Antje Wolters

Pressesprecherin

Telefon: +49 (0)40 8834-1033

Mobil: +49 (0)160 899 2772

mailto:antje.wolters@allianz-trade.com

Social Media

Linkedin Allianz Trade Deutschland

https://www.linkedin.com/company/allianz-trade-deutschland/

XING Allianz Trade Deutschland

https://www.xing.com/pages/allianz-trade-deutschland

Youtube Allianz Trade Deutschland

https://www.youtube.com/allianz-trade-deutschland

Facebook Allianz Trade Deutschland

https://www.facebook.com/AllianzTradeDE

Twitter Allianz Trade

https://twitter.com/AllianzTrade

Instagram Allianz Trade

https://www.instagram.com/AllianzTrade

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/52706/6019756

OTS: Allianz Trade