Offene Tariffragen

Lufthansa-Aktie fällt: Lufthansa will auch ohne Friedenspflicht mit Ufo verhandeln

28.11.19 16:34 Uhr

Lufthansa-Aktie fällt: Lufthansa will auch ohne Friedenspflicht mit Ufo verhandeln | finanzen.net

Die Deutsche Lufthansa geht im Streit mit Ufo einen weiteren Schritt auf die Gewerkschaft zu.

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Ufo werde angeboten, auch ohne Friedenspflicht bei Tochter-Airlines in die "große" Schlichtung zu gehen, teilte der DAX-Konzern mit.

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Lufthansa bietet der Gewerkschaft Ufo an, auch ohne verbindliche Friedenspflicht bei den Tochter-Fluggesellschaften Eurowings, Germanwings und CityLine den umfassenden Schlichtungsprozess zu beginnen. Der Verzicht auf die Zusicherung einer Friedenspflicht soll mit einem Moderationsprozess bei Germanwings verbunden sein, um dort alle offenen Tariffragen zu besprechen. Über die Frage, ob ein etwaiger Moderationsprozess bei Germanwings mit oder ohne verbindliche Friedenspflicht erfolgen kann, sei Lufthansa gesprächsbereit. Lufthansa und Ufo hatten am Montag wieder Gespräche aufgenommen, um doch noch in die "große" Schlichtung inklusive der Konzerntöchter gehen zu können, die Mitte November zunächst geplatzt war.

Unternehmen und Gewerkschaft waren tief zerstritten, das Misstrauen sitzt tief. Die Lufthansa zweifelte die Vertretungsbefugnis der Gewerkschaft nach Querelen im Ufo-Vorstand an und sah die "Gewerkschaftseigenschaft" ungeklärt. Ufo organisierte Anfang November einen 48-stündigen Streik bei der Kerngesellschaft, auch um die Airline an den Verhandlungstisch zu bringen.

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Die Gewerkschaft und Lufthansa hatten sich bislang erst auf eine Schlichtung im Tarifstreit bei der Kerngesellschaft geeinigt. Die Streitigkeiten zwischen der Gewerkschaft und den Lufthansa-Töchtern Eurowings, Germanwings, SunExpress und CityLine betraf dieses Abkommen nicht. Komme die von Lufthansa nun angestrebte "große" Schlichtung nicht, soll die tarifliche Schlichtung unter der Leitung der beiden Schlichter Matthias Platzeck und Frank-Jürgen Weise fortgesetzt werden, hieß es nun vom DAX-Konzern.

Lufthansa unter Druck - Streik und Aussagen zu Fracht belasten

Nach der starken Erholung bis zur Monatsmitte bleiben die Papiere der Lufthansa auch am Donnerstag im Korrekturmodus. Die Anteilsscheine der Kranichlinie verloren via XETRA als schwächster DAX-Wert zwischenzeitlich 1,2 Prozent. Mittlerweile hat sich der Verlust auf 0,49 Prozent bei 17,17 Euro eingegrenzt.

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Eine umfassende Schlichtung für den Tarifkonflikt der Flugbegleiter lässt weiter auf sich warten. Die Kabinengewerkschaft Ufo warf dem Unternehmen am Donnerstag vor, die Verhandlungen zu einer Schlichtungsvereinbarung in den vergangenen beiden Tagen nicht ernsthaft geführt zu haben.

Ein Börsianer verwies zudem auf ein Interview des Chefs von Lufthansa Cargo in der "Börsen-Zeitung". Er sieht das Luftfrachtgeschäft in der schwierigsten Situation seit 2009 und will bis Ende 2020 mit der Umstellung der Frachterflotte auf effizientere Flugzeuge reagieren. Das größte Problem ist einem Marktteilnehmer zufolge aber, dass der größte Frachtanteil in den Passagierflugzeugen transportiert werde, und hier die Kapazitäten weiter stiegen. Es helfe also nur eine Nachfrageerholung. Cargo-Chef Peter Gerber habe für 2020 aber zumindest etwas Hoffnung gemacht.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

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