Santander verdient mehr als erwartet - Aktie deutlich schwächer
Die spanische Großbank Santander ist nach einem weiteren guten Quartal beim Blick auf das Gesamtjahr optimistischer geworden.
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Die spanische Großbank Santander wird nach einem weiteren guten Quartal beim Blick auf das Gesamtjahr optimistischer. Man sei auf bestem Weg, die für 2021 gesetzten Ziele deutlich zu übertreffen, teilte die Bank am Mittwoch in Madrid mit. In den Monaten Juli bis September verdiente das Institut mit einer starken Präsenz in Brasilien, Großbritannien, Mexiko und den USA knapp 2,2 Milliarden Euro. Damit übertraf sie wie schon in den ersten beiden Quartalen die Erwartungen der Experten. Die Aktie gab nach einem zuletzt guten Lauf dennoch deutlich nach. In Madrid fällt die Santander-Aktie aktuell um 2,41 Prozent auf 3,2755 Euro.
In den ersten neun Monaten des Jahres erzielte die Bank einen Gewinn von gut 5,8 Milliarden Euro, nachdem sie im Vorjahr wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise mit mehr als 9 Milliarden Euro in die Verlustzone geraten war. Im laufenden Jahr profitiert Santander wie viele Konkurrenten vor allem davon, dass es deutlich geringere Belastungen wegen möglicher Kreditausfälle gibt.
Bereits im Sommer hatte Verwaltungsratschefin Ana Botin angekündigt, dass die Eigenkapitalrendite der Bank im laufenden Jahr über dem Ziel von mehr als zehn Prozent liegen wird. Nun geht sie davon aus, dass die Prognose "signifikant" übertroffen wird. "Dies erlaubt uns, unseren Anteilseignern attraktive Ausschüttungen zu bieten und zu investieren", sagte sie nun.
So baut das spanische Geldhaus in diesem Jahr sein Geschäft mit Privatkunden in den Vereinigten Staaten aus. Da die Bank stark im Privatkundengeschäft engagiert ist, würde sie von steigenden Zinsen zum Beispiel in Großbritannien und den USA profitieren. Finanzchef Jose Antonio Garcia Cantera zufolge würde eine Steigerung des Zinssatzes um einen Prozentpunkt der Bank rund 1,7 Milliarden Euro an zusätzlichen Erträgen einbringen.
In den ersten drei Quartalen legten die Erträge auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf 34,6 Milliarden zu - währungsbereinigt lag das Plus bei acht Prozent. Die Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle sank um rund ein Drittel auf etwas weniger als sechs Milliarden Euro. Die um Sondereffekte bereinigte Kapitalrendite habe mit 12,6 Prozent deutlich über der Zielvorgabe von zehn Prozent gelegen, hieß es.
Die im EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) notierte Aktie büßte trotz des Milliardengewinns und der positiven Aussichten für 2021 bis zur Mittagszeit rund drei Prozent ein. Damit war das Papier der schwächste Wert im Eurozonen-Leitindex. Händler führten dies unter anderem auf Gewinnmitnahmen zurück, nachdem die Aktie in den vergangenen Wochen deutlich zugelegt hatte. Mit einem Plus von fast 30 Prozent in diesem Jahr gehören die Santander-Anteile weiter zu den besten Standardwerten der Eurozone.
Mit einem Börsenwert von zuletzt gut 56 Milliarden Euro zählt Santander zu den Schwergewichten unter Europas Geldhäusern. Im Sektorvergleich steht die Bank allerdings eher schlecht da. So zog der Branchenindex Stoxx 600 Banks seit Ende 2020 um fast 38 Prozent an, und auch die Anteile der spanischen Konkurrentin BBVA schnitten in diesem Jahr bisher besser ab als die Santander-Anteile.
/zb/men/stk
MADRID (dpa-AFX)
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