Streaming-Dienste auf dem Vormarsch: Deshalb kann Netflix auch 2019 weiter zugewinnen
Der Video-On-Demand-Dienst Netflix wird immer beliebter - im dritten Quartal des letzten Jahres hatte der Anbieter von Filmen und Serien weltweit mehr als 130 Millionen zahlende Abonnenten. Die Zeichen stehen gut, dass auch 2019 ein gutes Jahr für den Streaming-Dienst werden könnte.
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Bei der US-Investmentbank Goldman Sachs rangiert der Video-On-Demand-Riese Netflix derzeit auf der "Conviction Buy List", auf die es nur überaus aussichtsreiche Aktien schaffen. Auch die Analysten von Raymond James stuften die Netflix-Papiere zuletzt von "Outperform" auf "Strong Buy" hoch. Die Aktie, die momentan bei über 350 US-Dollar gehandelt wird, hat also noch deutliches Potenzial.
Netflix-Papiere bei Anlegern beliebt
Das beweist auch die Entwicklung der Wertpapiere: In diesem Jahr kletterte die Netflix-Aktie bereits um über 30 Prozent. Zuletzt verlieh die Meldung, dass Netflix seine Preise in den USA erhöht der Aktie deutlich Aufwind. Mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate konnten die Anteilsscheine mehr als 60 Prozent an Wert hinzugewinnen - und das obwohl es im dritten Quartal des vergangenen Jahres für die Technologie-Werte und allen voran die FAANG-Aktien, die Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google-Mutter Alphabet in sich vereinen, nicht gut lief.
Doch Netflix schlägt sich wacker und scheint ein beliebtes Investment bei Anlegern zu sein. Die Zeichen stehen gut, dass es das auch 2019 bleibt. Die Analysten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass das Streaming-Portal seine jährlichen Investitionen in Inhalte verdoppeln wird und sagen eine positive Kapitalrendite bis 2022 voraus. Doch was sind die Gründe, warum es für Netflix so gut laufen könnte?
Original-Produktionen ziehen Abonnenten an
Der größte Faktor, der Netflix Abonnenten sichert, sind wohl die Original-Produktionen. Mit der Politserie "House of Cards" und dem Gefängnisdrama "Orange is the new Black" 2013 gestartet, sind die Eigenproduktionen des Streaming-Dienstes ein echter Zuschauermagnet. In einer Umfrage gaben ein Drittel der Abonnenten an, wegen eben solcher Originale ein Netflix-Abonnement abgeschlossen zu haben. Neue Filme und Serien sprießen bei Netflix wie Pilze aus dem Boden, erfolgreiche Titel wie "Stranger Things" oder "The Crown" faszinieren die Zuschauer, der Thriller "Bird Box" indem Sandra Bullock die Hauptrolle spielt, soll laut Netflix-eigenen Angaben in den ersten sieben Tagen von 45 Millionen Accounts abgerufen worden sein.
Hinzu kommen die Social-Media-Aktivitäten von Netflix, die immer wieder dafür sorgen, dass der Konzern im Gespräch bleibt. So veröffentlichte der Streaming-Dienst beispielsweise kurz nach Silvester via Twitter die Ankündigung, dass im Juli die dritte Staffel von der Mystery-Serie "Stranger Things" anlaufen werde - mit lediglich einem Bild und dem Datum. Die Meldung ging viral, sie wurde mehr als 500.000-mal geliket und mehr als 200.000-mal geteilt. Auch auf Instagram hat Netflix eine große Fangemeinde: 12,4 Millionen Instagram-Nutzer folgen dem Streaming-Dienst dort - der Video-Dienst von E-Commerce-Händler Amazon hat lediglich 253.000 Follower.
Abwendung vom traditionellen Fernsehen
Filme und Serien sind nach wie vor beliebt. Doch unsere Sehgewohnheiten haben sich stark verändert: Wo es früher echte Cineasten gab, die des Genusses wegen ins Kino gingen und sich dort aufmerksam Filme anschauten, ging es dahin, dass man im Fernsehen oft nur nebenbei Inhalte ansah. Mit Streaming-Diensten haben Film- und Serienliebhaber nun ein ganz anderes Level der Bequemlichkeit erreicht: Hier kann jederzeit auf Inhalte zugegriffen werden, es kann gemütlich von daheim geschaut werden. Der Trend geht weg von kurzlebigen Filmen und hin zu langwierigen Serien, bei dem der Zuschauer die Charaktere ganz genau kennenlernt und mit ihnen mitlebt.
