Skepsis bei RWE hält an - Geldspritze 'keine ausgemachte Sache' - Aktie rutscht ins Minus
Die Fantasie auf eine Kapitalspritze hat die Aktien von RWE am Freitag nur kurzzeitig beflügelt.
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Der DAX-Wert gab seine Kursgewinne bis zum Mittag ab und rutschte mit 1,14 Prozent ins Minus. Damit zeigte sich der Versorgerwert fast so schwach wie der Leitindex. Bereits am Vortag war ein Erholungsversuch schnell ausgebremst worden. Zuletzt kostete das Papier 10,855 Euro.
Sollte der angeschlagene Energiekonzern einen neuen Geldgeber gefunden haben, wäre das für alle Aktionäre eine sehr gute Nachricht, sagte ein Experte. Anleger blieben aber nach der langen Durststrecke der Aktien vorsichtig beim Verteilen von Vorschusslorbeeren. Der Geldsegen von der Arabischen Halbinsel sei "noch keine ausgemachte Sache".
Laut "Handelsblatt" winkt eine Kapitalspritze des neuen Kooperationspartners aus dem arabischen Emirat Abu Dhabi. Mit der Investmentgesellschaft Bin Butti International Investment (BBII) sei im Frühjahr auch über einen Einstieg verhandelt worden, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Wegen des abstürzenden Aktienkurses sei ein Engagement damals aber gescheitert. Die von Chef Peter Terium geplante neue Struktur mache RWE nun attraktiver. Im kommenden Jahr will das RWE-Management die Zukunftsgeschäfte erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb in einer neuen Tochter bündeln und diese an die Börse bringen.
Die Energiebranche ist aber noch nicht durch die Talsohle geschritten, schrieben die Analysten von Morgan Stanley in einem Ausblick für Versorgerwerte im kommenden Jahr. Analyst Bobby Chada und sein Team blieben unverändert sehr vorsichtig und sehen keine positiven Katalysatoren. Sie kürzten ihre Gewinnschätzungen weiter und rieten Anlegern, die Werte aus dem Sektor weiterhin unterzugewichten.
Eine Überversorgung im Gasmarkt dürfte die Preise unter Druck halten und auch bei den Kohlepreisen sehen die Analysten weitere Risiken. Allerdings gebe es auch Überraschungspotenzial unter anderem durch eine Lösung des Nuklearstreits in Deutschland oder Restrukturierungen. Beides könnte gerade bei RWE signifikante Wertveränderungen erbringen. Die Akten bewertet Morgan Stanley mit "Equal-weight".
FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: RWE
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