Optimistische Einschätzung

Westwing-Aktie schießt hoch: Westwing stimmt auf starkes Quartal ein

30.03.21 17:51 Uhr

Westwing-Aktie schießt hoch: Westwing stimmt auf starkes Quartal ein | finanzen.net

Der Online-Möbelhändler Westwing setzt sich für 2021 ehrgeizige Ziele.

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Westwing wolle den Umsatz im ersten Quartal 2021 verdoppeln, teilte der SDAX-Konzern am Montagabend in München mit. Die Marge des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zum Umsatz soll bei 14 bis 15 Prozent liegen.

Im Jahr 2021 soll der Umsatz bei 510 bis 550 Millionen liegen, das entspreche einem Wachstum von 18 bis 27 Prozent. Das bereinigte Ebitda soll im Gesamtjahr bei 42 bis 55 Millionen Euro liegen, das entspreche einer Marge von 8 bis 10 Prozent.

Schon 2020 zahlte sich der Corona-Schub für den Online-Möbelhändler aus: So wuchs der Umsatz um 62 Prozent auf 433 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) von 50 Millionen Euro lag damit noch höher als vom Unternehmen zuvor in Aussicht gestellt. Auch unter dem Strich kann sich das Jahr für Westwing sehen lassen: Nach einem Minus von 38 Millionen Euro im Vorjahr verzeichnete das Unternehmen 2020 einen Gewinn von knapp 30 Millionen Euro.

Der Vorstand macht für das Wachstum unter anderem die stark gewachsene Zahl aktiver Kunden verantwortlich. Dieser war im Gesamtjahr um 61 Prozent auf 1,5 Millionen gestiegen. Die Zahl der Bestellungen legte mit 68 Prozent noch stärker zu.

Hierbei profitierte Westwing in der Corona-Krise von einem beschleunigten Wechsel der Kunden vom stationären Handel zum Online-Kauf. Unternehmenschef Stefan Smalla bezeichnete diese Verlagerung im Geschäftsbericht als "weitgehend nachhaltig". Der Aufsichtsrat betonte hingegen, dass man die Geschäftszahlen vor dem Hintergrund des Schubs durch die Pandemie mit der "gebotenen Zurückhaltung" bewerten solle.

Der Startup-Investor Rocket Internet, der Westwing 2018 an die Börse gebracht hatte, ist über die Zerena GmbH immer noch mit 29 Prozent am Unternehmen beteiligt. Daneben sind inzwischen auch mehrere Finanzinvestoren bei dem Online-Möbelhändler eingestiegen. Ende 2020 befanden sich nach Angaben des Unternehmens gut 40 Prozent der Aktien im Streubesitz.

Westwing-Aktie im Aufwind nach starkem Ausblick - Home24 steigen mit

Ein ehrgeiziger Ausblick hat die Aktien von Westwing am Dienstag mit deutlichen Kursgewinnen an die SDAX-Spitze katapultiert. Home24 profitierten ebenfalls von den gesteckten Zielen des konkurrierenden Online-Möbelhändlers. Zwei Analysten bekräftigten ihre Kaufempfehlungen für Westwing und lobten die starke Geschäftsentwicklung und die Aussagen zum weiteren Geschäftsverlauf.

Über neun Prozent gewannen Anteilsscheine von Westwing und näherten sich mit 38,85 Euro wieder ihrem Mitte Februar erreichten Rekordhoch von 41,45 Euro. Am Abend betrug das Plus noch 5,63 Prozent auf 37,55 Euro. Die Aktien von Home24 stiegen letztendlich um 1,08 Prozent auf 20,58 Euro. Bis zu ihrem Rekordhoch von 31,80 Euro ist allerdings noch ein weiter Weg. Erreicht hatten sie es kurz nach dem Börsengang 2018.

Analyst Volker Bosse von der Baader Bank lobte die "sehr starken Indikationen" von Westwing für das erste Quartal sowie den ebenfalls "deutlich besseren Ausblick" auf das Gesamtjahr. Auch die starken Zahlen für das abgelaufene Jahr bestätigten ihn in seiner positiven Einschätzung und der Aktienstory des Online-Möbelhändlers, schrieb er und bekräftigte seine Kaufempfehlung. Positiv hob er zudem auch den freien Barmittelzufluss hervor.

Kollege Christian Salis von der Privatbank Hauck & Aufhäuser war ebenfalls beeindruckt und bekräftigte nach den Zahlen und dem "starken Ausblick" sein positives Anlageurteil "Buy". Das bereinigte Ebitda im vierten Quartal habe die Erwartungen dank einer höheren Bruttomarge übertroffen, schrieb er. Zudem habe die für 2021 angepeilte Zielspanne für das bereinigte Ebitda deutlich positiv überrascht. Dank seiner differenzierten und in hohem Maß skalierbaren E-Commerce-Plattform sollte Westwing ein Hauptnutznießer des wachsenden Online-Handelstrends bleiben.

MÜNCHEN / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquellen: Thomas Lohnes/Getty Images

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