Obwohl immer wieder vom Phänomen des "Peak TV" die Rede ist - die Annahme dafür, dass es zu viele Serien gebe - tut das der Neuentwicklung von Original-Serien keinen Abbruch. So wurden laut Aufstellung des US-Kabelsenders FX allein im letzten Jahr 495 neue Originalserien veröffentlicht - eine minimale Steigerung von 1,4 Prozent verglichen mit 2017. Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime Video oder Hulu erhöhten damit ihre Eigenproduktionen verglichen mit dem Vorjahr um 36,8 Prozent. Doch Kabel- und Rundfunkanstalten produzierten deutlich weniger Original-Serien als noch im Vorjahr. Auch hier wird ein Trend ersichtlich: Das lineare Fernsehen hat keine Zukunft mehr, die Nutzer wollen streamen wann sie wollen und wo sie wollen.
Die Abwendung vom Kabel- und Satellitenfernsehen hat mittlerweile große Ausmaße angenommen: Nach Angaben des Wall Street Journals haben allein zwischen Juli und September des letzten Jahres eine Million Amerikaner ihre Anschlüsse gekündigt, seit 2010 seien gar zehn Millionen Amerikaner dem traditionellen Fernsehanschluss abgewandert. Ein Indiz dafür, dass das Video-On-Demand-Geschäft gefragt wird, ist auch, dass mittlerweile sogar traditionelle Premium-Kabel-Sender wie HBO oder Showtime zusätzlich zu ihrem Service das Streamen ihrer Inhalte anbieten.
Gute Mischung aus alt und neu
Das Geschäftsmodell von Netflix hat also eine große Zukunft vor sich, gerade der Original-Content des Streaming-Dienstes ist sehr beliebt. Doch Netflix findet auch eine gute Mischung aus alt und neu: So sind dort beispielweise auch Folgen der beliebten Serie "Friends", deren Ausstrahlung 1994 startete, verfügbar, und gerade zur Weihnachtszeit sind Klassiker wie "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" für deutsche Zuschauer attraktiv.
Nutzern werden Filme und Serien basierend auf ihren bereits gesehenen Inhalten vorgeschlagen - die Problematik, dass sich Zuschauer bei Nichtgefallen von bestimmtem Content abwenden könnten, ist damit minimiert. Ein populärer Werbeplatz ist mittlerweile auch der Homescreen von Netflix, auf dem das Unternehmen oft seine neuesten Eigenproduktionen präsentiert, was viele Nutzer dazu verleitet, diese anzuschauen.
Der Konkurrenz einen Schritt voraus
Doch Netflix schwimmt nicht alleine auf der Erfolgswelle: Auch andere Anbieter versuchen ins Streaming-Geschäft vorzudringen und sich zu etablieren. So möchte beispielsweise Disney in 2019 einen eigenen Video-On-Demand starten und auch AT&Ts WarnerMedia und Apple sind in diesem Bereich auf dem Vormarsch. Bis andere Anbieter aber eine echte Konkurrenz zu Netflix - bezogen auf die Nutzerattraktivität - darstellen, dürfte es noch ziemlich lange dauern. Durch seine qualitativ hochwertigen und auch hochpreisigen Originale und das gute Marketing dürfte Netflix auch in Zukunft noch viele Abonnenten anziehen und halten.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Netflix
Nachrichten zu Netflix Inc.
Analysen zu Netflix Inc.
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19.12.2024 | Netflix Buy | UBS AG | |
11.12.2024 | Netflix Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
06.12.2024 | Netflix Kaufen | DZ BANK | |
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21.10.2024 | Netflix Buy | UBS AG |
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11.12.2024 | Netflix Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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19.11.2024 | Netflix Buy | Jefferies & Company Inc. | |
21.10.2024 | Netflix Buy | UBS AG |
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18.10.2024 | Netflix Market-Perform | Bernstein Research | |
19.07.2024 | Netflix Market-Perform | Bernstein Research | |
19.07.2024 | Netflix Hold | Deutsche Bank AG | |
19.04.2024 | Netflix Hold | Deutsche Bank AG | |
19.04.2024 | Netflix Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.04.2023 | Netflix Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
20.01.2023 | Netflix Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
18.11.2022 | Netflix Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
11.10.2022 | Netflix Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
20.07.2022 | Netflix Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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