JPMorgan: Anschnallen für wieder steigende Börsen
"Der Markt wird bis zum Jahresende wieder zulegen, beginnend mit einer Aufwärtsbewegung im September", prognostizierte Stratege Mislav Matejka am Dienstag in einer Studie.
Gründe für Optimismus gebe es mehrere: Neben einer Wiederaufnahme der Wertpapierkäufe durch die Europäische Zentralbank könnte die zweite Zinssenkung der US-Notenbank Fed in diesem Jahr deutlicher ausfallen als allgemein erwartet. Auch habe sich die technische Verfassung der Börsen verbessert, es gebe Anzeichen einer Wiederzunahme der Marktaktivitäten. Hemmschuh sei nach wie vor der Handelskrieg zwischen den USA und China. Doch hier setzt JPMorgan-Stratege Mateijka darauf, dass zumindest die jüngsten Strafzölle am Ende doch nicht Anwendung finden.
Eine wesentliche Voraussetzung für steigende Kurse seien robuste Gewinne der Unternehmen. Für das laufende Jahr rechnet der Experte zwar mit einem Rückgang des Gewinns je Aktie der 30 DAX-Konzerne um 2,6 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte diese Kennziffer jedoch wieder um gut 15 Prozent zulegen. Noch stärkere Gewinnsteigerungen erwartet Mateijka nur für die skandinavischen Märkte Norwegen und Finnland.
Anleger seien gegenwärtig ungewohnt pessimistisch. Sie rechneten aktuell mit einem Anstieg der Gewinne im zweiten Halbjahr um 1,6 Prozent. Damit seien sie deutlich zurückhaltender als die Wachstumsrate im ersten Halbjahr von 2,3 Prozent. Das aber sei "untypisch", so Mateijka. Denn üblicherweise sorgten sich Investoren zu diesem Zeitpunkt des Jahres um zu hohe Erwartungen an das zweite Halbjahr. Die Konsensprognosen könnten sich also letztlich als zu konservativ herausstellen.
Überdurchschnittliche Kursgewinne erwartet der Analyst von Banken, Bergwerkskonzernen sowie Öl- und Gasproduzenten. Der Bankensektor sei in den vergangenen zwölf Monaten der schwächste Sektor gewesen und somit günstig bewertet. Allerdings sollten Anleger hier US-Banken den europäischen Titeln vorziehen. Bergwerkskonzerne erwirtschafteten hohe Free Cashflows und würden von einer besseren Konjunktur überdurchschnittlich profitieren. Die Ölindustrie sei ein Profiteur geopolitischer Spannungen.
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FRANKFURT (dpa-AFX)
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