Ölpreiseinbruch

Lufthansa und Ryanair trotzen dem Börsencrash

09.03.20 11:41 Uhr

Lufthansa und Ryanair trotzen dem Börsencrash | finanzen.net

Angesichts des Absturzes der Ölpreise zu Wochenbeginn sind die Aktien der europäischen Fluggesellschaften weniger stark unter Druck geraten als der einbrechende Gesamtmarkt.

Werte in diesem Artikel

Der Branchenindex fiel bis zum Montagvormittag um 4,5 Prozent, während der Leitindex der Eurozone, der EURO STOXX 50, um fast 7 Prozent absackte.

Die drastisch eingeknickten Ölpreise können die Treibstoffkosten der Airlines erheblich drücken. Wegen der eingebrochenen Nachfrage aber bleiben bereits viele Flieger am Boden. Viele Einnahmen bleiben aus, so dass der Kostenvorteil verpuffen könnte.

Zum Wochenauftakt erlebte der Ölmarkt einen Schwarzen Montag: Die Ölpreise stürzten heftig ab. Nach gescheiterten Verhandlungen führender Ölstaaten über eine Drosselung der Fördermenge zur Stabilisierung der Ölpreise gab es den stärksten Einbruch seit fast 30 Jahren. Zudem belastet die Coronavirus-Krise immer mehr. Am Vormittag büßten Rohöl aus der Nordsee und Rohöl aus den USA zuletzt jeweils knapp 20 Prozent ein.

Wegen der Coronakrise prüft die Europäische Union derzeit, der Branche bei den Regeln zur sogenannten Slotvergabe entgegenzukommen. Damit könnten zum Beispiel Start- und Landerechte nicht automatisch erlöschen, wenn diese wegen der vielen Flugstreichungen weniger genutzt werden.

Unter den Einzelwerten profitierten hierzulande die Aktien der Lufthansa von der Entwicklung am Ölmarkt. Sie machten anfängliche Verluste von mehr als 8 Prozent wett und drehten sogar kurz ins Plus. Zuletzt bewegte sich ihr Kurs kaum vom Fleck. Seit der Eskalation der Viruskrise an den Finanzmärkten am Rosenmontag vor zwei Wochen aber haben die Anteilsscheine nun mittlerweile rund 23 Prozent an Wert eingebüßt.

An diesem Montag aber wirkten bei der Lufthansa noch positiv aufgenommene Nachrichten vom Wochenende nach. Der Konzern streicht wegen des heftigen Nachfrageeinbruchs infolge der Corona-Epidemie seinen Flugplan noch weiter zusammen. In den nächsten Wochen will sie die Kapazität um bis zu 50 Prozent reduzieren. Dabei will das Management die weitere Entwicklung der Nachfrage beobachten. Die Maßnahme diene dazu, die finanziellen Folgen des Nachfrageeinbruchs zu verringern. Börsianer lobten bereits am Freitag die eingeleiteten Maßnahmen.

Die Aktionäre anderer traditioneller Airlines in Europa mussten deutlich stärkere Einbußen hinnehmen. So knickten der Aktienkurs der IAG (International Consolidated Airlines), der Muttergesellschaft von British Airways und Iberia, um 4,5 Prozent ein. Für die Anteilsscheine von Air France-KLM ging es um mehr als 5 Prozent nach unten. Selbst die Aktien des Billigfliegers easyJet büßten mehr als 4 Prozent ein.

Eine positive Ausnahme bildeten die Aktien des irischen Billigfliegers Ryanair, die nur minimal im Minus notierten. Hier stützten positive Analystenkommentare den Kurs. Der Fachmann Neil Glynn von der Schweizer Bank Credit Suisse kürzte zwar seine Prognosen für die Billigfluggesellschaft, aber die Konsoiidierung in der Branche und der Rückenwind von den Treibstoffpreisen dürften die Gewinnerholung in näherer Zukunft dann wieder antreiben, schätzt er.

Die Analysten von Mainfirst empfehlen die Ryanair-Papiere nun zum Kauf. Sie schraubten zwar trotz des Ölpreiseinbruches ihre Prognose für die Entwicklung der Passagierzahlen von plus 1 auf minus 4 nach unten. Allerdings würden die Virussorgen die Iren weniger stark treffen als andere Wettbewerber, die teilweise Einbrüche von minus 10 Prozent verkraften müssten./la/stw/nas

FRANKFURT/PARIS/LONDON (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf AIR France-KLM

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf AIR France-KLM

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images, Jorg Hackemann / Shutterstock.com

Nachrichten zu Lufthansa AG

Analysen zu Lufthansa AG

DatumRatingAnalyst
16.12.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
16.12.2024Lufthansa HoldJefferies & Company Inc.
11.12.2024Lufthansa HaltenDZ BANK
11.12.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
11.12.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
11.12.2024Lufthansa BuyUBS AG
29.10.2024Lufthansa BuyUBS AG
29.10.2024Lufthansa BuyUBS AG
29.10.2024Lufthansa OverweightBarclays Capital
07.10.2024Lufthansa BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
16.12.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
16.12.2024Lufthansa HoldJefferies & Company Inc.
11.12.2024Lufthansa HaltenDZ BANK
11.12.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
11.12.2024Lufthansa NeutralGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
11.12.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.
09.12.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.
04.12.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.
30.10.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.
29.10.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Lufthansa AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"